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Im Interview mit Sandra Musculus

Veränderung funktioniert nur von Innen heraus

GLASWELT – Frau Musculus, welche Beweggründe haben Sie für die Bewerbung um dieses Ehrenamt?

Sandra Musculus – Ich bin bereits seit einiger Zeit im ITRS aktiv tätig. Seit dem Wechsel der Geschäftsführung habe ich wieder einen engeren Austausch mit der Geschäftsstelle und durfte in einer Gruppe mitwirken, in der über eine moderate Modernisierung und Veränderungen innerhalb des Verbands diskutiert wurde. 2019 wurde ich dann Schatzmeisterin und hatte so die Möglichkeit, im erweiterten Vorstand aktiv mitzuwirken. Der ITRS hat für mich eine lange Tradition, bereits mein Vater war hier lange ehrenamtlich und auch als Präsident tätig. Ich bin davon überzeugt, dass auf nationaler und auch europäischer Ebene Unternehmen eine starke Gemeinschaft benötigen, diese sehe ich im ITRS als gegeben an.

GLASWELT – Welche Möglichkeiten sehen sie in diesem Amt?

Musculus – Der ITRS stand im vergangenen Jahr an einem Scheidepunkt, die IVRSA überlegte, als Fachgruppe auszutreten und einen eigenen Verband zu gründen. Auf der Hauptversammlung in Fulda wurde diese Thematik sehr rege diskutiert und entschieden, die IVRSA als „Verein im Verein“ weiterzuführen. Diese Diskussion hat mir gezeigt: Es kommt in erster Linie auf eine starke Gemeinschaft an. Das meine ich nicht nur im finanziellen Sinne, sondern dass jeder sich in diese Gemeinschaft einbringen und Veränderungen bewirken kann. Ich glaube, dass der ITRS Potential zu Veränderung hat und dass es durchaus sinnvoll sein kann, nicht nur nach Veränderungen zu rufen, sondern diese aktiv mitzugestalten. Und das ist innerhalb des Vorstands definitiv gewünscht.

GLASWELT – Haben Sie bestimmte Veränderungen im Sinn?

Musculus – Der ITRS befindet sich meiner Meinung nach bereits mitten im Umbruch. Digitale Fachgruppen- und Vorstandssitzungen, eine neue Geschäftsstelle mit Potential für alle Mitglieder und eine „frische“ Führung in der Geschäftsführung – die letzten zwei Jahre haben einen tollen zukunftsweisenden Grundstein gelegt. Aus meiner Sicht bietet sich aber die Möglichkeit, noch mehr zu gestalten. Die stärkere Einbindung von Fachgruppen in die Vorstandsarbeit, schnellere Kommunikationswege, die Querverbindung von Fachgruppen untereinander stärken, Synergien finden und leben – die Fachgruppen IVRSA und Zeltvermietung gehen hier mit gutem Beispiel voran. Die IVRSA zeigt sich erfolgreich aktiv in Bereichen wie Öffentlichkeitsarbeit, Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und natürlich der Arbeit in den Bereichen Technik und Normierung. Die Fachgruppe Zeltvermietung arbeitet derzeit u. a. an einer Erweiterung des Ausbildungsberufes, um hier einem Bedarf nach qualifizierter Ausbildung und einem anerkannten Berufsbild gerecht zu werden.

GLASWELT – Sie beziehen sich auf zwei Fachgruppen, die auf den ersten Blick inhaltlich nur wenig gemeinsam haben, die eine beschäftig sich mit Rollladen-Sonnenschutz-Automation, die andere mit Zeltvermietung. Wie lassen sich solche Interessen miteinander vereinbaren?

Musculus – Der ITRS wuchs historisch aus dem „Bundesverband Konfektion Technischer Textilien BKTex“ und schaffte es mit der Zeit, seinen Ursprung, die Technische Konfektion, mit dem Einsatzbereich vieler seiner Produkte – dem Sonnenschutz – zu vereinen und somit gleichlautende Interessen zu bündeln. Viele Sonnenschutzprodukte „brauchen“ die Konfektion und umgekehrt, ich sehe hier keinesfalls einen Widerspruch, sondern vielmehr Synergien. Der ITRS vereint die Hersteller der Textilien, die Konfektionäre und die Hersteller der Anlagen, auf denen die Textilien eingesetzt werden, unter einem Dach. Und das gilt nicht nur für den Sonnenschutz, sondern auch für Zelte und textile Flächen. Vom Hersteller über den Konfektionär bis zum Zeltbauer oder zur Transport – und Schutztechnik und der Zusammenarbeit mit den Digitaldruckern – der ITRS bündelt gekonnt Wirtschaftszweige. Und darauf kommt es meiner Meinung nach an: Ein Forum zu haben, das Hersteller, Techniker, Veredler und Anwender vereint. In meinen Augen bietet uns der ITRS dieses Forum. Und die Mitglieder haben die Gelegenheit, durch aktive Gestaltung dieses Forum zu nutzen und davon zu profitieren.

GLASWELT – Sehen Sie es als eine Besonderheit an, als erste Frau für ein solches Amt zu kandidieren?

Musculus – Nein, keineswegs. Ich sehe hier ganz andere Eigenschaften, die ins Gewicht fallen: Ich stehe für ein klassisches, mittelständisches Familienunternehmen aus dem Bereich der Konfektion und verbinde mit diesem die Bereiche Konfektion und Sonnenschutz, ganz im Grundgedanken des ITRS. Der Vorschlag des Vorstands meiner Person für dieses Amt ist ein Kompliment für meine bisher eingebrachten Anregungen und ich hoffe, diese Zusammenarbeit mit dem starken Gesamtvorstand und den Fachgruppen erfolgreich fortführen zu können.

Das Gespräch führten Maren Meyerling vom RTS Magazin und Olaf Vögele von der GLASWELT

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