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So stellt die SEMCO-Gruppe auf LED-Beleuchtung um

Besseres Licht in der Produktion mit LEDs

Glaswelt – Herr Akgül, Semco hat bislang 10 seiner bundesweit 18 Produktionsstandorte auf LED-Beleuchtung umgerüstet. Warum?

Alexander Akgül – In erster Linie hat uns der Umweltaspekt, insbesondere die Nachhaltigkeit motiviert, diese Umrüstung anzugehen, da LED-Beleuchtung gegenüber konventionellen Lichtquellen wesentlich umweltfreundlicher ist.

Nachhaltigkeit ist für uns schon immer mehr als nur ein Schlagwort. Nachhaltigkeit bedeutet für uns die Verpflichtung, schonend mit unseren Ressourcen umzugehen. Heute kennen wir die konkreten Energiekosten jedes unserer Produkte, da wir konsequent in moderne Messtechnik investiert haben.

Wir praktizieren ein Energiemanagement nach DIN 5001 und haben mit der Geschäftsführung Energieziele für die Semco-Gruppe verabschiedet, die zu weiteren deutlichen Reduzierungen unseres CO2-Ausstoßes führen wird. Diese Maßnahmen haben für uns absolute Priorität, solange sie wirtschaftlich sinnvoll sind. So analysieren wir aktuell ein Konzept für alternative Antriebstechniken für alle Firmenfahrzeuge sowie die Installation zusätzlicher Solaranlagen auf den Produktionshallen von Semco (G www.semcoglas.com).

Mit LED Licht lässt sich Tageslicht simulieren, was nicht nur die
Mitarbeiter im Schichtdinest entlastet, sondern auch nachweislich das Unfallrisiko mindert und zudem die Produktivität erhöht.

Alexander Akgül, technischer Geschäftsführer der Semco-Gruppe

Foto: Semcoglas

Glaswelt – Setzen Sie bei solchen Maßnahme auch eigene Produkte ein?

Akgül – Natürlich nutzen wir die positiven Eigenschaften unserer Produkte: Jeder Neu- oder Umbau unserer Bürogebäude basiert auf intelligenten Raumkonzepten, die ohne Klimaanlagen auskommen. Unsere Hightech-Klimagläser ermöglichen dies und durch passive solare Zugewinne reduzieren sich zudem die Heizkosten in der Winterperiode deutlich. Die Umrüstung unserer Produktionshallen auf moderne LED-Lichttechnik ist ein weiterer Schritt für uns.

Glaswelt – Die Investition in neue LED-Technik muss sich ja wirtschaftlich tragen. Welche Rolle spielte der Kostenaspekt bei diesem Projekt?

Akgül – Natürlich spielte bei dem Projekt auch der Kostenaspekt eine entscheidende Rolle. Die Investitionsentscheidung, wir sprechen über eine Millionen Euro, wurde relativ schnell gefällt, vor dem Hintergrund, dass sich durch die Umrüstung eine Stromeinsparung von 60 Prozent ergibt. So amortisiert sich die Investition in drei Jahren.

Glaswelt – Herr Warnecke, können Sie bitte einige konkreten Zahlen zu dem Projekt nennen?

Herbert Warnecke – Wir haben über alle Standorte hinweg eine Hallenfläche von gut 75 000 m2 von konventioneller Neonbeleuchtung auf LED umgerüstet. Dadurch senkt sich der Jährliche Stromverbrauch um knapp zwei Millionen Kilowattstunden. Dies entspricht in etwa dem jährlichen Stromverbrauch von 600 Haushalten und spart rund 700t CO2 ein.

Die Investition in eine LED-Beleuchtung bietet zudem noch weitere Vorteile. Mit den LED lässt sich Tageslicht simulieren, wodurch besonders Menschen profitieren, die in wechselndem Tag-Nachtrhythmus arbeiten, bei Nachtarbeit erhöhte Aufmerksamkeit benötigen oder aber vorwiegend unter künstlichem Licht arbeiten müssen. Das entlastet die Mitarbeiter, mindert nachweislich das Unfallrisiko und erhöht die Produktivität.

Glaswelt – Welche Rolle spielt für Semco der von Herrn Warnecke genannte Aspekt?

Akgül – Wir haben in den letzten 13 Jahren mehr als 200 Mio. Euro in die Produktionsstätten der Gruppe investiert und sie damit zu den modernsten in der europäischen Flachglasbranche entwickelt. Dabei galt für uns immer: Die Technik dient dem Menschen und nicht umgekehrt. Wir investieren stets, um unsere Effizienz zu erhöhen und die Arbeitsbedingungen für unsere Mitarbeiter zu verbessern. Das gilt in besonderem Maß für die Umrüstung unserer Standorte auf LED-Beleuchtung. Wenn sich die Belastungen für die Mitarbeiter reduzieren, können wir gesundheitliche Beeinträchtigungen vermeiden und Fehlerquoten verringern. Davon profitieren auch die Kunden.

Glaswelt – Ein Projekt in so einer Größenordnung beansprucht Zeit. Wie lange brauchte EWE, um das Projekt umsetzen und war für Semco damit ein Produktionsstillstand verbunden?

Die Umrüstung auf LED-Beleuchtung bietet EWE auch als Komplettangebot plus Finanzierung an. Damit bieten wir Lösungen für Betriebe an, die große Investitionen nicht mit Eigenmitteln stemmen können.

Herbert Warnecke, Lichtexperte und Leiter Key Account Green Solutions bei EWE

Foto: EWE

Warnecke – Die große Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, dass die Umrüstung komplett während des laufenden Betriebes erfolgen musste. Die Produktion in den Semco-Hallen durfte auf keinen Fall unterbrochen werden. Und das haben wir geschafft.

Glaswelt – Ist Semco mit der LED-Beleuchtung ein Vorreiter oder haben bereits viele produzierende Betriebe die Vorteile einer Umrüstung erkannt und entsprechend gehandelt?

Warnecke – Generell kann ich sagen: Während Betriebe die Investition in moderne LED-Lichttechnik vor einigen Jahren noch eher scheuten, stellen wir heute eine zunehmende Nachfrage fest. Nicht nur große Unternehmen, sondern auch Mittelständler rüsten zunehmend auf LED-Technik um. Ich denke für immer mehr Unternehmen spielt die klimarelevante CO2-Einsparung durch LED-Technik eine Rolle. Im Übrigen verringern Betriebe durch den Verzicht auf Leuchtstoffröhren und HQL-Lampen nicht nur ihren CO2-Ausstoß, sondern auch ihren Anteil an mit Quecksilber kontaminiertem Sondermüll erheblich.

Glaswelt – Zehn der 18 Semco Standorte sind auf LED-Licht umgestellt, wann folgt der Rest?

Akgül – Ich denke bald. Aber lassen Sie mich noch eins sagen. Die Erkenntnis, CO2 einsparen zu müssen, ist nicht nur bei Semco vorhanden. Sie ist bereits in weiten Teilen der Gesellschaft angekommen. Kunden erwarten heute auch vielfach, dass Produkte klimafreundlich hergestellt werden. Ich möchte sagen, Umweltschutz entwickelt sich zunehmend zu einem Wettbewerbsfaktor. Die Betriebe werden es sich auch mit Blick auf ihr Image künftig kaum mehr leisten können, ihre Produktion nicht klimafreundlich zu gestalten

Glaswelt – Eine Umrüstung auf LED kostet Geld, das muss man sich leisten können. Hat EWE hier Lösungen für Betriebe parat, die große Investitionen nicht so einfach stemmen können?

Warnecke –  Bei jedem unserer Angebote übernimmt EWE die Lichtplanung und die Installation der gesamten LED-Beleuchtung und wenn der Kunde wünscht, sogar die Wartung über die vereinbarte Vertragslaufzeit, so dass defekte Leuchten umgehend ausgetauscht werden. Diese Kompetenz in Sachen Lichtplanung bietet EWE (www.ewe.com) auch als Komplettangebot plus Finanzierung an. Damit haben wir auch für Betriebe, die große Investitionen nicht mit Eigenmitteln stemmen können, die passenden Lösungen parat.

DIe Fragen stellte Matthias Rehberger

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