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Schloss- und Beschlagbranche: Leichte Erholung ab 2026 erwartet

Die Stimmung in der Schloss- und Beschlagindustrie bleibt gedämpft, zeigt aber erste Anzeichen einer leichten Besserung. Wie der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) auf seiner Jahresmitgliederversammlung am 24. Juni in Velbert mitteilte, wuchs das Produktionsvolumen im Gebäudesektor nach Jahren der Talfahrt um 0,5 % auf 3,4 Milliarden Euro.

„Eitlen Sonnenschein können wir für unsere Branche leider nicht melden. Wir befinden uns immer noch in sehr turbulenten Zeiten und den vorhergesagten Rückgang der Neubautätigkeit – den spüren wir jetzt. Eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht, ganz im Gegenteil, das Niveau wird voraussichtlich noch sinken", fasste Karl Kristian Woelm, Vorstandsvorsitzender des FVSB, die aktuelle Lage zusammen.

Für das laufende Jahr rechnen die meisten der 70 Mitgliedsunternehmen laut einer verbandsinternen Umfrage allenfalls mit einer leichten Verbesserung auf dem deutschen Markt. Hoffnung macht dagegen der Ausblick von Christian Engelke, Geschäftsführer Wirtschaft beim Bundesverband Baustoffe - Steine und Erden e.V. Er sieht ab 2026 „deutliche baurelevante Investitionsimpulse von rund 20 Milliarden Euro", die allerdings überwiegend in den Tiefbau fließen würden.

Voraussetzung dafür sei jedoch eine richtige Umsetzung des Koalitionsvertrags mit der darin verankerten Ausweitung der Investitionen und dem Sondervermögen. Engelke betonte, dass die Wirksamkeit des Sondervermögens dringend bessere Rahmenbedingungen für Planung und Bau, weniger Bürokratie und die Vermeidung von Konsum-Schlupflöchern erfordere.

Regulatorische Belastungen im Fokus

Ein beherrschendes Thema der Versammlung, an der 39 Mitgliedsvertreter teilnahmen, war die zunehmende regulatorische Belastung der Unternehmen. Geschäftsführer Stephan Schmidt und Silke Koppers, Referentin für Kommunikation und Projektmanagement, wiesen in ihrem Bericht zur Verbandsarbeit auf die stetig wachsende Zahl von Verordnungen hin, die „die Unternehmen belasten, die zunehmend nicht wertschöpfende Arbeit leisten und bezahlen müssen".

Um den Mitgliedern Hilfestellung zu geben, informierten Experten über aktuelle Herausforderungen: Michael Halstenberg, Rechtsanwalt der Kanzlei Franßen & Nusser, referierte über die neue Bauprodukteverordnung, Hans Peters, Vorsitzender des Instituts für Bauen und Umwelt, über die Zukunft der Umweltproduktdeklarationen (EPD) und Hans Weissenböck, Generalsekretär der ARGE, über die Herausforderungen bezüglich Blei als Legierungsbestandteil in Baubeschlägen.

Vorstand wiedergewählt

Im Rahmen der Versammlung wurden auch Vorstand und Rechnungsprüfer gewählt. Alle Amtsinhaber wurden bestätigt: Karl Kristian Woelm (Woelm GmbH) als Vorstandsvorsitzender, Wolf Hoppe (Hoppe AG) und Matthias Kohl (Beyer & Müller GmbH & Co. KG) als seine Stellvertreter sowie Markus Kaufmann (KFV Karl Fliether GmbH & Co. KG) und Patrick Müller (Breuer & Schmitz GmbH & Co. KG) als Rechnungsprüfer.