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Im Interview mit Klaus Musculus von Musculus Sonnenschutz

Wohin geht die Reise in der R+S Branche?

Glaswelt – Zwei Unternehmen mit dem Namen Musculus an einer Adresse. Verwirrt das die Kunden nicht ein wenig?

Klaus Musculus– Nein, das würde ich nicht sagen. In den ersten Wochen gab es sicher das ein oder andere Detail was geklärt werden musste, aber durch die unterschiedlichen Fertigungs- bzw. Dienstleistungsbereiche hat sich nach außen gar nicht so viel geändert. Die Tuchmanufaktur Georg Musculus bedient die Industriekunden. Das neue Unternehmen den Handwerksbereich. Die Endverbraucher, die in die Ausstellung von Musculus Sonnenschutz kommen, finden so gesehen die gleiche Ausstellung an der gleichen Adresse, und der Name Musculus als Marke bleibt in der Außen-Kommunikation zum Endkunden voll und ganz erhalten.

Glaswelt – Was hat sich für Musculus Sonnenschutz denn geändert?

Musculus– Der Fachhandel, der seit 1986 in meinen Verantwortungsbereich gefallen ist, steht jetzt auf vollkommen eigenen Füßen. Bei unseren Vorlieferanten hat sich nichts Großartiges geändert, vielleicht eine neue Kundennummer, aber damit war es auch schon geschehen. In der guten Zusammenarbeit hat mit ihnen hat sich für uns nichts geändert, da wir mit den gleichen Menschen bei den Vorlieferanten zusammenarbeiten.

Glaswelt – Wo sehen Sie den Trend in der R+S Branche für die Zukunft?

Musculus– Zwei Worte: Outdoor Living. Wobei ich hier gleich anmerken möchte, dass dieses Thema außer dem „Wording“ überhaupt nichts Neues für uns ist. Wir haben neben Sonnenschutzprodukten schon immer Gartenmöbel verkauft, so dass unsere Beratungen bereits seit den achtziger Jahren auf das Wohlbefinden des Kunden auf der Terrasse herausgelaufen sind. Mit den „neuen“ Produkten Pergolen und Lamellendächern bieten sich natürlich neue Möglichkeiten.

Glaswelt – Sie haben eine 400 m2 große Aussen-Ausstellung auf dem „Parkplatz“ gebaut. Was war der Anlass dafür?

Musculus– Bei unserem Neubau im Jahr 1991 hat sich keiner Gedanken über eine mögliche „Outdoor Living“ Ausstellung gemacht. Mit unserer Lage in einem 40 Jahre alten Mischgebiet ist der Platz bereits komplett verteilt, und damit auch ein knappes Gut. Da war es naheliegend einen Teil unserer Parkplätze aufzugeben, und im Innenhof eine Ausstellung zu bauen, auf der wir vom Glasdach, über Sonnensegel, Schirm bis hin zum Lamellendach alles in großen Baugrößen präsentieren können, um Outdoor Living, für den Kunden erlebbar zu machen.

Glaswelt – Wir sprechen aktuell immer wieder über den Fachkräftemangel. Wie gehen Sie damit um?

Musculus– Wir bilden ständig zum R+S Mecha-troniker aus. Wir bilden unsere Mitarbeiter ständig weiter, sei es wie z.B. in den Produktkenntnissen oder der Befestigungstechnik. Auch das Ablegen der Meisterprüfung unterstützen wir, und finden dann entsprechende Lösungen, um die Mitarbeiter entsprechend ihrer Qualifikation einzusetzen. Musculus ist zudem ein attraktiver Arbeitgeber, so dass wir auch auf dem Arbeitsmarkt Mitarbeiter finden. Nicht ganz so einfach, aber realisierbar.

Glaswelt – Wie wichtig ist das Thema EDV für Ihre tägliche Arbeit?

Musculus– Neben dem originären schreiben von Angeboten und Rechnungen haben wir uns seit 1992 bei der Montageplanung eines EDV-Tool bedient, mit der unsere gesamte Ressourcensteuerung der Mitarbeiter erfolgte. Heute laufen diese Tools alle innerhalb eines EDV-Programms, dass es uns jederzeit ermöglicht die fertigen Arbeitsschritte unserer Montagetrupps zu erfassen, und so unsere Montagekapazitäten optimal zu kontrollieren und zu steuern. Die Einbindung der Online-Händlerportale in unsere EDV ist da ein weiterer Schritt, der dem Innendienst ein effektiveres Arbeiten ermöglicht. Wir werden uns in diesem Bereich daran gewöhnen müssen, dass die EDV ständig angepasst werden muss, um mit unserer täglichen Arbeit Schritt zu halten.

Glaswelt – Corona ist in aller Munde. Ein ­Problem für ihr Unternehmen?

Musculus– Jetzt zu sagen, es betrifft uns nicht, wäre sicherlich falsch formuliert. Man muss das Thema von zwei Seiten betrachten. Zum einen haben wir unsere ganzen Arbeitsabläufe umgestellt. Die Montageabteilung hat keinen direkten Kontakt mehr zum Büro, die Teams fangen zeitversetzt an, um Infektionsmöglichkeiten zu reduzieren. Im Büro haben wir zum Teil auf Homeoffice umgestellt, was aufgrund unserer EDV überhaupt kein Problem ist und auch hier zur Reduzierung des Infektionrisikos sorgen soll. Sicherlich auch Maßnahmen die die Effizienz beeinflussen. Auf der anderen Seite bieten sich immense Möglichkeiten für die R+S Branche. Der Sommerurlaub 2020 wird zu großen Teilen wegfallen, und so das Thema Outdoor Living anfeuern. Für uns also eine Chance „Corona“ zumindest wirtschaftlich zu kompensieren.

Das Interview führte GLASWELT Redakteur Olaf Vögele

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