Die Bauwirtschaft steht vor enormen Herausforderungen: Bezahlbarer Wohnraum fehlt, gleichzeitig soll schneller und nachhaltiger gebaut werden. Besonders die Gebäudehülle spielt dabei eine Schlüsselrolle für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg mit 5,1 Millionen Euro geförderte Zentrum will genau hier ansetzen und Innovationen in der Bauindustrie stärken.
Fünf Fraunhofer-Institute – IBP, IAO, IPA, IRB und IGB – bündeln ihre Kompetenzen in dem neuen Zentrum. Ab sofort können sich interessierte Unternehmen auch aus der Fenster- und Fassadenbranche um erste Unterstützungsformate wie Quick Checks und Coachings bewerben.
"In kaum einem anderen Wirtschaftssektor ist der Bedarf an einem Wandel und gleichzeitig das Potenzial so groß wie in der Baubranche. Sie kann und muss sich dafür grundlegend transformieren – in den Prozessen, den Technologien, den Werkstoffen, dem Ressourcenverbrauch wie auch der Wiederverwendung von Baustoffen", heißt es in der Pressemitteilung der Fraunhofer-Institute.
Für Hersteller von Fenstern, Türen und Fassadenelementen sowie deren Zulieferer bietet das ZIBS besondere Chancen. Die gebündelte Expertise in den Bereichen Digitalisierung und KI, Automatisierungstechnologien, Materialien, Baustoffe und Baukomponenten, Ressourceneffizienz und Klimabilanzierung sowie neue Geschäftsmodelle kann genutzt werden, um eigene Produkte und Prozesse zukunftsfähig zu gestalten.
Eine aktuelle Fraunhofer-Studie zeigt, dass viele Unternehmen der Branche die Transformation zwar kommen sehen, sich den Herausforderungen jedoch noch nicht gewachsen fühlen. Genau hier setzt das S-TEC-Zentrum an und richtet sich explizit auch an kleine und mittlere Unternehmen.
"Mit dem neuen Zentrum für Industrialisiertes Bauen und Sanieren schaffen wir ein kraftvolles Innovationsökosystem für die Bauwirtschaft in Baden-Württemberg. Wir bringen Forschung, Technologie und Praxis zusammen, um schneller, klimafreundlicher und produktiver zu bauen. Gerade für unsere mittelständischen Unternehmen und kleinen Handwerksbetriebe ist das Zentrum ein wichtiger Impulsgeber, um den digitalen und ökologischen Wandel im Bausektor aktiv mitzugestalten", wird in der Mitteilung betont.
Besonders für Fenster- und Fassadenhersteller, die vor der Herausforderung stehen, ihre Produkte und Fertigungsprozesse energieeffizienter und nachhaltiger zu gestalten, bietet das Zentrum wertvolle Unterstützung. Durch die Teilnahme am Innovationsnetzwerk können sie von neuesten Forschungsergebnissen profitieren und gemeinsam mit den Experten der Fraunhofer-Institute zukunftsweisende Lösungen entwickeln.
Die Fensterbau- und Fassadenbranche ist aufgerufen, sich aktiv zu beteiligen. Interessierte Unternehmen können ihre Ideen einreichen und daraus mit den Fraunhofer-Expertinnen und -Experten umsetzbare Innovationsprojekte entwickeln. Das Zentrum steht allen Akteuren der Bauwirtschaft offen – von der Baustoff- und Bauteilproduktion über Handels- und Logistikunternehmen bis hin zu Architektur- und Fachplanungsbüros.
Die Förderung des Zentrums läuft zunächst bis Ende 2027. Unternehmen der Fenster- und Fassadenbranche sollten diese Chance nutzen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und sich für die Herausforderungen der Zukunft zu rüsten.