Henze Glas aus Hörden führte bei diesem Bauprojekt das anspruchsvolle Aufmaß durch, fertigte und montierte die rund einhundert individuellen Isoliergläser. Alle Gläser sind ohne rechte Winkel und keine Standardgrößen: Innen 16,76 mm dickes VSG, im SZR schwarze „Chromatech Ultra 9004“-Spacer und außen 12 mm dicke, vorgespannte Außenscheiben mit einer „Stopray Ultraselect 60/27“-Sonnenschutzbeschichtung von AGC Interpane.
Das hochselektive Coating (S = 2,19) lässt viel Tageslicht ins Besucherzentrum, schützt mit einem g-Wert von 27 Prozent vor sommerlicher Überhitzung und ist mit einem Ug-Wert von 1,0 W/(m2K) wärmedämmend. Mit seiner geringen Innenreflexion optimiert es zudem die Aussicht der Besucher auf die umliegende Landschaft.
Mit der umfangreich sanierten Glasfassade präsentiert sich das Brockenhaus auf dem Gipfel wieder in voller Funktionalität und Ästhetik und trägt so zum Erhalt des baukulturellen Erbes in Sachsen-Anhalt bei.

Henze Glas
Der Entwurf der ursprünglichen Fassade stammte von Wolf Rüdiger Eisentraut, Architekt des Neubaus des Palastes der Republik (Berlin). Jedes Glaselemente besitzt eine eigene Form und individuelle Abmessungen, es gibt keine rechten Winkel.
Schon das Aufmaß musste Henze Glas darum mit einem Hubsteiger für jede einzelne Scheibe durchführen. Die Spezialisten deinstallierten alle ursprünglichen Verglasungen der 115 m2 großen Fassade, ersetzten alle defekten Profile und installierten neue Dichtungsgummis und Alu-Anschlussbleche. Dann wurden die neuen Sonnenschutz-Isoliergläser eingesetzt, über eine Scherenhebebühne mit hoher Tragkraft.
Montage durch schlechte Witterung verlangsamt
Die Installation der Elemente war nicht einfach für die Monteure von Henze Glas: Stürme und unvorhersehbare Wetterwechsel führten dazu, dass sich der Einbau von Ende September bis Mitte Oktober 2024 hinzog.

Henze Glas

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„Eine halbe Stunde lang ist das Wetter richtig gut, dann setzt Du die Mütze ab und im nächsten Moment zieht dann plötzlich dichter, kalter Nebel über den Gipfel“, berichtet André Kaczmarek, Glasermeister bei Henze Glas in Hörden.
„Der teilweise starke Wind drehte und wendete zudem permanent die Scheiben am Kran. Im September machten uns orkanartige Böen das Arbeiten sogar zeitweilig unmöglich. Glücklicherweise konnten wir nach Feierabend im Brockenhotel übernachten.“
Die eingesetzten Gläser: Alle Basisgläser der Stopray-Familie sind mit dem Nachhaltigkeitszertifikat „Cradle to Cradle“ in Bronze ausgezeichnet und im Zuge der neuen CO2-reduzierten Produktion der europäischen AGC-Gruppe auch als „Low Carbon“ Varianten verfügbar – mit dazugehöriger EPD.

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