Vertikal montierte Photovoltaikmodule liegen im Trend: Sie nutzen unerschlossene Fassadenflächen und erhöhen den Solarertrag von Gebäuden. Ehret geht mit dem SolarSlide einen Schritt weiter. Der PV-Schiebeladen ersetzt konventionelle Fassadenelemente und vereint Energiegewinnung, Sonnenschutz und Sichtschutz in einem ästhetischen Bauteil. „Wir kombinieren solare Energie mit anspruchsvollem Design und eröffnen Architekten völlig neue Möglichkeiten“, erklärt Marketingchef Philippe Gertz.
Gesamtenergieeintrag steigern
Die farbigen Glas-Glas-Module fügen sich elegant in jede Fassade ein. Eine hochwertige Siebdruckbeschichtung verdeckt die Solarzellenstruktur, sodass die Schiebeläden wie normales Glas wirken. „Selbst dunkle Farben wie Anthrazit reduzieren den Wirkungsgrad nur um 3 % “, betont Produktmanager Jörg Hahnel. Die Technologie entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE. Eingekapselt zwischen zwei 4 mm starken Einscheibensicherheitsgläsern sind die Module witterungsbeständig, UV-stabil und erfüllen sämtliche Bau- und Sicherheitsvorschriften.
SolarSlide Pro wird steckerfertig geliefert und lässt sich direkt an ein 230-Volt-Netz anschließen. Bei bis zu 800 Watt ist der Betrieb als Balkonkraftwerk möglich, darüber hinaus lassen sich Module bündeln. Geliefert wird damit ein industriell gefertigtes Standardprodukt, das Architekten Planungs- und Kostensicherheit bietet und im Vergleich zu Sonderlösungen den Designprozess erheblich beschleunigt. Dank definierter technischer Eigenschaften ist eine einfache Integration in Neubauten wie auch in Sanierungsprojekte gewährleistet, ohne Kompromisse bei Funktionalität oder Ästhetik einzugehen.
Erster Großeinsatz in der Schweiz
In der Schweizer Gemeinde Widnau erlebt SolarSlide seinen ersten Großeinsatz. Valley Architekten planen dort ein Holzhausensemble mit elf Wohneinheiten nach dem Prinzip „So wenig Haus wie möglich bauen“ – ergänzt um maximale Nachhaltigkeit. Das Openly Bausystem setzt auf nachwachsende Rohstoffe, Hanfbeton und sortenrein trennbare Verbindungen. Fossilfreie, lokale Materialien senken Emissionen um rund 70 %. CEO Andy Keel betont, dass präzise Berechnungen die Nachhaltigkeit transparent belegen.
Das Gebäude soll mehr Energie erzeugen, als es verbraucht. Doch das Dach allein liefert trotz integrierter PV-Paneele nur 31 Kilowatt Peak – zu wenig für Minergie-Zertifizierung und Fördermittel. Daher entschieden sich die Planer für SolarSlide. 21 Schiebeläden mit je 3 m2 Modulfläche und rund 500 Watt Peak steigern den Ertrag um etwa 24,5 % auf insgesamt 41 Kilowatt Peak beziehungsweise 38.500 Kilowattstunden jährlich.
Die geplanten Läden messen 1.130 × 2.425 mm. Ob Grau oder Anthrazit eingesetzt wird, ist offen – der Effizienzverlust bleibt mit maximal 6 % gering. Das Zusammenspiel aus PV-Schiebeläden, intelligenter Energielenkung und Speichern ermöglicht eine bedarfsoptimierte Verteilung: Wärmepumpe und Warmwasser haben Vorrang, Überschüsse fließen in Notstrom- oder E-Auto-Batterien oder werden ins Netz eingespeist.
Gestalterische Flexibilität
Neben Energiegewinnung und Sonnenschutz bieten die Schiebeläden gestalterische Flexibilität. Unterschiedliche Farben und Kombinationen mit weiteren Ehret-Produkten eröffnen individuelle Fassadenkonzepte. Damit positioniert sich SolarSlide nicht nur als technisches, sondern auch als gestalterisches Highlight.
Jonville, CEO von Valley Architekten, fasst zusammen: „Wir bauen Häuser, die über Generationen Bestand haben. PV-Schiebeläden liefern saubere Energie, schützen vor Sonne und verleihen der Fassade gestalterischen Mehrwert – ein klarer Gewinn für Nachhaltigkeit, Funktionalität und Ästhetik.“