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VEKA AG bringt 600 Partner in Sendenhorst zusammen

TEC-Tagung: Pure Lust auf Zukunft

Das letztes Großformat TEC-Tagung fand 2017 statt – damals noch im „alten“ Technikum. Dann gab es die pandemiebedingte Lücke – nun meldet sich die Veka TEC-Tagung mit voller Präsenz zurück. Auf dem Firmengelände in Sendenhorst ließ das Systemhaus ein großes Veranstaltungszelt errichten, das an zwei Tagen zum Treffpunkt für Kunden, Partnerbetriebe und Branchenvertreter wurde. Rund 600 Teilnehmende waren der Einladung gefolgt und wurden nicht enttäuscht: Das Programm fokussierte die großen Themen der Branche: Modernisierung, nachhaltiges Bauen und praxisorientierte Systemlösungen.

„Gemeinsam Fortschritt gestalten“

Gleich zu Beginn machte Gastgeber Josef L. Beckhoff, Vorstand Vertrieb & Marketing bei Veka, die Zielrichtung deutlich: „Wir müssen dem Markt offensiver zeigen, welche tollen Produkte wir herstellen können.“ Dies sei umso wichtiger, wenn sich die Kauflaune der Kunden jetzt wieder ändere. Beckhoff rief dazu auf, die Zuversicht und das Interesse insbesondere in der Sanierung auch mit Produkten und Offerten zu beantworten.

In seiner Standortbestimmung zur aktuellen Marktlage beleuchtete Vertriebsleiter Alexander Scholle, der auch durch die Tagung moderierte, die Herausforderungen im Neubausegment, sprach aber ebenso über konkrete Chancen im Sanierungsmarkt.

Allein 210 Millionen Fenstereinheiten müssten in Deutschland mittelfristig erneuert werden – ein gesichertes riesengroßes Potenzial. Scholle verwies auf sinkende Hypothekenzinsen und steigende Abschlusssummen im Baufinanzierungsbereich als ermutigende Indikatoren.

Seine These: Die Zukunft liegt im Bestand, vor allem bei Gebäuden aus den Baujahren 1949 bis 1995, denn mit Blick auf den demografischen Wandel, energetische Anforderungen und die stagnierende Neubautätigkeit ist es entscheidend, die Sanierung konsequent voranzutreiben.

Die TEC-Tagung wird immer auch zum Austausch in technischen Fragen genutzt.

Foto: Daniel Mund / GW

Die TEC-Tagung wird immer auch zum Austausch in technischen Fragen genutzt.

Nachhaltigkeit wird mit Pure 82 noch konkreter

Dass Veka das Thema Nachhaltigkeit nicht nur strategisch, sondern auch technisch durchdekliniert, wurde in der Präsentation von Produktmanager Christoph Seebröker deutlich. Er stellte das neue Profilsystem Pure 82 vor – ein durchdachtes Konzept, das auf intelligenter Materialnutzung und bewährter Systembautiefe basiert.

Besondere Merkmale:

  • Wandstärken der Klasse A (3 mm an den Profilaußenflächen)
  • Doppel-CoEx-Technologie mit Recyclinganteilen von bis zu 75 Prozent. Die Materialverteilung wird dabei so ausgelegt, dass keine sichtbaren Einschränkungen entstehen. Entscheidend sind u. a. die Schichtstärkenverteilung und die saubere Fensterprofilverschweißung, ohne dass Recyclingmaterial in Erscheinung tritt.
  • Optimierte Stahlverstärkungen
  • Design mit kubischer Linienführung
  • Feinstruktur-Oberflächen zur Auswahl
  • Mit einem Uf-Wert von 1,0 W/(m²K) setzt das System neue Maßstäbe in der Kombination aus ­Effizienz, Design und Ressourcenschonung. Die Markteinführung ist für die Zeit nach der Fensterbau Frontale 2026 geplant.

    Die Nachhaltigkeit wurde im Anschluss im Ausstellungsbereich anhand der dargestellten CO₂-Fußabdrücke verschiedener Fensteraufbauten ausführlich aufgegriffen und visualisiert:

  • Ein Fenster mit 100 % Frischmaterial verursacht rund 100 kg CO₂-Äquivalente.
  • Ein Pendant mit gleicher Stahlkomponente aber einem Recyclat-Dünnglas Einsatz (SGG „Planitherm“) und 78 Prozent wiederverwendetem PVC reduziert den Wert auf nur noch 79 kg Treibhauspotenzial.
  • Wenn dann noch die Deckschicht aus Bio-PVC hergestellt wird, ergänzt durch Rezyklatglas Orae von SGG und optimierte Stahleinlagen, so lässt sich dieser Wert
    noch weiter drücken: auf 65 Kg CO2-Äquivalente.
  • Diese Zahlen belegen nicht nur die Materialeffizienz, sondern auch die klare Ausrichtung auf die Lebenszyklusoptimierung in der Systementwicklung.

    Klimaziele fokussieren Sanierung

    Ein inhaltlicher Höhepunkt war die Keynote von Dr. Daniel Scherz, Architekt und Spezialist für nachhaltiges Bauen. Er machte deutlich, welchen Anteil das Bauwesen am Ressourcenverbrauch und Müllaufkommen hat – und welche Rolle der Gebäudebestand als Hebel für die Klimawende spielt. Scherz plädierte für konsequente Lebenszyklusanalysen, gezielte Sanierungsmaßnahmen und den Austausch veralteter Bauteile, insbesondere Fenster: „Wer saniert, sollte es richtig machen – mit dem effizientesten Produkt und fachgerechtem Einbau.“ Sein Appell: Bauen neu denken, von der Herstellung bis zum Rückbau – und den Wert eines Gebäudes über seinen gesamten Lebenszyklus hinweg betrachten.

    Praxis und Austausch

    Ein weiterer Programmpunkt war die Podiumsdiskussion zum Thema Barrierefreies Bauen, moderiert von Prof. Christian Niemöller von der SMNG. Fachleute aus Architektur, Handwerk und Industrie diskutierten über die technische Umsetzung der Nullschwelle, Anforderungen an die Dichtheit bei Schlagregen und Fördermöglichkeiten.
    Am Nachmittag konnte jeder eigene Erfahrungen an unterschiedlichen Exponaten sammeln: Es gab Praxis-Workshops, in denen die Teilnehmer aktuelle Produktlösungen und Innovationen an Exponaten direkt kennenlernen konnten.

    Daniel Mund

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