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Der Temperaturentwicklung muss Rechnung getragen werden

Sind unsere Gebäude für Hitzewellen gerüstet?

„Die rasante Erderwärmung hat in den letzten Jahren für Hitzewellen und andere Extremtemperaturen gesorgt. In Europa sind Hitzewellen mindestens fünfmal wahrscheinlicher“, so Damian Carrington, Umweltredakteur beim britischen Guardian, im vergangenen Sommer.[1] Wissenschaftler
sagen, dass die Temperaturen bei Hitzewellen etwa 4 °C heißer sind als vor einem Jahrhundert.[2] Im letzten März lagen die Durchschnittstemperaturen laut dem Copernicus Climate Change Service der EU fast 2 °C über dem Durchschnitt der Jahre von 1981 bis 2010. Sind die Gebäude in Europa ausgerüstet, ihre Bewohner vor dieser extremen Hitze zu schützen? Und wenn ja, erfolgt dies auf eine kosten- und vor allem energieeffiziente Weise? Die Sommer werden immer heißer, beginnen früher und dauern unter Umständen länger. Es ist bekannt, dass diese hohen Temperaturen älteren Menschen und Menschen mit Vorerkrankungen[3] hart zusetzen, aber auch die jüngere Generation sucht nach mehr Komfort und einem gesunden Lebensstil in Innenräumen. Architekten, Ingenieure und Baufirmen suchen nach energieeffizienten Lösungen zur Steuerung des Raumklimas und auch Regierungen beginnen, die negativen Auswirkungen der Überhitzung in Gebäuden zu begreifen. In Zukunft werden klare Richtlinien der Schlüssel zu einer kosten- und energieeffizienten Gebäudekühlung sein.[4]

Laut der ES-SO, der Europäischen Sonnenschutzorganisation, ist die Antwort klar: „Sonnenschutz muss ein Schlüsselfaktor für alle Gebäude in Europa werden, um zukünftig deren Überhitzung zu verhindern. Es ist die kosteneffektivste Lösung auf dem Markt und bietet direkte Auswirkungen auf Gesundheit, Komfort und Energieeinsparung“.[5] Eine Studie der ES-SO von 2015 (Sonnergy report 15/498) zeigt Energieeinsparungen von 22 % und eine Reduzierung der CO2-Emissionen in Gebäuden in Europa um 137 Mio. Tonnen pro Jahr.

Um die direkten Auswirkungen auf die Wärme- und Lichttransmissionen zu berechnen, haben führende Unternehmen der Sonnenschutzindustrie zusammen mit der ES-SO eine detaillierte Datenbank[5] und ein Berechnungsmodell namens ES-SDA entwickelt. Diese europäische Datenbank besteht aus nach CEN/ISO-Normen verifizierten und von Fachkollegen geprüften Daten zur Sonnenschutzleistung. Das Instrument hilft Sonnenschutzexperten, die Bauindustrie bei der richtigen Wahl für automatischen Sonnenschutz und den Einfluss auf das Raumklima des zukünftigen Gebäudes genau zu beraten.

So können Fälle wie der folgende vermieden werden: In einem alten umgebauten Bürogebäude im Norden Londons wurden während eines warmen Septembers ohne Beschattung Temperaturen von unglaublich heißen 47,5 °C erreicht.

Durch die Verwendung von Außenbeschattung (Raffstoren, Rollladen oder Textilscreens) hätte die Temperatur auf angenehmere 28 °C[6] reduziert werden können. Die ES-SO zielt darauf ab, die positiven Auswirkungen smarter Sonnenschutzlösungen auf die Steuerung des Raumklimas in den Focus zu stellen und damit die ehrgeizigen Energieeffizienzziele der EU zu unterstützen.

[1] Damian Carrington, Umweltredakteur beim Guardian, Artikel vom 02.07.2019 13:21 BST

[2] Jan van Oldenborgh et al.: Human contribution to the record-breaking June 2019 heat wave in France

[3] 90 000 Tote jährlich als Folge von Hitzewellen prognostiziert, Joint Research Centre PESETA IV der ­Europäischen Kommission, aus der Presse

[4] Artikel 2a Absatz 1 Buchstabe g der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden: „durch ­Installation von Sonnenschutzanlagen, die Gebäude bei Hitzewellen vor einer Überhitzung schützen und sich somit direkt auf den Energieverbrauch eines Gebäudes auswirken, da sie die Notwendigkeit aktiver Kühlmaßnahmen verringern“, Empfehlung (EU) 2019/786 der Kommission vom 8. Mai 2019 zur Renovierung von Gebäuden.

[5] www.es-so-database.com

[6] https://www.shadeit.org.uk/wp-content/uploads/2018/03/Overheating-in-­September.pdf

Automatisch beschattete Glasflächen sorgen für kühlere Innenräume.

Foto: Harol

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