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Baustellenreport im Hochsommer: MF 167 von Soudal im Härtetest

Dämmstoff vereinfacht Montageprozesse

Eine Sommerbaustelle bedeutet Stress für Material und Monteure, denn wer im Altbau bei praller Sonne Fenster austauscht, weiß, dass auch Dämm- und Dichtmaterialien dann sensibel reagieren. Die Fensterprofile, die allzu oft in dunklen Farben wie Anthrazit gehalten sind, heizen sich stark auf, ebenso das Mauerwerk. Bei dem hier beschriebenen Fenstertausch wurde deshalb vorgesorgt: Der zum Test bereitgestellte Schaum und das Kompriband wurden vor der Verarbeitung kühl gehalten, um einer übermäßigen Erwärmung bei hohen Außentemperaturen vorzubeugen. „Wenn das Kompriband in der Sonne liegt und die Profile heiß sind, geht es blitzschnell auf – dann hast du keine Zeit, das Element ins Loch zu stellen. Ohne Kühlung funktioniert das bei diesen Temperaturen nicht“, so die Einschätzung der Monteure vor Ort.

Sensibel: Sanieren in bewohnten Gebäuden

Der Austausch von Fenstern in bewohnten Gebäuden stellt immer eine besondere Herausforderung dar. Anders als bei Neubauten oder Komplettsanierungen müssen Fensterbauer hier besonders rücksichtsvoll und sensibel vorgehen. Die Fenstermonteure dringen in die Privatsphäre der Kunden ein. Zudem müssen sich Kunden oder Bewohner für einen Montagetermin Urlaub nehmen oder zumindest Zeit dafür einplanen. Und: „Der Endkunde will nicht hinterher alles neu machen müssen. Hier befinden wir uns sogar in frisch renovierten Räumen“, erklärt einer der Monteure. „Da kann ich hinterher nicht kommen und sagen: Jetzt müssen Sie die Leibungen ­anpassen.“

Vom Holz- zum Kunststofffenster

Bei unserem Praxistest werden alte Holzfenster durch moderne Kunststofffenster der Marke Gayko mit Dreifachverglasung ersetzt. Auf die Frage, warum keine neuen Holzfenster eingebaut werden, gibt der Hausbesitzer zu Protokoll: „Wegen der Handhabung, wegen des Nachstreichens. Und wegen des Preises.“ Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Entscheidung sei die Farbgestaltung gewesen. Die neuen Fenster sind außen anthrazitfarben und innen weiß. Laut Auftragnehmer Fensteranbieter Riedel aus Heilbronn kann diese Kombination bei Holzfenstern problematisch sein. „Wenn hohe Sonneneinstrahlung die Elemente hitzebelastet, empfehlen wir, auf Kunststofffenster zu setzen“, so Montageleiter Manko. Denn bei Kunststofffenstern mit Folienbeschichtung gebe es entsprechende Garantien vom Systemgeber.

Zwei Komponenten, drei Ebenen

Der neue Füll- und Dämmstoff von Soudal ist mit dem Versprechen angetreten, den Montageaufwand erheblich zu reduzieren: Anstatt wie bisher drei verschiedene Materialien für die Dichtungsebenen zu verarbeiten, reicht der MF 167 für die Innenseite und die mittlere Abdichtung – ergänzt durch ein separates, geprüftes Produkt an der Außenseite der Fensterleibung. Diese Vereinfachung kommt bei den Monteuren gut an:

  • Weniger Material bedeutet weniger Fehlerquellen
  • Die Verarbeitung ist schneller – besonders bei kniffligen Details
  • Planungssicherheit durch Systemkompatibilität
  • Ein erstes Fazit: „Wir arbeiten viel in bewohnten Altbauten. Es braucht flexible Lösungen – und das bietet dieses Produkt.“

    Sichere Montage auch bei schwierigen Gegebenheiten

    Die Sanierung vor Ort ist typisch für viele reale Baustellen: Die Leibungen sind ungleichmäßig, dennoch ist es im Sinne des Bauherrn, wenn die Leibungsfläche und der Anschluss an das Fenster erhalten bleiben und keine zusätzlichen Malerarbeiten notwendig werden. Beim Ausbau der alten Fenster zeigt sich, dass diese mit Metalllaschen im soliden Ziegelmauerwerk befestigt waren. Mit einer Sanierungsfräse werden diese abgeschnitten, ohne den umliegenden Putz zu beschädigen. „Wenn wir gehen, hinterlassen wir nur ein bisschen Staub“, so der Monteur.

    Die massiven Steinfensterbänke können natürlich nicht getauscht werden. Anders verhält es sich mit den äußeren Fensterbänken: Sie sind so alt wie die Fenster und werden ebenfalls getauscht, damit die Anschlusssituation im „Gewerkeloch“ fachgerecht durchgeführt werden kann.

    Der Ausbau der alten Elemente gelingt dem erfahrenen Montagepersonal problemlos und schadenfrei. Im Anschluss wird das neue Fenster mit dem Kompriband ausgestattet. Hier vor Ort kommt das vorkomprimierte Fugendichtband Soudaband 600 BG1 zum Einsatz. Damit es lange wirksam bleibt, ist ein nachhaltiger UV-Schutz erforderlich. Zudem muss die korrekte Fugenbreite bestimmt werden. Die Wahl der richtigen Größe ist sehr wichtig, um den gewünschten Grad der Kompression zu gewährleisten. Beispiel: Das hier verwendete Soudaband 600 BG1 25/13-24 verfügt über eine Fugentiefe von 25 mm und darf nur bei Fugenbreiten von 13 bis 24 mm verwendet werden.

    Nachdem das Element ins Loch bugsiert wurde, werden die Abstände zur Leibung ausgeglichen und ausgerichtet. Dann wird das Element mit Fenstermontageschrauben befestigt. Anschließend erfolgt der Abdichtungsprozess mit MF 167: Die rund 1,5 cm breite Fuge wird eingeschäumt und die überstehenden Schaumreste werden nach dem vollständigen Aushärten (nach rund einer Stunde) sauber abgetrennt.

    Die Abdichtung unten zur Fensterbank wird als besonderer „Knackpunkt” bezeichnet. Hier kommt die streichbare Fensterfolie Soudatight Hybrid zum Einsatz, um die Anschlüsse an den Ecken faltenfrei und hinterlaufsicher abzudichten. Soudal-Anwendungstechniker Jörn Voges erläuterte vor Ort: „Schwierig wird es beim vertieften Einbau, insbesondere wenn Raffstorekästen oder Führungsschienen hinzukommen. In solchen Fällen sind klassische Folien meist keine optimale Lösung. Daher greifen viele Verarbeiter gern auf unser flüssiges Abdichtungssystem zurück.“ Mit dem Pinsel können die Stellen gezielt, schnell und sauber behandelt werden. „So entsteht eine dauerhafte, schlagregensichere Abdichtung auch an kritischen Übergängen von der vertikalen zur horizontalen Fläche.“

    Der Praxistest hat gezeigt, dass der Austausch von Fenstern in bewohnten Bestandsbauten besondere Anforderungen an Material und Montage stellt. Die Fachleute müssen flexibel auf die vorgefundenen Bedingungen reagieren und die richtigen Materialien zum richtigen Zeitpunkt einsetzen.

    „Es hat alles seine Vor- und Nachteile. Wir müssen aber mit den Gegebenheiten leben und das Beste daraus machen“, fasst einer der Monteure zusammen. Mit modernen Abdichtungssystemen und einem fachgerechten Einbau lassen sich auch in älteren Gebäuden erhebliche Verbesserungen bei der Wärmedämmung, dem Schallschutz und dem Komfort erzielen. Gleichzeitig ist mit dem MF 167 eine zügige Montage möglich, die für alle Beteiligten von Vorteil ist.

    Ein Vor-Ort-Bericht von Daniel Mund

    Jörn Voges, Produkt- und Business Development Manager bei Soudal, erläutert das Procedere mit dem MF 167.

    Foto: Daniel Mund / GW

    Jörn Voges, Produkt- und Business Development Manager bei Soudal, erläutert das Procedere mit dem MF 167.
    Nach dem alten Fenster wird auch noch ­vorsichtig die Aluminiumbank entfernt.

    Foto: Daniel Mund / GW

    Nach dem alten Fenster wird auch noch ­vorsichtig die Aluminiumbank entfernt.
    Die Wahl der richtigen Kompriband-Größe ist ­wichtig, um den gewünschten Grad der Kompression zu ­gewährleisten.

    Foto: Daniel Mund / GW

    Die Wahl der richtigen Kompriband-Größe ist ­wichtig, um den gewünschten Grad der Kompression zu ­gewährleisten.
    Das vorkomprimierte Fugendichtband wird an den ­äußeren Rand des Blendrahmens mit einem kleinen Rücksprung von wenigen Millimetern aufgeklebt.

    Foto: Daniel Mund / GW

    Das vorkomprimierte Fugendichtband wird an den ­äußeren Rand des Blendrahmens mit einem kleinen Rücksprung von wenigen Millimetern aufgeklebt.
    Fenstermontage nach Plan: Zu zweit wird der Blendrahmen ins Loch gehoben…

    Foto: Daniel Mund / GW

    Fenstermontage nach Plan: Zu zweit wird der Blendrahmen ins Loch gehoben…
    … anschließend ausgerichtet und mit Fenstermontage­schrauben ­fixiert.

    Foto: Daniel Mund / GW

    … anschließend ausgerichtet und mit Fenstermontage­schrauben ­fixiert.

    Softeis auf der ­Baustelle?

    Was hier annähernd wie Softeis aussieht, sind zwei mit PU-Schaum gefüllte Becher. In beide Becher wurde exakt die gleiche Menge PU-Schaum gefüllt. Das Ergebnis? Sehr unterschiedlich:

  • Der rechte Becher zeigt den mit Wasser benetzten Schaum, der wie Hefeteig aufgeht.
  • Im linken Becher wurde die Wasserbenetzung vorab weggelassen. Die Folge: Der Schaum konnte nicht richtig aufquellen, härtete nicht aus und ist nach 30 Minuten in sich zusammengefallen.
  • Deshalb benötigen einkomponentige PU-­Schäume (wie z. B. der MF 167) Feuchtigkeit, um vollständig auszuhärten. Es gilt:

  • Untergrund und Schaum anfeuchten
  • Am besten mit einem Druckpumpzerstäuber
  • Zu wenig Feuchtigkeit bedeutet: langsame Aushärtung, geringere Schaumausbeute.
  • Zu viel Feuchtigkeit ist ebenfalls kritisch. Die Folge: Schrumpfung und reduzierte Haftkraft.
  • Foto: Daniel Mund / GW

    Dämmen und Abdichten in einem Schritt

    Der Füll- und Dämmstoff MF 167 wurde speziell für die dauerhaft luftdichte Montage von Fenstern und Türen entwickelt. Dank seiner geschlossenen Zellstruktur ist eine zuverlässige innere Abdichtung möglich – ganz ohne Folien oder Leisten.
    Eine zusätzliche Abdichtung ist nicht nötig, unabhängig davon, ob die raumseitige Weiterbearbeitung mit Putz oder PVC-Leisten erfolgt. Für die äußere, schlagregendichte Ebene wird lediglich ein weiteres Produkt ergänzt, zum Beispiel SWS Outside Extra, Soudatight Hybrid oder Soudaband PRO BG1, je nach Einbausituation.
    Das komplette Abdichtungssystem ist nach ift-Richtlinie MO-01/1 geprüft und eignet sich besonders für zeitsparende Montagen mit hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Luftdichtheit.www.soudal.com

    Der Füll- und Dämmstoff MF 167 wurde speziell für die Montage von Bauelementen entwickelt.

    Foto: Soudal

    Der Füll- und Dämmstoff MF 167 wurde speziell für die Montage von Bauelementen entwickelt.

    So lautet das Urteil der Fenstermonteure

    Wir haben den Lesertest mit mehreren Firmen durchgeführt. Hier eine Antwort vom ­Tester Dirk ­Neumeyer, Geschäftsführer des gleichnamigen Montagebetriebes für ­Haustüren und Sonnenschutz.

    GW – Was war für Sie besonders interessant an diesem Produkt?

    Neumeyer – Die Eigenschaft, dass dieses Produkt im Altbau gleichzeitig 2 Funktionen übernehmen kann (Isolierung der Fuge und innere Abdichtung).

    GW – Wie viele Ihrer Mitarbeiter haben mit MF 167 gearbeitet und wie war deren Feedback?

    Neumeyer – Vier Mitarbeiter, durchweg positiv. Außer der Tatsache, dass der Schaum sehr lange zum Aushärten benötigt im Vergleich zu anderen Schäumen.

    GW – In welchem Bereich haben Sie MF 167 eingesetzt? War es im Neubau oder im Bestand? Gibt es spezifische Projekte, bei denen Sie es eingesetzt ­haben?

    Neumeyer – Wir arbeiten in der Sanierung und nutzen ständig Montageschäume.

    GW – Mit welcher äußeren Abdichtung haben Sie MF 167 kombiniert?

    Neumeyer – Mit den vorgeschriebenen Systemprodukten.

    GW – Wie haben Sie bisher bevorzugt Fenster abgedichtet?

    Neumeyer – Mit handelsüblichen Schaum, dann zusätzlich innen versiegelt.

    GW – Wie einfach lässt sich MF 167 verarbeiten?

    Neumeyer – Die Handhabung ist einfach, es gab keine Herausforderungen.

    GW – Welche Vorteile hat MF 167 Ihrer Erfahrung nach geboten?

    Neumeyer – Großer Vorteil, dass keine innere Abdichtung zusätzlich erforderlich ist.

    GW – Gab es Nachteile oder Herausforderungen bei der Nutzung von MF 167? Welche Aspekte könnten verbessert werden?

    Neumeyer – Es wäre schön, wenn die Aushärtezeit noch weiter verkürzt werden könnte, zumindest bis dahin, dass man den Schaum abschneiden kann.

    GW – Wie beurteilen Sie das Preis-Leistungs-Verhältnis von MF 167? Finden Sie, dass die Vorteile den Preis rechtfertigen?

    Neumeyer – Nur bedingt, da der Schaum schon vergleichsweise hochpreisig ist.

    GW – Werden Sie weiterhin mit MF 167 arbeiten?, Können Sie sich vorstellen, vollständig auf das ­System MF 167 zu wechseln?

    Neumeyer – Ja vermutlich schon, denn die Aufwandsersparnis überwiegt den Kostenfaktor.

    Foto: Daniel Mund / GW

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