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Im Interview mit Messebeteiligten der R+T digital

Die digitale und reale Welt in Einklang bringen

Glaswelt – Herr Schmid, seit der Ankündigung zur digitalen R+T sind gerade mal ein paar Wochen vergangen. Kann man überhaupt schon absehen, wie das Konzept angenommen wird?

Sebastian Schmid – Tatsächlich laufen die Planungen auf Hochtouren und wir entwickeln die Ansätze von Tag zu Tag und vor allem von Gespräch zu Gespräch mit unseren Ausstellern weiter. Der Innovationspreis als Live Event auf der einen Seite und unsere gesamte Veranstaltungsarchitektur als gesetzter Rahmen auf der anderen Seite bildeten hier von Anfang an eine solide Basis. Es war auch für uns ein spannender Prozess, wie unsere Ideen aufgenommen werden – und deshalb ist es umso erfreulicher bereits nach kürzester Zeit die Gewissheit zu haben, auf dem grundsätzlich richtigen Weg zu sein. Bis zum heutigen Tag sind bereits 98 Anmeldungen im Haus. In unserer vorläufigen Ausstellerliste finden Sie bereits jetzt schon eine Vielzahl der wichtigen Branchenplayer. Diese sind für den nachhaltigen Erfolg und das Vertrauen in die Branchenplattform von sehr großer Bedeutung.

Glaswelt – Herr Steinberg, Warema hat sich als einer der ersten digitalen Aussteller committed, was waren Ihre Beweggründe?

Christian Steinberg – Nach der Absage der FENSTERBAU FRONTALE sind mit der Light & Building, BAU und der R+T in Stuttgart drei weitere für Warema wichtige Messen abgesagt bzw. verschoben worden. Daher stand es für uns sofort fest, dass wir an der R+T digital teilnehmen. Selbstverständlich möchten wir – Corona hin oder her – unsere neuen Produkte und Dienstleistungen unseren Kunden präsentieren und natürlich auch unser Commitment der R+T bzw. der Messe Stuttgart unterstreichen. Darüber hinaus sind unsere Produktentwicklungen zum Großteil an Messeterminen ausgerichtet.

Glaswelt – Gefährdet man als Messe mit so einem digitalen Konzept nicht die für die Branche so wichtige Präsenzveranstaltung?

Schmid – Natürlich haben wir uns damit auseinandergesetzt. Die Antwort ist aber relativ schnell gefallen. Ein klares Nein. Die Erfolgsfaktoren beider Formate waren schnell definiert und wenn man sich mit den Konzepten auseinandersetzt wird man schnell merken, dass wir Synergien aufbauen, die das Produkt R+T und die damit verbundenen Ziele der Aussteller in Zukunft stärken werden. Bei keinem meiner Gespräche wurde das Instrument Messe als Teil der Live Kommunikation in Frage gestellt. Wir beschäftigen uns mit aktuellen Fragestellungen im Bereich der Digitalisierung und haben den Mut, dies gemeinsam mit unseren Kunden anzugehen. Vom Kopf in den Sand stecken und vor allem vom Nichtstun würden wir am Ende auch nichts haben, was wir bewerten können. Eine Reißleine kann immer gezogen werden und ich bin mir auch nicht zu schade, mal auf dem Holzweg zu sein. An dieser Stelle jedoch bin ich mir sehr sicher, dass wir am Puls der Zeit sind.

Glaswelt – Wie wichtig werden in Zukunft reale und physische Events für Warema sein?

Steinberg – Sobald wir wieder die Möglichkeit haben, werden wir auf jeden Fall wieder in den persönlichen Kontakt mit unseren Kunden und Geschäftspartnern gehen. Eine digitale Plattform ist sicher auch ein gutes Kommunikationsinstrument. Jedoch ist der persönliche Kontakt und auch das Zeigen von Produkten „zum Anfassen“ nicht durch virtuelle Präsentationen zu ersetzen. Das zeigen auch unsere beiden Sun Centern in Berlin/Stuttgart und das SunForum in Wertheim, mit dem wir Erlebniswelten geschaffen haben. Eine klare Aussage dazu: Messen wie die R+T sind für Warema zukünftig nicht durch digitale Anwendungen zu ersetzen.

Glaswelt – Wird es auch zukünftig ein digitales Format der R+T geben?

Schmid – Unabhängig von Corona stehen wir im Bereich Marketing und Vertrieb schon seit Langem vor einem Veränderungsprozess. Bedingt durch die aktuelle Situation wurden nun einige Prozesse schneller ins Laufen gebracht. Wir stehen momentan noch am Beginn, aber ich freue mich von Anfang an derjenige zu sein, der die Aussteller der R+T in diesem Prozess in Bezug auf unsere Marke begleiten darf. Es liegen viele Ansätze und Ideen in der Schublade und wir sind vorbereitet. Zuallererst müssen wir nun aber Erfahrungswerte sammeln und unseren Weg sicher auch das ein oder andere Mal anpassen. Sicher ist allerdings auch, dass die R+T in Stuttgart alle drei Jahre immer der Mittelpunkt aller Aktivitäten bleiben wird.

Glaswelt – Welche Rolle spielen die digitalen Medien bei Warema?

Steinberg – Facebook, Instagram, Pinterest, Linkedin etc. gehören schon lange in unser digitales Portfolio und werden von unseren eigenen Spezialisten betreut. Auch unser eigener YouTube Kanal wird ständig erweitert, um mit der Zeit zu gehen und dem Wandel in der Gesellschaft gerecht zu werden. Ein Karussell an Informationen, das sich immer schneller dreht. Generell spielen die digitalen Medien für uns eine große Rolle. Vorrangig im Endkundenbereich über die Website, die Möglichkeiten der Leadgenerierung bzw. der Aktivierung von Anfragen, bis hin zur Ausspielung unserer Kampagne. Immer auch mit dem Fokus für unsere Fachpartner Kunden zu gewinnen und diese Anfragen qualifiziert weiter zu geben, mit dem Ziel gemeinsam erfolgreich zu sein. Seit den Einschränkungen über die Virusthematik hinsichtlich Messen, Events und auch Veranstaltungen, stellen digitale Medien im Grunde die einzige Möglichkeiten dar, mit unseren Partnern in Kontakt zu bleiben. Z.B. mit unserem BBQ@home oder auch unserem aufkommenden Trendkongress forcieren wir Plattformen, um auch in diesen Zeiten den Kontakt zu pflegen und die Nähe aufrecht zu erhalten.

Glaswelt – Die gesamte Veranstaltungsarchitektur sieht bereits ziemlich rund aus und macht Lust auf mehr. Wann haben Sie mit der Planung begonnen?

Schmid – Wir beschäftigen uns schon lange mit der digitalen Verlängerung unserer bestehenden Veranstaltungen. Das Projekt ist tatsächlich kein Schnellschuss, sondern baut auf Ansätze auf, die wir bereits Anfang des Jahres entwickelt haben, um schnell und zielgerichtet handeln zu können. Mit der aktuellen Situation konnte so keiner rechnen – aber zumindest einkalkulieren. Für uns war es wichtig, einen Plan B in der Tasche zu haben und dabei den engen Kontakt mit unseren Ausstellern zu suchen.

Glaswelt – Die Messelandschaft stand 2020 mit Absagen und Verschiebungen Kopf. Wie gut fühlen Sie sich da als ­Aussteller aufgehoben?

Steinberg – Momentan ist es sehr schwierig eine erschöpfende Antwort auf diese Frage zu geben. Ohne auf die gesamte Messelandschaft einzugehen, hier hat gerade die Messe Stuttgart mit der R+T einen exzellenten Job gemacht. Wir fühlten uns immer informiert, integriert und mitgenommen. Entscheidungen wurden lösungsorientiert, rechtzeitig und gemeinsam getroffen. Aussteller, Besucher und auch die Presse wurden proaktiv in die Kommunikation mit aufgenommen. Klarheit über die Möglichkeiten für alle Zielgruppen hergestellt. Also – rund um eine gelungene, verantwortungsbewusste und agile Handhabung eines nicht ganz so trivialen Themas, das gutes Risikomanagement verlangt und durchaus existenzielle Ausmaße annehmen kann.

Glaswelt – Inwieweit wird die erst kürzlich vorgestellte R+T Alliance in das digitale Konzept einbezogen?

Schmid – Die R+T Alliance setzt sich aus sechs Messeveranstaltungen für die Sonnenschutz- und Tür/Torebranche, an fünf Standorten auf drei Kontinenten zusammen: R+T mit R+T Digital, R+T Asia, R+T Turkey, APA Expo by R+T, Sun Shading Expo North America und Outdoor.Ambiente.Living. Gerade hier spielt das digitale Konzept eine wesentliche Rolle, um Aussteller und Besucher in einem weltweiten Netzwerk auch digital zu verbinden und so den Messeerfolg von Ausstellern und Besuchern weiterhin stetig zu verbessern.

Das Gespräch führte der GLASWELT-Redakteur Olaf Vögele.

Christian Steinberg ist seit 2019 als Vorstand Global Market bei der Warema Renkhoff SE verantwortlich.

Foto: Warema

Christian Steinberg ist seit 2019 als Vorstand Global Market bei der Warema Renkhoff SE verantwortlich.

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