Die Landsberger Hebespezialisten von Wirth haben nach Firmenauskunft mit dem Oktopus Ergo-Sprint 6.500 den derzeit weltgrößten Vakuummanipulator für Glas entwickelt. Dieser wurde an die Seele Sedak GmbH für das Handling von Gläsern bis 15 x 3,2 m geliefert .
Doch Gläser dieser Abmessungen müssen auch gehoben, positioniert und transportiert werden können. So bekam der Hebespezialist Wirth aus Landsberg die Aufgabe, ein Vakuumhebegerät für das Handling von 15 m x 3,2 m großen und maximal 6.500 kg schweren Scheiben zu entwickeln und zu fertigen. Dabei wurde der Zeitpunkt der Fertigstellung des Gerätes von den geplanten Produktionszeiten des Floatglasherstellers für diese wirklich nicht alltäglichen Glasabmessungen bestimmt.
Hebeger√§t der Sonderklasse
Die Landsberger Statiker, Maschinenbauingenieure und Fachmonteure schufen innerhalb von wenigen Wochen nach eigener Auskunft den derzeit weltgrößten Vakuummanipulator für Glas.
Entsprechend der Sicherheitsvorgaben der Norm ist das Tragwerk des Oktopus Ergo-Sprint 6.500 für das Dreifache der späteren realen Beanspruchung ausgelegt.
Die 10 m lange fachwerkartige Haupttraverse gleicht aufgrund ihrer Dimensionen fast einem Brückenträger.
Drei Hubspindelantriebe sorgen dafür, dass der 14 m lange und drehbar an der Haupttraverse gelagerte Vakuumrahmen um 110° geschwenkt werden kann. Insgesamt 66, jeweils 4-fach federnd gelagerte Vakuumsauger gewährleisten das sichere Ansaugen der Last. Die zentral angeordneten Absperrhähne für jeden einzelnen Sauger garantieren zusammen mit dem jedem Sauger zugeordneten Manometer die schnelle und einfache Anpassung des Vakuumsystems an unterschiedliche Oberflächengeometrien. Durch die Verstellbarkeit der Sauger ist auch das Ansaugen schmalerer Gläser möglich. Das gleichzeitige und rasche Lösen aller 66 Sauger wird durch die spezielle Anblastechnik realisiert.
Heber auf Reisen
Damit ist die Technik von Wirth schon beim Aufnehmen der Rohglasscheiben aus der Produktionslinie beim Glasproduzenten und beim Verladen auf die Spezialtransporter gefragt. Dass dazu bei jeder neuen Glasbestellung der Ergo-Sprint 6.500 selbst jedes Mal mit einem Sattelzug von Gersthofen zum Floatglaswerk und wieder zu zurück in seine neue bayerische Heimat transportiert werden muss, fällt bei der Komplexität der Gesamtaufgabe sicher nicht mehr besonders ins Gewicht.