Das Amtsgericht Augsburg hatte zum 1. Oktober 2025 die Insolvenzverfahren über vier Gesellschaften der Roschmann-Gruppe eröffnet. Für die Roschmann Glas GmbH mit rund 50 Mitarbeitenden am Standort Gersthofen konnte eine tragfähige Fortführungslösung umgesetzt werden. Ein Unternehmen aus dem Verbund der österreichischen Ertl Glas AG übernimmt den Geschäftsbetrieb und führt die Produktion am Standort fort.
Die Ertl Glas AG ist ein österreichischer Vollsortimenter im Bereich Glasverarbeitung mit rund 300 Beschäftigten, einem Jahresumsatz von etwa 50 Mio. Euro und weiteren Standorten in Tschechien und Slowenien. Die Unternehmensgruppe plant, den Standort Gersthofen in das bestehende Produktionsnetzwerk zu integrieren und die vorhandenen Kapazitäten weiterzuentwickeln.
„Die Einigung mit der Ertl Glas AG ist ein starkes Signal für die Region. Wir sichern rund 50 Arbeitsplätze und sorgen dafür, dass die Glasbau-Tradition in Gersthofen fortgeführt wird“, erklärt Dr. Alexander Zarzitzky, Insolvenzverwalter und Partner der Anchor Rechtsanwälte. Die Kanzlei mit Sitz in Augsburg begleitet regelmäßig komplexe Sanierungs- und Restrukturierungsverfahren.
Gründe für die Insolvenz der Roschmann-Gruppe
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der Roschmann-Gruppe resultierten aus einer schwächeren Marktentwicklung, verzögerten Projektabläufen und einem erhöhten Liquiditätsbedarf infolge rückläufiger Aufträge. Kostensteigerungen und der Umbau auf eine schlankere Fertigungsstruktur führten zusätzlich zu finanziellen Belastungen.
Für die Roschmann Konstruktionen aus Stahl und Glas GmbH konnte bisher keine Fortführungslösung gefunden werden. Den Beschäftigten wurde gekündigt; ein Kernteam arbeitet laufende Projekte ab, um begonnene Aufträge geordnet abzuschließen.