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Grünbeck realisiert 30-Stunden-Woche – bei vollen Bezügen

GLASWELT – Herr Grünbeck, Sie haben in der Fertigung umgestellt auf eine 30-Stunden-Woche – bei vollem Lohnausgleich. Wie geht das denn? Haben Sie etwas zu verschenken?

Maximilian Grünbeck – Für viele Mitarbeiter fühlt es sich sicherlich wie ein Geschenk an, das Modell beruht jedoch auf einfachen betriebswirtschaftlichen Effekten.

GLASWELT – Können Sie unseren Lesern das Modell bitte etwas genauer erläutern. Wird die Arbeitszeit jetzt täglich abgesenkt oder haben Sie die 4-Tage-Woche eingeführt? Können Arbeitnehmer flexibel über ihre Arbeitszeitkonten verfügen?

Grünbeck – Grundlage für die 30- Stunden- Woche in der Produktion ist der Wechsel von einer auf zwei Schichten. Durch entsprechend mehr Umsatz bei gleichbleibenden Fixkosten (Gebäude, Maschinen, EDV,…) entsteht ein Kostenvorteil, den wir 1:1 an unsere Mitarbeiter weitergeben. Statt dem nur kurzzeitigen Motivationseffekt einer Lohnsteigerung haben wir uns in Abstimmung mit unseren Mitarbeitern auf die Erhöhung der Freizeit geeinigt. […]

GLASWELT – Sie haben demnach jetzt auf einen Zwei-Schicht-Betrieb umgestellt? Wie kam die Umstellung in der Belegschaft an?

Grünbeck – Das Modell kam bei den Mitarbeitern sehr gut an! Die erste Schicht arbeitet von 6:00 bis 12:30 und die zweite Schicht von 12:30 bis 19:00. Das kommt vielen sehr entgegen, dann können private Termine besser geplant werden und zusätzlich bleibt täglich mehr Zeit für Familie und Freunde.

GLASWELT – Sie haben den 30-Stunden-Wochen-Vorschlag in die Geschäftsleitung eingebracht, die Sie gemeinsam mit Ihren Eltern bilden. War es schwer, Ihre Eltern davon zu überzeugen?

Der Druck weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und im selben Atemzug die Kunden zufriedenzustellen, hat uns die Entscheidung leichter gemacht.

Maximilian Grünbeck

Grünbeck Fenster & Türen

Grünbeck – Natürlich waren beide am Anfang skeptisch. Nachdem ich jedoch das Konzept vorgerechnet hatte, waren auch sie überzeugt.

Wir wussten, dass wir definitiv etwas unternehmen müssen. Wir hatten steigende Kundenanfragen, waren aber mit unserer Fertigungskapazität Ende 2020 am absoluten Limit. Jeden Tag Überstunden und zusätzlich Samstagsarbeit war in der Produktion fast schon normal. Der Druck weiterhin ein attraktiver Arbeitgeber zu sein und im selben Atemzug die Kunden zufriedenzustellen, hat uns die Entscheidung leichter gemacht.

GLASWELT – Allerorten hört man von den Herausforderungen, Arbeitsplätze adäquat zu besetzen. Ist dieses neue Zeitmodell ein Weg, den Fachkräftemangel im eigenen Haus zu begegnen?

Grünbeck – Wir bieten unseren Mitarbeitern neben dem Arbeitszeitmodell noch zahlreiche weitere Benefits, wie beispielsweise eine kostenlose Massage pro Monat, Fort- und Weiterbildungen, Coachings, Bonussysteme mit Prämienzahlung und die Auszeichnung zum Mitarbeiter des Monats. Durch unser hohes Employer Branding haben wir den Fachkräftemangel bisher noch nicht so intensiv gespürt. Besonders erstaunt waren wir jedoch darüber, wie viele Fachkräfte es tatsächlich in Plauen (65.000 Einwohner) und Umgebung in unserer Branche gibt. Das ist uns vor allem bewusst geworden, als wir lokal mit dem Arbeitszeitmodell in die Werbung gegangen sind und einen noch stärkeren Zuspruch in Form von Bewerbungen erhalten haben.

Ein starkes Familien-Team: Jörg, Maximilian und Heike Grünbeck.

Grünbeck Fenster & Türen

Ein starkes Familien-Team: Jörg, Maximilian und Heike Grünbeck.

GLASWELT – Vielen Dank für Ihre Antworten, Herr Grünbeck und viel Erfolg im Fensterbau!

Chefredakteur Daniel Mund
Ein erstaunliches Arbeitszeitmodell hat Grünbeck hier entwickelt. Mehr Details dazu erfahren Sie im ungekürzten Interview in der Oktoberausgabe der GLASWELT!

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