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Destatis: Baumaterialien bis zu 83 % teurer

Nicht nur die gestiegenen Holzpreise, auch die Stahlpreise treiben die Kosten auf dem Bau in die Höhe, wie Destatis in einer aktuellen Meldung bekannt gibt: Betonstahl in Stäben war im Mai 2021 um 44,3 % teurer, Betonstahlmatten kosteten 30,4 % mehr als im Mai 2020. Betonstahl wird unter anderem zur Verstärkung von Bodenplatten, Decken oder Wänden eingesetzt. Hauptgründe für die anziehenden Holz- und Stahlpreise dürfte die steigende Nachfrage im In- und Ausland während der Corona-Pandemie sein sowie Probleme in der Versorgung mit Rohstoffen.

Zum Vergleich: Der Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte insgesamt stieg im gleichen Zeitraum um 7,2 %. Dies war der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Oktober 2008 (+7,3 %), als die Preise vor der Finanz- und Wirtschaftskrise stark gestiegen waren. Einen großen Einfluss auf die deutliche Preissteigerung des Gesamtindex hatte auch die Entwicklung der Holz- und Metallpreise.

Preistreibend auf den Baustellen wirken sich auch die gestiegenen Erdölpreise aus: Bitumen auf Erdölbasis, das unter anderem zur Abdichtung von Dächern, Gebäuden und Fundamenten gegen das Eindringen von Wasser verwendet wird, verteuerte sich im Mai um 64 % gegenüber Vorjahr. Die Erzeugerpreise für Dämmplatten aus Kunststoff wie Polystyrol lagen um 20 % über dem Vorjahresniveau. Auch die Preise anderer Rohstoffe sind im gleichen Zeitraum deutlich gestiegen, was nicht ohne Folgen für Bauprojekte bleiben dürfte: Die Erzeugerpreise für Halbzeug aus Kupfer und Kupferlegierungen, die beispielsweise für den Einsatz im Heizungsbau oder in der Elektroinstallation genutzt werden, stiegen um 37,7 %.

2020 wurden rund 124 600 Wohngebäude (Neubauten) genehmigt. Am häufigsten (29,6 %) wurde die Baugenehmigung für ein Wohngebäude mit Ziegeln erteilt. Danach folgten Porenbeton mit 21,0 %, Holz mit 20,4 %, Kalksandstein 16,7 %, Stahlbeton 7,9 % und alle anderen Baustoffe zusammen mit 4,5 %.

Holzlager beim Sonderfensterbauer Hermann-Blösch

Daniel Mund / GLASWELT

Holzlager beim Sonderfensterbauer Hermann-Blösch

Die GLASWELT-Redaktion hat die Situation bei PVC, Holz, Stahl und Glas genauer angeschaut und bei den Lieferanten und Produzenten (u.a. Meeth, Maco, Roto, CRL Laurence, Hegla, Veka, Semco, EGE, VFF und Bundesverband Flachglas) nachgefragt, wie diese mit den gestiegenen Preisen umgehen.