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Glasbranche

Wird das Basisglas knapp? Was heißt das für Fensterbauer und ISO-Hersteller?

GW: Die bei der Fachtagung Statistik und Markt vorgestellten Markt-Zahlen deuten auf eine Erholung hin - insbesondere beim Sanierungsmarkt. Parallel hört man in letzter Zeit aus dem Markt, dass sich eine Knappheit beim Basisglas abzeichnet. Ist an den Berichten etwas dran?

Grönegräs: Ja, das ist richtig. Die Märkte beginnen sich zu erholen – insbesondere im Sanierungsbereich, was natürlich erfreulich ist. Parallel dazu laufen wir derzeit in eine Knappheit beim Basisglas hinein. Wenn sich die Märkte nun wieder beleben, wird sich das tendenziell weiter zuspitzen, da wir somit eine zunehmende Verknappung bei der Glasverfügbarkeit sehen.

Matthias Rehberger / GW

GW: Woran liegt das?

Grönegräs: Nach mehreren Jahren mit rückläufigen Märkten haben die Floatglashersteller ihre Produktion gedrosselt. Damit haben auch die Isolierglas-Hersteller teils steigende Lieferzeiten, um rechtzeitig an das notwendige Basisglas zu kommen. Was sich wiederum auf deren Kunden, die Fensterbauer entsprechend auswirkt. Die gestiegenen Lieferzeiten sind somit ein direktes Symptom dieser angespannten Versorgungslage beim Basisglas.

GW: Und wie kommt es, dass die Situation nach jahrelang rückläufigen Marktzahlen jetzt ins andere Extrem umschlägt?

Grönegräs: Das liegt einfach an der begrenzten Zahl von Floatglas-Linien, welche auf eine vollkontinuierlichen Produktion ausgelegt sind. Den Ausstoß so einer Linie kann man nur in sehr begrenztem Maß an eine schwächere Marktnachfrage anpassen. Deshalb haben die Betreiber in den letzten Jahren europaweit mehrere Linien stillgelegt, teils für andere Produkte wie Autoglas umgenutzt oder Kaltreparaturen der Anlagen, die sonst vielleicht erst später hätten erfolgen müssen, vorgezogen. Wenn das mehrere Produzenten tun und eben immer gleich die Produktion ganzer Anlagen vom Markt genommen wird, kann es bei sich wieder belebender Nachfrage schnell zu Knappheit kommen. Da wiederum gegenzusteuern, dauert dann wieder seine Zeit. Deshalb erleben wir nun diese Phase der Knappheit.

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Das Interview führte Matthias Rehberger