Durch behutsame Eingriffe in die Bausubstanz und sensibles Einfügen neuer Elemente bleibt bei der Sanierung der ursprüngliche Charakter des Gebäudes überall präsent. Zeitgleich stellen die technischen und funktionalen Verbesserungen einen wesentlichen Mehrwert für die zukünftige Nutzung dar.

Uwe Mühlhäusser
Filigrane Gestaltung im Einklang mit dem Denkmalschutz
Die Anforderungen an den baulichen Brandschutz bedingte den Einbau von Brand- und Rauchschutztüren im Bereich der Treppenhäuser, Flure und im Untergeschoss. Diese sollten sich möglichst unauffällig in die Bestandsstruktur integrieren, schlanke Profile aufweisen und so wenig Material wie möglich verbrauchen.

Uwe Mühlhäusser
Die Elemente aus beschichtetem Stahl und Glas sind zudem gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes ausgeführt. Die anthrazitfarbenen Rohrrahmentüren folgen dabei den geometrischen Vorgaben aus dem Bestand und sind jeweils an die Form der Gewölbedecken oder die Raumhöhen individuell angepasst.
Raumspezifische Ausführungen der Brandschutzelemente
Insgesamt zehn projektspezifische Elemente auf Basis der Türenserie forster fuego light stellen den Brandschutz im sanierten Künstlerhaus Nürnberg sicher. So sind etwa zum repräsentativen Treppenhaus im Eingangsbereich zweiflügelige Türen eingebaut, die von besonderen Oberlichtern in Korbbogenform gekrönt werden.
Den historischen Stil zeichnet unter anderem eine Brandschutztür mit Festverglasung in den symmetrischen Seitenteilen sowie mit markanten senkrechten Sprossen im Bogen nach. Weitere Ausführungen, beispielsweise mit Stich- oder Rundbögen, besonders hohen Deckenanschlüssen oder geraden Stürzen finden sich an den Übergängen zu Fluren, Treppenhäusern oder im Keller.
Dabei reichen die Brandschutzanforderungen von feuerhemmenden Türen T30 RS bis zu feuerbeständigen Türen T90 RS. Durch die Überschreitung der Gesamthöhe, der Höhe der T90 Flügel, der zulässigen Grösse der Oberlichtfüllung und durch die besonderen Anschlüsse im Bestand waren in drei Fällen Zustimmungen im Einzelfall erforderlich.
So sind Kastenprofile oberhalb der eigentlichen Elemente eingebaut, die den statischen Halt gewährleisten und den Übergang zur besonderen Bestandsarchitektur gekonnt inszenieren.
Als Zeuge von über 100 Jahren bewegter Zeitgeschichte wurde die in die Jahre gekommene bauliche Struktur des nördlichen Gebäudeteils feinfühlig saniert um den heutigen Anforderungen wieder zu entsprechen.
Produkte und Projektbeteiligte
Innentüren: Brand- und Rauchschutztüren forster fuego light T30 und T90
Architektur: Florian Nagler Architekten, München (DE)
Metallbau: MAB Metall- und Anlagenbau GmbH, Wittenförden (DE),
Hüther Objekttüren GmbH, Hedemünden (DE)
Bauherr: Hochbauamt der Stadt Nürnberg (DE)
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