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Neuer IVRSA-Leitfaden zum Thema Neubespannung geht an den Start

Neuer alter Trend: Neubespannung als nachhaltige Lösung

Markisen sind mehr als nur Sonnenschutz. Sie prägen das äußere Erscheinungsbild eines Hauses, eines Restaurants oder eines Ladengeschäfts – und damit auch die Wahrnehmung von Kunden und Gästen. Schon 2013 betonte ein Fachartikel in der SONNENSCHUTZWELT, dass gerade in der Gastronomie die textile Fläche einer Markise wie eine Visitenkarte wirkt: Ein gepflegtes Tuch schafft Vertrauen, ein vergilbtes oder verschmutztes hingegen kann den Gesamteindruck empfindlich stören. Mit einer Neubespannung lassen sich Kosten sparen und zugleich ein frisches Ambiente schaffen.

Neubespannung als Standardmaßnahme

Der neue Leitfaden zur Neubespannung des IVRSA, veröffentlicht im September 2025, bringt hier Klarheit. Er definiert die Erwartungen, die Kunden an eine Neubespannung stellen dürfen, und beschreibt die Grenzen der technischen Machbarkeit. Wichtig ist: Eine Neubespannung kann den Zustand einer Neuanlage nicht vollständig ersetzen, doch sie verlängert die Lebensdauer der Markise erheblich. Farbabweichungen oder optische Effekte wie Wabenmuster können auftreten, sind aber im Rahmen der Nutzung vertretbar.

Nachhaltigkeit und EU-Richtlinien

Besonders im Fokus steht heute die Nachhaltigkeit. Mit einer Neubespannung wird vermieden, dass komplette Anlagen entsorgt und durch Neuprodukte ersetzt werden müssen. Dies spart Ressourcen, reduziert Abfall und entspricht den Vorgaben der EU, die mit der „Right to Repair“-Initiative die Reparaturfähigkeit von Produkten stärkt. Der Leitfaden hebt hervor, dass Markisen langlebige Qualitätsprodukte sind, deren Lebensdauer durch fachgerechte Neubespannung nochmals deutlich verlängert werden kann.
Damit greift die Branche einen Gedanken auf, der bereits vor über zehn Jahren betont wurde: Schon damals galt die Neubespannung als schnelle und kosteneffiziente Möglichkeit, einem Betrieb ein neues Erscheinungsbild zu verleihen, ohne unnötig Ressourcen zu verschwenden. Heute wird dieser Ansatz durch die politischen Rahmenbedingungen und die Sensibilisierung für Klimaschutz noch wichtiger.

Nachhaltigkeit aus Sicht der Verbraucher

Für private wie gewerbliche Nutzer ist eine Markise zunächst eine große Investition. Wer sich für eine hochwertige Anlage entscheidet, rechnet mit einer langen Lebensdauer – und genau hier spielt die Möglichkeit der Neubespannung ihre größte Stärke aus. Denn im Laufe von 20 bis 25 Jahren kann ein Markisengestell mehrfach mit neuen Tüchern versehen werden, ohne dass die gesamte Konstruktion ersetzt werden muss.

Für Verbraucher bedeutet dies gleich zweierlei: Zum einen wird die ursprüngliche Investition geschützt, weil das Gestell weiter genutzt werden kann. Zum anderen lässt sich die Markise an veränderte Wohntrends oder neue Farbwelten anpassen, ohne dass hohe Zusatzkosten entstehen. Gerade vor dem Hintergrund steigender Bau- und Renovierungskosten gewinnt diese Flexibilität an Wert.

Fachgerechte Beratung und Dokumentation

Eine wesentliche Neuerung des Leitfadens liegt in der systematischen Dokumentation. Fachbetriebe werden angehalten, die Ausgangssituation mit Fotos, Beratungsprotokollen und Herstellerangaben festzuhalten. Damit werden Missverständnisse vermieden und die Beratung für den Endkunden nachvollziehbarer gestaltet. Schon 2013 zeigte die Praxis, wie wichtig eine klare Kostenstruktur und die Einschätzung des Gesamtzustands sind: Nur wenn Armspannung, Gestell und Befestigung intakt sind, lohnt sich eine Neubespannung. Der Leitfaden greift dies auf und macht die Dokumentation zum Standard.

Reinigung und Schutzmaßnahmen

Ein weiteres zentrales Thema ist die Reinigung. Bereits im älteren Fachbeitrag wurde betont, wie sinnvoll es ist, das Markisengestell bei der Neubespannung gründlich zu reinigen – nicht zuletzt, um das neue Tuch vor sofortiger Verschmutzung zu schützen. Der Leitfaden schreibt diesen Aspekt nun ausdrücklich fest und verweist auf die Pflegehinweise der Hersteller.

Neue Anforderungen an die Konfektion

Die technischen Kapitel des Leitfadens gehen ins Detail: Von Gelenkarm- über Pergola- bis hin zu Korbmarkisen beschreibt er die spezifischen Konfektionsmerkmale, die beim Tuchtausch zu berücksichtigen sind. Auch Brandschutzanforderungen oder die Auswahl spezieller Gewebe für gewerblich genutzte Anlagen werden thematisiert. Damit wird der Leitfaden zum umfassenden Nachschlagewerk für Fachbetriebe, das weit über die Grundlagen hinausgeht.

Chancen für den Fachhandel

Gerade für die Gastronomie eröffnet die Neubespannung zusätzliche Möglichkeiten: Schon vor Jahren wurde darauf hingewiesen, dass Markisen hervorragende Werbeträger sind. Logos oder saisonale Botschaften lassen sich kostengünstig integrieren. Mit modernen Druckverfahren kann dies heute noch flexibler umgesetzt werden. Schnellmontagekeder sind inzwischen bewährte Standards, die den Zeitaufwand reduzieren und die Arbeitssicherheit erhöhen.

Standards definieren

Die Neubespannung von Markisen hat sich vom pragmatischen „Tapetenwechsel“ hin zu einem professionell regulierten Verfahren entwickelt. Der IVRSA-Leitfaden gibt Fachbetrieben Sicherheit, schafft Transparenz für Kunden und setzt zugleich ein starkes Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit. In Zeiten, in denen EU-Vorgaben Reparaturfähigkeit fordern und Verbraucher Wert auf Ressourcenschonung legen, gewinnt die Neubespannung eine neue Dimension.

Olaf Vögele

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