Ein unscheinbares Bauteil mit großer Wirkung: Das Insufox-Profil der Gargiulo GmbH spielt eine entscheidende Rolle im architektonischen Leuchtturmprojekt „Ideenwerft“ am Dreieckshafen in Münster. Der 17-geschossige Büroturm mit seinen spektakulären Fensterbändern verdankt seine energetische Performance auch dem hochverdichteten PET-Schaum, der mit einem Lambda-Wert von 0,043 signifikant besser abschneidet als vergleichbare PVC-Profile.
„Es handelt sich um einen hochverdichteten PET-Schaum, der auch zur energetischen Gesamtperformance der fantastischen Feldhaus Elemente für die Ideenwerft Münster einen signifikanten Beitrag leistet“, erklärt Marcus Müller, Vertriebsleiter bei Gargiulo. Das Familienunternehmen mit Sitz in Nehren und weiteren Werken in Ofterdingen hat sich vom Hersteller von Extrusionswerkzeugen zum Spezialisten für Kunststoff- und Gebäudeisolation entwickelt.
Die Ideenwerft am Dortmund-Ems-Kanal verbindet auf 21.000 Quadratmetern Mietfläche Bürokapazitäten und Gastronomie mit Blick aufs Wasser. Für den Fensterbauer Feldhaus aus Emsdetten, der bereits Projekte in der City of London realisiert hat, ist das Münsteraner Objekt eine willkommenes Projekt in der Nähe des Firmensitzes. „Nicht zuletzt, weil wir damit dann auch mal eine Referenz in der Nähe haben“, sagt Projektleiter Timo Hüwe.
Von der Extrusion zur Baustelle

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Der Fertigungsprozess des Insufox-Profils beginnt in Ofterdingen, wo die Extrusion stattfindet. Dabei wird das PET-Material durch eine formgebende Öffnung gepresst und anschließend in einem eigens entwickelten Paternoster-System abgekühlt. „Das kann zwei Tage dauern, bis hier die weiteren Bearbeitungsschritte erfolgen können“, erläutert Stefan Gaiser, Bereichsleiter Konstruktion und QS bei Gargiulo.
Nach der Abkühlung werden die Profile gefräst und profiliert, bevor der Verschweißungsprozess folgt. Eine Besonderheit: Gargiulo kann Platten bis zu sieben Meter Länge fertigen – ein wichtiger Vorteil für Verarbeiter wie Feldhaus. Die objektspezifische Bearbeitung erfolgt am Standort Nehren, wo ein IMA-Bearbeitungszentrum die Profile gemäß den Kundenvorgaben zuschneidet und mit Bohrungen versieht.
Für die Ideenwerft lieferte Gargiulo neben geraden Profilen auch halbkreisförmig gebogene Rundprofile, die an den abgerundeten Ecken des Turms zum Einsatz kommen. Diese Flexibilität in der Formgebung war ein wichtiges Kriterium für Feldhaus.
Überzeugende Argumente für den Verarbeiter

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Die Entscheidung für Insufox fiel bei Feldhaus aus mehreren Gründen: „Hier müssen wir aus dem am Markt verfügbaren Produktangebot auswählen und die Entscheidung abwägen – weil im Fall der Gargiulo GmbH neben der energetischen Performance und der Verarbeitbarkeit schlicht auch die wirtschaftlichen Aspekte überzeugten, war es am Ende aber ein klares Ergebnis“, erklärt Projektleiter Hüwe.
Metallbauer Julian Frieling lobt aus Verarbeitersicht die praktische Verpackung und die Flexibilität des Lieferanten. Albert Schinman, Projektleiterassistent bei Feldhaus, ergänzt: „Was ich an der Zusammenarbeit mit Herrn Müller und seinem Team schätze, ist die Verbindlichkeit von Absprachen. Das hat dann am Ende auch mit Produktverfügbarkeit und Lieferzeiten zu tun.“
Auf der Baustelle in Münster zeigt sich die Bedeutung des Profils bei der Montage der Elemente. Feldhaus-Obermonteur Ewald Schmidt, von seinen Kollegen als „der Erfahrenste, den wir haben“ bezeichnet, beurteilt Insufox als „ein gutes Produkt“. Besonders die Auszugswerte des Materials spielen bei der Verschraubung eine wichtige Rolle, um eine dauerhaft stabile Verbindung sicherzustellen.
Millimeterarbeit für ein Landmark-Projekt
Die Montage der Feldhaus-Elemente ist Präzisionsarbeit. Das erste Element eines Fensterbandes ist entscheidend dafür, ob die folgenden Elemente bündig angeschlossen werden können. „Es geht um Ästhetik, Energieeffizienz und Sicherheit“, betont Müller.

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Die Ideenwerft in Münster ist ein Landmark-Projekt für die Region. Neben dem Büroturm umfasst es fünf dreigeschossige Flachbauten, eine Kindertagesstätte sowie 235 Tiefgaragen- und 450 Fahrradstellplätze.
Für Gargiulo, das Familienunternehmen, das 1989 von Vincenzo Gargiulo gegründet wurde und heute von seinen Kindern Fabio und Luisa in zweiter Generation geführt wird, ist die Beteiligung an solch einem Prestigeobjekt ein wichtiger Meilenstein. „Wir haben mit dem Insufox ein Material, bei dem die inneren Werte stimmen, das aber flexibel an die jeweils geforderte Einbausituation anpassbar ist“, fasst Vertriebsleiter Müller zusammen.
Am Ende ist es erstaunlich, was aus dem ursprünglichen Material – PET, wie es auch für Flaschen verwendet wird – durch innovative Verfahrenstechnik entstehen kann: ein hochperformantes Bauteil, das zwar im fertigen Gebäude unsichtbar bleibt, aber maßgeblich zu dessen Energieeffizienz und Langlebigkeit beiträgt.