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Pandemie als Turbo-Booster in Sachen Digitalisierung

Mund: Heute vor einem Jahr ging es los: Noch wütete Anfang 2020 die Pandemie vor allem in Wuhan, aber schon tauchten Verdachtsfälle überall in der Welt auf. Das Virus war längst noch nicht das Thema, das die Welt beherrschte. Ein Jahr danach gibt es fast kein Gespräch, in dem nicht auch die Auswirkungen der Pandemie besprochen werden. Vor allem haben sich unsere Lebensgewohnheiten massiv verändert: Wir begegnen uns mit Masken, halten Abstand voneinander und kommunizieren digital. So weit so ungut. Will man den veränderten Lebens- und Arbeitsbedingungen etwas Gutes abgewinnen, so lässt sich für die Fensterbranche konstatieren: Durch die Bedingungen wurden alle Beteiligte gezwungen, die Turbotaste in Sachen Digitalisierung zu drücken.

Rehberger: Ja, es gab auch bei vielen Betrieben in der Glasbranche einen positiven Digital-Schub. Unter anderem hat dies bei der Akzeptanz der digitalen Fernwartung von Maschinen und Anlagen den Durchbruch bedeutet. Ich erinnere mich noch, wie ich Ende Januar 2020 mit Lisec in Wien ein Gespräch darüber hatte, welche Möglichkeiten die Fernwartung bietet, gerade auch wie viel schneller sie meist gegenüber der Zeit ist, die es braucht, einen Techniker zu schicken. Dennoch waren viele Betriebe skeptisch. Und dann kam der Lockdown. Plötzlich waren alle froh, dass die Maschinen auch ohne Servicetechniker vor Ort wieder zum Laufen gebracht wurden. Das hat allen Beteiligten geholfen.

Mund: Fernwartungsansätze via Datenbrille gab es bei den Fensterbauern tatsächlich schon früher, die Akzeptanz ist aber wohl deutlich gewachsen. In Gesprächen mit Softwareanbietern fällt generell auf, dass Technologien wohl schon früher spruchreif waren, aber es an der Bereitschaft zur Umsetzung haperte. Das habe sich nun geändert, so die Experten. Und ein weiterer Aspekt ist bemerkenswert: War früher der Digitalisierungsansatz vor allem innerhalb der Produktion willkommen, ist den Betrieben heute viel mehr bewusst, dass alle Elemente entlang der Wertschöpfungskette auf den Prüfstand kommen müssen. Kannst du das bestätigen?

Rehberger: Ja, auf alle Fälle. Interessant finde ich, wie Unternehmen jetzt auch „einfache“ Tools als Apps für die Verarbeiter anbieten. Hier fällt mir die Hegla-App ein, mit der sich nicht nur Maschinen­daten und Wartungen etc. abrufen lassen, zudem erhält der Nutzer via Kommissionierfunktion papierlos einen schnellen Überblick über die gefertigten Aufträge. Weiter lassen sich mit der App auch Gestelle verwalten und selbst Handschuhe und Schneidöl bestellen. Oder die App „Mydusche – Take a picture“: Ein Foto der Duschsituation via App reicht und schon erarbeitet Anbieter Tardis einen Lösungsvorschlag. Wird der vom Kunden akzeptiert, erhält ein Handwerkspartner diesen als 3D-Zeichnung
und anhand der übermittelten Zeichnung wird der Aufmaßnehmer intuitiv geführt und kann noch vor Ort beim Kunden die Maße vollständig erfassen und eingeben. Das erleichtert die tägliche Arbeit.

Mund: Was früher auch undenkbar war und jetzt auf große Resonanz stößt, sind die digitalen Marktplätze als Ersatz für die Branchenmessen. Demnächst steht die virtuelle R+T an, die mit fast 300 Ausstellern echte Benchmarks setzt. Wir informieren dazu umfassend in unserer beiliegenden Sonderausgabe. Viel Lesefreude wünschen wir mit unserem Doppelpack im Februar!

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