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Veka verlängert VinylPlus-Label und hofft auf EU-Weichenstellung

Veka sieht sich als Pionier des PVC-Fensterrecyclings. Die vor über 25 Jahren gegründete Veka Umwelttechnik GmbH war die erste Recyclinganlage für alte Kunststofffenster und Produktionsabfälle ihrer Art. Heute ist diese Division mit weiteren Recyclingwerken in den großen Märkten Frankreich und Großbritannien vertreten. Die Recyclingkapazität soll bis Ende 2020 auf insgesamt rund 100.000 t gesteigert werden – ein Beleg dafür, dass sich der geschlossene Wertstoffkreislauf in maßgeblichen Märkten etabliert hat. In Deutschland ist das Unternehmen zudem Teil des Rewindo-Netzwerkes, das sich die Sammlung und Wiederverwertung von Bauelementen aus Kunststoff zum Ziel gesetzt hat.

Erfolgreiche „VinylPlus“ Zertifizierung

Ein Kernziel des 2011 gestarteten Nachhaltigkeitsprogramms VinylPlus ist es, die PVC-Recyclingmenge in Europa bis 2020 auf mindestens 800.000 Tonnen und bis 2030 auf eine Million Tonnen zu steigern. Davon entfallen etwa 45% auf die Fensterbranche. Das VinylPlus-Produktlabel „Verified Vinyl“, dem anspruchsvolle Zertifizierungs-Anforderungen zugrunde liegen, macht diese Nachhaltigkeitssäule der europäischen PVC-Branche für alle wichtigen Zielgruppen nach außen sichtbar. Es bestätigt unter anderem die nachhaltige Beschaffung des Profilmaterials, die energieoptimierte Herstellung und den hohen Anteil an recyceltem PVC in neu produzierten Profilen.

So setzt Veka nur bei zertifizierten Lieferanten ein und setzt bei seinen Hauptprofilen überdurchschnittlich viel Recyklat ein. Mit dem Label werden nachhaltige Produkteigenschaften wie auch höchste Qualitätsmaßstäbe bestätigt. Das kommt vor allem den Verarbeitern zugute, die ihren Kunden Produkte anbieten können, die hochwertig, langlebig und nachhaltig sind.

Was passiert in Brüssel?

Doch um die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit kontinuierlich weiterentwickeln zu können, braucht ein Unternehmen auch Planungssicherheit. Daher richtet sich der Blick aktuell gespannt auf die Entwicklung in Brüssel. „Durch die Entscheidung des EU-Parlaments im Februar, die Vorlage der EU-Kommission zur Handhabung von Recyclat in Fenstern abzulehnen, ist eine äußerst unbefriedigende Situation für die Kunstsoff-Fenster- und Recycling-Branche entstanden“, so Veka CEO und EPPA Präsident Andreas Hartleif.  Man hatte eigentlich klar erwartet, dass die Abgeordneten der Beschlussvorlage der Kommission gefolgt wären, zumal die EU eigene Fachinstitution ECHA dieses empfohlen hat. Damit wäre die Leistung der Branche sowie das seit vielen Jahren hervorragend funktionierende System des geschlossenen Wertstoffkreislaufes anerkannt worden, und es wären Perspektiven für weitere Investitionen in das Recycling geschaffen worden. „Wir sind fest davon überzeugt, dass das Recycling die beste und nachhaltigste Lösung im Umgang mit alten Kunststofffenstern ist. Eine Deponierung oder Verbrennung kann nicht das Ziel der EU sein. Wir werden uns als Unternehmen und in den Verbänden weiterhin mit ganzer Kraft und allem Nachdruck für die ressourcenschonende Wiederverwertung des wertvollen und unbedenklichen Recyclats aus Altfenstern einsetzen“, so Hartleif abschließend.

Mehr dazu: Müssen alte PVC-Fenster jetzt verbrannt oder deponiert werden? (Interview mit Charlotte Röber, Geschäftsführerin der EPPA)

Chefredakteur Daniel Mund
Wir haben im Februar mit Veka CEO Andreas Hartleif über die Recycling-Blockage in Brüssel gesprochen. Seine Antwort damals: „Die Entwicklung ist auf jeden Fall ein Schlag ins Gesicht derjenigen, die wie wir auf die Altfenster-Wiederverwertung gesetzt haben und sehr viel in die Sammel-, Sortier- und Recyclingtechnologie investiert haben. Beim Recycling müssten wir uns nach der Beschlusslage zukünftig ausschließlich auf die Produktionsabschnitte beschränken und auf das Altfenster-Material, bei dem wir sagen können, dass es garantiert bleifrei ist. Das ist aus unserer Sicht ökonomisch wie ökologisch absolut der falsche Weg. Die Alternative zu unserem sicheren und effizienten Weg der Kreislaufwirtschaft heißt Verbrennen oder Deponieren von hunderttausenden Tonnen hervorragenden Materials, das wir als Sekundärwerkstoff betrachten, nicht als Abfall. Die Lobbyarbeit über unsere europäische Vertretung ist auf jeden Fall gerade jetzt extrem wichtig. Wir werden uns mit den Politikern weiterhin sehr intensiv auseinandersetzen müssen, um der nachhaltigen Kreislaufwirtschaft in unserer Branche eine solide und verlässliche Basis zu geben.“