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Müller eröffnet einzigartiges Produktionswerk

Bottrop wird zum Fassaden-Hotspot

Müller Fenster + Fassaden hat in Bottrop einen der modernsten Fassadenstandorte Europas eröffnet. Das neue Werk in einem ehemaligen Werk für Schokoladenformen soll mit robotergestützten Anlagen bis zu 200 m² Pfosten-Riegel-Fassade täglich produzieren. Der Produktions­standort umfasst rund 7.000 m² mit drei miteinander verbundenen Hallen. Die Anlagen ermöglichen Pfostenhöhen bis zu acht Meter am Stück und 30 verschiedene Profiltiefen.

Komplettservice für Großprojekte

„Wenn man denkt, das ist nicht möglich, machen wir es einfach“, erklärt Matthias Müller, Geschäftsführer der vierten Generation, die Unternehmensphilosophie. Das Unternehmen positioniert sich als Partner für Architekturbüros, Projektentwickler und Fachkollegen, besonders wenn Kapazitäten knapp oder Zeitfenster eng sind.

Der Service umfasst Beratung und Planung, Aufmaß und Sonderlösungen, hochautomatisierte Fertigung, Logistik und Montage sowie Abnahme und Wartung. „Was uns ausmacht, ist nicht nur Technik, sondern Haltung – und die lebt unser gesamtes Team“, ergänzt sein Bruder Stephan Müller.

Mit dem Stammsitz in Essen, einem Ingenieurbüro im südbadischen Schliengen und dem neuen Werk in Bottrop ist Müller Fenster + Fassaden heute europaweit als Partner für Fenster-, Tür- und Fassadenlösungen aktiv. Das Unternehmen hat im Zuge der 100-Jahr feier sein Corporate Design modernisiert: Die Anpassung des Logos und der Farbgebung markiert den bewussten Schritt in eine nachhaltige, technologische Zukunft.

Ein Vor-Ort-Bericht von Chefredakteur Daniel Mund

Matthias Müller

Foto: Daniel Mund / GW

Matthias Müller
Die neue Lackieranlage für Pfosten-Riegel-Fassaden mit Halogentrocknung.

Foto: Müller Holzbearbeitung

Die neue Lackieranlage für Pfosten-Riegel-Fassaden mit Halogentrocknung.
Matthias Lemuth erläutert den Gästen, dass in dieser Halle noch weitere Anlagentechnik aufgebaut wird.

Foto: Daniel Mund / GW

Matthias Lemuth erläutert den Gästen, dass in dieser Halle noch weitere Anlagentechnik aufgebaut wird.

100 Jahre Müller

Das Essener Familienunternehmen Müller Fenster und Fassaden ­feiert 2025 sein 100-jähriges Bestehen – und blickt auf eine bemerkenswerte Entwicklung zurück. Was 1925 als kleine Schreinerei mit Fahrrad-Lieferungen begann, ist heute ein europäischer Vorreiter der vollautomatisierten Fenster- und Fassadenfertigung.
Alles begann 1925 in Essen-Altenessen, als Heinrich Müller eine ­kleine Schreinerei gründete, die zunächst auf Treppenbau spezialisiert war. Heinrich brachte die gefertigten Bauteile oft selbst zur Baustelle – manchmal sogar mit dem Fahrrad, die Fensterrahmen unter dem Arm. Doch mit dem Boom der Industrie und des Bergbaus im Ruhrgebiet entstanden immer mehr Mehrfamilienhäuser mit neuen Anforderungen. Die Familie Müller reagierte entschlossen und legte den Fokus auf Fensterbau.
1955 übernahm Otto Müller den Betrieb und stellte das Unternehmen in den 1960er-Jahren auf mechanische Fensterfertigung um. 1975 zog die Familie nach Essen-Borbeck auf ein 1.000 m² großes Gelände, auf dem anfangs noch ein Schrotthändler einen Teil der Fläche pachtete. Bis 2012 entstand hier eine moderne 7.000 m² große Produktionsfläche.
1980 trat die nächste Generation an: Otto Müller und Heinrich Müller junior führten das Unternehmen gemeinsam. Unter ihrer Leitung entstand auch das erste Firmenlogo „Müller Holzbearbeitung“. Später übernahm Heinrich junior die volle Leitung und ist heute immer noch in das tägliche Geschehen integriert.
2012 übernahmen schließlich Matthias und Stephan Müller den Betrieb und läuteten eine neue Ära ein. Sie setzten auf maximal automatisierte Fertigung, ohne dabei die handwerkliche Expertise aus den Augen zu verlieren.
2024 kam der nächste große Schritt: Mit dem Kauf des Agathon-Gebäudes in Bottrop eröffnete Müller einen zweiten Produktionsstandort, spezialisiert auf Fassaden­fertigung von Pfosten-Riegel- und Element-Fassaden. Das Unternehmen trägt in der Kommunikation seither den Namen Müller Fenster und Fassaden.
Heute entstehen in Essen-Borbeck und Bottrop täglich bis zu 250 maßgefertigte Fenster aus Holz und Holz-Aluminium sowie bis zu 200 m² Fassaden mit bis zu acht Meter Riegellänge am Stück. Europaweit gefragt, gilt Müller als Vorreiter in der vollautomatisierten Fertigung. Mit speziell entwickelten Maschinen, digital gesteuerten Robotern und 3D-Lasertechnologie wird Handwerk auf höchstem Niveau umgesetzt.
Über 60 festangestellte Mitarbeitende, über zehn Gewerke, mehr als 30 externe Kräfte und projektabhängig weitere 80 Mitarbeiter sorgen heute bei Müller Fenster und Fassaden für präzise, schnelle und nachhaltig ausgelegte Umsetzung von Großprojekten. Doch eines bleibt: Die Menschen stehen im Mittelpunkt. Maschinen sorgen für Geschwindigkeit und Wiederholgenauigkeit, doch das Wissen, die Erfahrung und die Leidenschaft der Fachkräfte machen hier den Unterschied.

Eng geht es zu bei Müller Fenster und Fassaden am Standort Essen. Die Enge macht aber auch ­erfinderisch.

Foto: Daniel Mund / GLASWELT

Eng geht es zu bei Müller Fenster und Fassaden am Standort Essen. Die Enge macht aber auch ­erfinderisch.

Fensterbau mit Wumms

Ich hatte bereits dreimal die Gelegenheit, das Unternehmen zu besuchen, und war jedes Mal aufs Neue begeistert, mit welcher Präzision und Entschlossenheit das Müller-Team (hier im Bild stellvertretend Marketingleiterin Julia Janda) am Markt agiert. Besonders faszinierend: Wie die Experten aus scheinbar unmöglichen Voraussetzungen Vorteile für sich generieren. So ist die Produktionsstätte in Essen, trotz ihrer extrem begrenzten räumlichen Möglichkeiten dank innovativer Ansätze zu einer hochautomatisierten Holzfensterfertigung geworden, die ihresgleichen sucht.

GW-Chefredakteur Daniel Mund

Foto: Daniel Mund / GW

GW-Chefredakteur Daniel Mund

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