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Im Gespräch mit Matthias Haller von Eastman

Mehr Sicherheit steht auf der Agenda

GW – Herr Haller, welche Anforderungen bei Fassaden, Fenstern und Türen sind von steigender Bedeutung. Wo sehen Sie Glasanwendungen, die verstärkt vom Markt nachgefragt werden?

Matthias Haller – Die Nachfrage nach Gläsern mit Sonnenschutz und Wärmeschutz (Stichwort Low-E) steigt nach wie vor weiter an, gerade auch bei Sanierungen von Bestandsbauten, wenn Fassaden und Fenster dort ausgetauscht werden sollen. Darüber hinaus gewinnt auch der Schallschutz immer mehr an Bedeutung, besonders in städtischen Gebieten, wo Baulücken geschlossen werden. Hier ist eine entsprechende Umsetzung wichtig, um den steigenden Lärmpegel zu kontrollieren und eine angenehme Wohn- und Arbeitsumgebung zu schaffen.

GW – Können Sie konkrete Bereiche nennen, wo hier die Nachfrage nach Schallschutzgläsern zunimmt?

Haller – Das sind zum einen Sanierungsprojekte, insbesondere große Verwaltungsbauten, sowie öffentliche Gebäude, wie Schulen und auch große Wohnanlagen bei denen Lärmquellen in unmittelbarer Nachbarschaft vorhanden sind, z. B. Flughäfen, Autobahnen, Bahnstrecken. Eines dieser Großprojekte ist jetzt aktuell die Erweiterung des Bundeskanzleramt in Berlin, wo das Thema Sicherheit eine wichtige Forderung ist. Und Schallschutz ist ein Teil davon.

GW – Stichwort Vogelschutzglas: Neben den seit kurzem geltenden gesetzlichen Auflagen in Hessen, wo Vogelschutz vorgeschrieben ist, wird der Vogelschutz teils kontrovers diskutiert. Wie sehen Sie diese Diskussion?

Haller – Die Diskussion über Vogelschutz ist vielschichtig. Einerseits gibt es gesetzliche Vorgaben, die den Vogelschutz in bestimmten Regionen wie Hessen verlangen. Und ich gehe davon aus, dass auch andere Regionen folgen werden, aktuell beschäftigt sich z. B. die Stadt Münster mit dieser Thematik.

Andererseits wird die Wirksamkeit und Notwendigkeit solcher Maßnahmen teils kontrovers diskutiert. Wir bei Eastman sind jedoch mit der Entwicklung von hochwirksamen Produkten für den Vogelschutz weit fortgeschritten. Es besteht ein allgemeines Interesse daran, dass Vögel keinen Schaden nehmen, solange die Markierungen für den Menschen als nicht störend empfunden werden. Wir arbeiten kontinuierlich daran, Produkte weiter zu entwickeln, die diesen Anforderungen gerecht werden. Eine der größten Herausforderungen um die Akzeptanz von hochwirksamen Vogelschutzglas zu steigern ist aktuell die Bewertung, welche Glasflächen an Gebäuden mit einem hochwirksamen Vogelschutzglas ausgeführt werden müssen und welche nicht.
Eines sollten wir nicht vergessen, auch wenn die Maßnahmen zum Vogelschutz einen Mehraufwand bei der Planung und Umsetzung von Fassadengläsern sowie Fenstern und Fassaden bedeuten, Vogelschutzglas bringt neue Marktchancen für Glasverarbeiter sowie Fenster- und Fassadenbauer.

GW – Wo sehen Sie weitere Chancen für Verarbeiter?

Haller – Beim Thema Nachhaltigkeit in Kombination mit Sicherheitsgläsern, etwa für Isoliergläser mit oder aus VSG. So kann durch den Einsatz dünnster VSG-Scheiben, Gewicht und somit C02 eingespart werden. Strukturelle PVB Folien, bei denen sich der Schubverbund ansetzen lässt, können hier einen wichtigen Beitrag zu Sicherheit und Umweltschutz leisten. Dazu läuft aktuell ein Forschungsprojekt der TU Darmstadt, Fassadeningenieuren und Glasherstellern, ein spannendes Projekt.

Die Fragen stellte Matthias Rehberger

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