Der Gebäudetyp E soll eine rechtlich abgesicherte Möglichkeit schaffen, von bisherigen Baustandards bewusst abzuweichen, ohne umfangreiche Einzelvereinbarungen treffen zu müssen. Hintergrund ist die aktuelle Baupraxis, die bislang von hohen technischen Anforderungen und einer Vielzahl an anerkannten Regeln geprägt ist. Das geplante Gesetz verfolgt das Ziel, bürokratische Hürden zu reduzieren und den Wohnungsbau spürbar zu beschleunigen.
Bundesverband Flachglas: Vereinfachung ja – Qualitätsverlust nein
Die grundsätzliche Zielrichtung des Eckpunktepapiers hält der Bundesverband Flachglas (BF) für nachvollziehbar. Vereinfachte Standards können nach Ansicht des Verbands einen Beitrag leisten, Bauprozesse effizienter zu gestalten.
Kritisch bewertet der BF jedoch pauschale Vorschläge, die eine Reduzierung von Fenster- und Glasflächen oder den Verzicht auf besondere Schutzverglasungen vorsehen.
Aus Sicht des Verbands dürfen funktionale und qualitative Anforderungen nicht unter den Tisch fallen. Glas übernimmt im modernen Bauen zentrale Aufgaben – von der Tageslichtversorgung über Energieeffizienz bis hin zu Sicherheit und Klimaanpassung.
„Auch beim vereinfachten Bauen müssen Planungssicherheit und Qualität gewährleistet bleiben“, betont Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Flachglas. „Tageslicht und nachhaltige Energiebilanzen sind keine Komfortmerkmale, sondern elementare Bestandteile zukunftsfähiger Gebäude.“
Das Statement von Jochen Grönegräs
Im nachfolgenden Video erläutert Jochen Grönegräs die Position des Bundesverbands Flachglas zum Gebäudetyp E und ordnet die aktuellen Vorschläge aus Branchensicht ein.