Verena Hubertz übernimmt das Amt der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Mit ihrer unternehmerischen Erfahrung, ihrem wirtschaftspolitischen Profil und klaren Positionen zum Thema Bauen bringt sie neue Impulse in ein Ressort, das zuletzt stark unter Druck geraten war.
Ihre Beziehung zur Bauwirtschaft: Die 37-jährige SPD-Politikerin Verena Hubertz war Mitgründerin des Start-ups „Kitchen Stories“ und wechselte 2021 aktiv in die Politik, als sie als Direktkandidatin für den Wahlkreis Trier in den Bundestag einzog. Seitdem zählt sie zu den aufstrebenden Kräften der SPD-Fraktion. Als stellvertretende Fraktionsvorsitzende war sie bislang für zentrale Themen wie Wirtschaft, Bauen & Wohnen sowie Tourismus zuständig – also auch direkt für das Ressort, das sie nun als Ministerin übernimmt.
Zudem ist sie Mitglied im Verwaltungsrat der KfW-Bankengruppe, was ihre Nähe zu Förderpolitik und Finanzierungsthemen unterstreicht.
Was sich mit Hubertz ändern könnte
Ihre Vorgängerin Klara Geywitz war mit dem Ziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr angetreten – ein Ziel, das deutlich verfehlt wurde. Geywitz setzte auf serielle Fertigung, Digitalisierung von Bauanträgen und pragmatische Schritte, konnte aber die strukturellen Probleme des Markts nicht lösen.
Hubertz steht für eine modernere, wirtschaftsnähere Politik. Sie hat bereits betont, dass Innovation und Digitalisierung zentrale Hebel für den Wohnungsbau sein müssen – verbunden mit einer sozialdemokratischen Handschrift bei der Miet- und Wohnraumförderung.
Erwartungen von den Gewerken der Gebäudehülle
Die Gewerke im Bereich der Gebäudehülle hoffen unter Hubertz auf eine stärkere Förderung energieeffizienter Sanierungen. Maßnahmen wie die Dämmung von Außenwänden und der Austausch von Fenstern sind entscheidend für die Energiewende. Hubertz' Fokus auf Digitalisierung und Innovation könnte die Umsetzung solcher Projekte beschleunigen.
Die Bauwirtschaft erwartet von der neuen Ministerin klare Rahmenbedingungen und eine enge Zusammenarbeit, um die Herausforderungen im Wohnungsbau effektiv anzugehen.
Gefordert werden:
Verlässliche Förderkulissen für energetische Sanierung (z. B. durch das BEG)
Planungssicherheit für Investitionen im Bestand
Beschleunigung von Genehmigungsverfahren
Stärkere Verzahnung von Bau- und Klimapolitik
Mit ihrer Affinität zu digitaler Transformation und wirtschaftlichen Lösungen könnte Hubertz gerade im Bereich Sanierung und Bestandserhalt entscheidende Weichen stellen.
Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Dafür zu sorgen, dass es genug bezahlbaren Wohnraum für alle Menschen gibt, ist auch eine Aufgabe des Staates.