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75 Jahre Glas Hennes aus Frechen

„Um die Zukunft ist mir nicht bange“

Im Jahr 1948 gründeten der Großvater von Markus Hennes und dessen Vetter in Köln die Schlier–Hennes GmbH als Glasbetrieb mit dem Fokus auf Glasverkauf und Zuschnitt von Glas. In den Folgejahren wurde das Geschäft dann noch um eine Glasschleiferei aufgestockt.. Die Söhne der Gründer führten die Firma dann fort und erweiterten den Kundenkreis. Im Jahr 1995 erfolgte der Umzug an die Kölner Peripherie nach Frechen, um dort in größeren Räumlichkeiten eine moderne Fertigung aufzubauen. Aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation der beginnenden 2000er-Jahre erfolgte die Neugründung als Glas Hennes GmbH, die von Markus Hennes und seinem Vater Nikolaus geleitet wurde. Seit dem gesundheitsbedingten Ausscheiden des Seniors führt Markus das Unternehmen erfolgreich alleine weiter.

Gefragter Zulieferer im Kölner Raum

Markus Hennes hat sich als Zulieferer für Handwerkskunden im Großraum Köln einen guten Namen als zuverlässiger Glaszulieferer aufgebaut, der auch komplexe und außergewöhnliche Anfragen und Glasprodukte umsetzen kann. Sein Glashandelshaus am Standort in Frechen richtet heute den Angebotsschwerpunkt auf Einzelscheiben sowie auf Kleinserien, die an Glasbauer, Glaser, Metallbauer, Schreiner sowie an das gesamte weiterverarbeitende Handwerk geliefert werden.

Markus Hennes: „Wir konzentrieren uns bei der Glasbearbeitung und der Veredlung auf Modellscheiben ab Losgröße 1, das ist unser Kerngeschäft. Und die Nachfrage zeigt uns, das hier bei Glasbaukunden, ebenso wie bei Fassaden- und Metallbauern und im Innenausbau, ein entsprechender Bedarf besteht.“

Da seit Jahren die Nachfrage nach anspruchsvollen Interieur- und Designgläsern sowie auch nach beleuchteten Gläsern deutlich wächst, hat er diesem Trend schon frühzeitig Rechnung getragen und sich vor einigen Jahren eine Anlage zur Laserbearbeitung angeschafft, mit der er die steigende Nachfrage nach gestalteten Gläsern deckt.

Wie lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit stärken?

„Als kleiner Handelsbetrieb müssen wir uns stets bemühen, Techniken miteinander zu verknüpfen, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Deshalb bin ich auch immer auf der Suche nach neuen Ideen“, erläutert Markus Hennes gegenüber der GLASWELT: „Und genau das haben wir mit der Anschaffung einer Laseranlage erreicht, die unseren bestehenden Maschinenpark perfekt ergänzt .“

Und weiter: „Rückblickend muss ich sagen, dieser Schritt in den Laser zu investieren hat sich für uns wirklich gelohnt.“

Bei den Aufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, hier am ­Kölner Dom, war das Know-how von ­Glasbetrieben wie der neu gegründeten Schlier–Hennes GmbH gefordert.

Foto: Glas Hennes

Bei den Aufbauarbeiten nach dem Zweiten Weltkrieg, hier am ­Kölner Dom, war das Know-how von ­Glasbetrieben wie der neu gegründeten Schlier–Hennes GmbH gefordert.

So hat die GLASWELT die Anschaffung des Laser mit ausgelöst

Markus Hennes erinnert sich: „Im glasstec Messeheft der GLASWELT war ein Beitrag über unser Unternehmen abgedruckt, rechts daneben war auf der Seite eine Anzeige des Laser-Herstellers Cerion mit einem schönen Bild von gelasertem Design-Glas. Drei Kunden sprachen mich direkt auf die Anzeige an und wollten wissen, ob wir bereits über einen Laser verfügten und ob wir jetzt auch gelaserte Gläser herstellen. Dieser Moment war für mich ein entscheidender Anstoß, wieder etwas Neues auszuprobieren und umzusetzen. Also bin ich zu Cerion (heute Cericom und Teil der Lisec-Gruppe) an den Stand und habe mir das Laser-Sortiment dort genau angeschaut, und letztendlich gleich eine der Ausstellungsanlagen gekauft. So kam eins und eins zusammen. An dieser Stelle meinen Dank an die GLASWELT.“

Gegenüber den traditionellen Bearbeitungstechniken, wie Sandstrahlen, Ätzen oder Drucken, bietet die Laserbearbeitung eine Reihe von technischen Vorteilen für unseren Betrieb, so Hennes. Egal ob hochauflösende Fotos, Firmenlogos oder feine Vektorgrafiken mit vielen Details und Linien – der Laser graviert alles direkt auf oder auch in das Glas, ohne aufwendige Zwischenschritte.

Es handelt sich dabei auch um einen sauberer Prozess, der kein Strahlgut, keine Tinte, keine Säure und keine teuren Folien zur Kaschierung der Glasoberfläche erfordert. Das spart also eine ganze Reihe von Kosten bei der Arbeitsvorbereitung sowie bei den Verbrauchsmaterialien und bei der Entsorgung ein. Zusätzlich reduziert sich das Müllaufkommen durch den Wegfall von Verbrauchsmaterialien fast auf Null.

Und positiv für die Mitarbeiter: Diese sind keinem Staub und auch keinem Lärm ausgesetzt, wie sie bei der Verwendung einer Sandstrahlmaschine entstehen.

Eine konsequente Entscheidung

Die Anschaffung des Lasers war für das Unternehmen eine konsequente Entscheidung, denn die Strategie von Markus Hennes ist es, wo möglich dem Wettbewerb bei den Produkten immer einen Schritt voraus zu sein.

Und diese Strategie hatte schon vor der Laseranlage mit der Einführung der ersten CNC-Anlage von Intermac begonnen, die eine starke Ausweitung des Produktangebots eingeleitet hatte, insbesondere auch, was dann die Fertigung von künstlerisch gestalteten Gläsern angeht.

„Die Verbindung von Design und Kunst hat mich persönlich schon immer fasziniert. Und das bilde ich in unserem Produktangebot auch ab“, erläutert Markus Hennes. „Und wir haben noch einige Ideen in petto, was neue Design­produkte angeht. Und dafür bin ich auch bereit, entsprechendes Geld in die Hand zu nehmen, um zu investieren.“

Bei Glas Hennes sind laserbearbeitete Gläser ein wichtiger Teil des Angebots. Für solche Designgläsern werden die unterschiedlichsten Bilder auf Glas gelasert.

Foto: Matthias Rehberger

Bei Glas Hennes sind laserbearbeitete Gläser ein wichtiger Teil des Angebots. Für solche Designgläsern werden die unterschiedlichsten Bilder auf Glas gelasert.

Die Kunst, 75 Jahre am Markt zu bleiben

Wie schafft es ein kleines, mittelständisches Unternehmen 75 Jahre lang erfolgreich am Markt zu bestehen?

„Durch den Mut, immer wieder Veränderungen im Produktangebot sowie bei der Umsetzung in der Produktion anzugehen. Weiter ist ein wichtiger Punkt der Aufbau guter Netzwerke und Partnerschaften sowie die Bindung der Mitarbeiter als Teil einer großen Familie. Ich bin großzügig gegenüber meinen Mitarbeitern und wir alle duzen uns. Diese familiäre Atmosphäre ist ein wichtiger Bestandteil unseres Erfolgs“, unterstreicht Markus Hennes.

„Weiter bin ich ständig auf der Suche nach neuen Ideen und neuen Möglichkeiten , um unser Unternehmen weiterzuentwickeln. Unsere Geschichte zeigt, dass wir immer wieder durch Veränderungen und Innovation erfolgreich waren.“

An dieser Stelle wirft er nochmals einen Blick zurück auf die Entwicklung von Glas Hennes über die letzten 75 Jahre: „Die erste Generation sind die Gründer, die zweite Generation stabilisiert das Geschäft und die dritte Generation entwickelt es weiter. So auch bei uns: Mein Großvater gründete den Betrieb direkt nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Fokus auf die starke Nachfrage nach zugeschnittenen Gläsern und erweiterte das Geschäft dann um eine Glasschleiferei. Mein Vater, ein ausgezeichneter Geschäftsmann, trug dazu bei, dass wir unser Kundenspektrum ausbauen konnten. Und meine Aufgabe sehen ich darin, das Unternehmen weiter zu entwickeln und für die Zukunft fit zu machen.“

Das Fazit vom Markus Hennes

„Wir sind heute ein gesunder Betrieb, wir sind schuldenfrei und von keiner Bank abhängig. Das ist mir sehr wichtig. Wir haben dabei eine sehr starke Mitarbeiterbindung und ich kann mich auf mein Team zu 100 Prozent verlassen. Hier im Betrieb läuft es genau deshalb so rund, weil meine Kollegen mitdenken und schnell eingreifen, wenn Handlungsbedarf besteht. “

Die Philosophie des Unternehmens ist es, für alle Fälle sowie gute und schlechte Zeiten gewappnet zu sein. Hennes: „Mein Team und ich können hier mit allem umgehen, egal, wie die aktuelle Marktsituation gerade ist. Wir investieren jedes Jahr eine Menge Zeit für die Weiterbildung des Teams. Nur so können wir mit Blick auf die technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen immer auf der Höhe der Zeit sein. Für uns sieht die Zukunft vielversprechend aus, und wir sind bereit, weiterhin neue Wege zu gehen, das macht Glas Hennes auch für die kommenden Jahre stark.“

Matthias Rehberger

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