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Im Interview mit Florian Kneer

Was tun gegen den Messeschwund der deutschen Hersteller?

Glaswelt – Sehr geehrter Herr Kneer, die FRONTALE 2016 ist Geschichte – wie haben Sie die Messe rückblickend erlebt?

Florian Kneer – Die FENSTERBAU FRONTALE war für die Kneer-Südfenster-Gruppe durchweg sehr positiv. Wir haben intensive und gute Gespräche mit unseren Kunden geführt und auch viele neue Kontakte geknüpft. Generell gab es eine erfreuliche Resonanz auf die vorgestellten Neuheiten. Die Beteiligung an der Messe hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt.

Glaswelt – Welche Themen haben die Besucher auf Ihrem Stand besonders interessiert?

Kneer – Großes Interesse haben die Hebe-Schiebe-Türen Sky Plus mit Verglasung bis in die Schwelle ausgelöst. Bei diesen neuesten Varianten der Hebe-Schiebe-Türen aus Aluminium-Holz und Holz geht die Festverglasung nahtlos in die Schwelle über, sodass die Grenze zwischen Wohn- und Außenraum fließend wird. Barrierefreiheit und komfortable Bedienfunktionen gehören selbstverständlich dazu. Ein Highlight war auch das neue Fenster-System mit integrierter Lüftung: Das Kunststoff-Fenster KF 714 S Geneo Inovent – das Fenster, das geschlossen lüftet. In das gezeigte Modell auf der Messe war auch ein Heizglas integriert – als Prototyp für ein Fenster, das gleichzeitig lüftet und als Heizung dient. Gefragte Produkte waren darüber hinaus die Pfosten-Riegel-Fassade, Sicherheitsfenster mit RC 3-Prüfzeugnis, das absturzsichernde Vorhanggeländer „Swissrailing“ und flache Schwellen, die Öffnungsunterstützung und Ansteuerung mit dem Funkbus-System.

Glaswelt – In diesem Jahr konnte man beobachten, dass immer mehr deutsche Anbieter Abstand nehmen von einer Messebeteiligung in Nürnberg. Andererseits haben wir noch mehr ausländische Player in den Hallen registrieren können. Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?

Kneer – Die Tatsache, dass immer weniger deutsche Fensterhersteller auf der Messe ausstellen und damit unseren ausländischen Wettbewerbern viel Platz zur Präsentation geben, finde ich sehr schade. Wir überlassen damit einen Teil des deutschen Fenstermarkts ausländischen Herstellern.

Glaswelt – Die Nürnberg Messe hatte erstmals die Öffnungszeiten verschoben: Morgens ging es erst um 10 Uhr los, dafür konnte man eine Stunde länger bis 19 Uhr am Stand verweilen. Hat sich diese Zeitverschiebung Ihrer Meinung nach bewährt oder sollte die Messe wieder einen Rückzieher bei den Öffnungszeiten machen?

Kneer – Der späte Start ist für alle Beteiligten nachteilig. Weder für die Mitarbeiter auf dem Messestand noch für die Besucher bringt der Beginn um 10.00 Uhr einen Vorteil, es verschiebt sich alles nur auf den späten Abend. Hier sollte man zu den früheren Öffnungszeiten zurückkehren.

Glaswelt – Jeder Holz-Fensterbaubetrieb, der an öffentlichen Ausschreibungen teilnehmen will, muss künftig eine betriebliche Produktkettenzertifizierung vorlegen. Wie gehen Sie in Ihrem Haus mit der Auslegung des Erlasses zur Beschaffung von Holzprodukten um? Hoffen Sie noch auf eine Korrektur des Erlasses?

Kneer – Ja, wir hoffen auf eine Korrektur des Erlasses. Herr Tschorn, Geschäftsführer unseres Verbandes, hat Einspruch bei Bundesumweltministerin Barbara Hendricks eingelegt. Warum sollen sich Verarbeiter nochmals zertifizieren lassen, wenn es schon ein Holzeinfuhrgesetz gibt? Dies macht keinen Sinn. Wir sind dafür, dass die Forderung der durchgehenden Zertifizierung abgeschafft wird. Ansonsten müssten ja selbst noch unsere Fachhändler zertifiziert werden. —

Die Fragen stellte Chefredakteur Daniel Mund.

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