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Wollen wir überhaupt digital?

Vögele: Wir leben in der Zeit des digitalen Wandels, der Integration digitaler Technologien von Unternehmen in ihre Arbeitsabläufe und den damit verbundenen Auswirkungen digitaler Technologien auf die Gesellschaft. In unseren Branchen besonders im Bereich Smarthome. Ich habe allerdings das Gefühl, dass in unseren Handwerken der R+T- und Fensterbranche eine gewisse digitale Müdigkeit auftritt, und der Drive zur Umsetzung nicht mehr so richtig vorhanden ist. Wie siehst Du das?

Mund: Ich fürchte, pandemie- und nachfragebedingt hat die Innovationsfreude etwas nachgelassen. Sowohl bei den Herstellern, aber vor allem bei den Fachhändlern, denn: Alle beteiligten Unternehmen sind aktuell vor allem damit beschäftigt, die Nachfrage zu bedienen. Jeder Händler ist zufrieden, wenn er Fenster bekommen hat, die er jetzt montieren kann, und jeder Endkunde ist einfach nur „happy“, dass das Warten auf seine lang ersehnten Bauelemente endlich ein Ende hat. Lieferzeiten von 4 Monaten sind keine Seltenheit mehr. Leider bleibt die Frage nach dem Zusatznutzen, dem Mehrwert in dieser „Mangelwirtschaft“ viel zu oft auf der Strecke. Kunden haben es aber verdient, das beste Bauelement in Sachen Sicherheit, Raumklima und Convenience angeboten zu bekommen. Außerdem werden damit auch andere anstehende Herausforderungen gelöst.

Vögele: Hat der Kunde dann aber nicht auch den Anspruch, dass sein Produkt bestmöglich gesteuert wird? Gerade bei den solaren Gewinnen gilt es doch bestmögliche Ergebnisse zu erreichen, um Energie zu sparen und gleichzeitig den bestmöglichen visuellen und thermischen Komfort zu bieten. Kann man das eine tun (Fenster und Sonnenschutz), und das andere lassen (Steuerung)? Oder liegt das Problem in der Wertschöpfung, weil man mit Smarthome weniger verdient?

Mund: Ich glaube gar nicht, dass man mit Smarthome weniger verdient, es liegt doch vielmehr daran, dass die digitale Steuerung nicht immer schon zum traditionellen Gewerk Fenster dazugehört hat – es ist erst später hinzugekommen. Und eigentlich müsste man das Fenster neu denken, um den Smarthome-Pfad richtig zu beschreiten. Aber wie sieht es in der R+S-Branche aus, die sich traditionell immer schon mit der digitalen Steuerung auseinandersetzen musste? Gehört hier Smarthome zum Tagesgeschäft?

Vögele: Im Prinzip ja. Wie im Auftaktartikel (Seite 20) zu lesen, war das R+S-Handwerk ganz vorne, verliert aber momentan seine Position an andere Gewerke. Die Margen sind geringer, für viele ist auch hier das Thema zu aufwendig. Produkte erreichen dadurch aber nicht die gewünschte Effizienz und auf mögliche Zusatzgeschäfte wird verzichtet.

Mund: Dann ist es ja gut, wenn wir mit frischen Informationen zu Smarthome in unserem Top-Thema aufwarten. Einen großen Schub kann man sicher auch von den anstehenden und hoffentlich auch stattfindenden Branchenmessen R+T und FRONTALE erwarten. Wir freuen uns drauf, und freuen Sie sich jetzt auf eine prall gefüllte Oktoberausgabe der GLASWELT, viel Spaß beim Lesen!

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