Die Roto-Gruppe schließt das Geschäftsjahr 2025 mit einem einstelligen Rückgang beim Gruppennettoumsatz ab – doch Vorstand Christoph Hugenberg wertet das als Erfolg. Auf dem 20. Internationalen Fachpressetag in Warschau erklärte er: „Ein einstelliges Umsatzminus ist in diesem Jahr für jedes international investierte Unternehmen der ‚Old Economy‘ eine gute Nachricht. Und es ist Ausdruck einer erfolgreichen Arbeit und Strategie.“
Der neue Vorstand der Roto Frank Holding AG beschrieb die Herausforderungen bildlich: „Es ist hart, wenn man mit dem Fahrrad bei Nieselregen und Gegenwind bergauf alles geben muss. Aber es ist auch besonders befriedigend, wenn man sein Ziel bei schweren Bedingungen dennoch in persönlicher Bestzeit erreicht.“
Marktanteilsgewinne in EU und Nordamerika
Daniel Mund / GW
Das einstellige Umsatzminus resultiert aus massiven Verlusten in wenigen Märkten, während Roto in den Ländern der Europäischen Union und in den USA fast durchweg ein leichtes Umsatzplus erarbeiten konnte. „Die Divisionen haben messbar Marktanteile gewonnen, wenn dies auch wegen der generellen Marktschwäche nicht in jedem Land 2025 zu Mehrumsatz führte“, betonte Hugenberg.
Besonders profitiert habe Roto von Kunden, „die mit klugen Geschäftsmodellen, modernen Produkten und umfassendem Service eine gute Firmenkonjunktur über Markt realisieren“. Die Service-Leistungen von Roto hätten „an diesem Erfolg mindestens einen kleinen Anteil“.
Trotz der schwierigen Marktlage konnte Roto massive Sparprogramme und Einschnitte vermeiden. Sämtliche für das Jahr geplanten Investitionen seien „auf der Zielgeraden“ und für alle weiteren Initiativen pro Digitalisierung und Automatisierung stehe „die Ampel auf Grün“. Das Unternehmen sei in der Lage, alle wichtigen Entwicklungen in der Produktentwicklung wie im Supply Chain Prozess ausnahmslos zu realisieren.
„Wir haben diese Entwicklung kommen sehen und haben für 2025 entsprechend geplant. Deshalb bleibt die Roto-Gruppe von wirklich bösen Überraschungen verschont“, erklärte Hugenberg.
Die ausgewogene geografische Verteilung erweist sich als Vorteil: Rund je ein Drittel ihrer Umsätze erwirtschaftet die Roto-Gruppe 2025 in Europa, auf dem amerikanischen Kontinent und in Asien. „Diese Struktur erweist sich seit Jahren als sehr gesundes Fundament“, betonte Hugenberg. Die Weltwirtschaft erhalte mal aus dem einen, mal aus dem anderen Wirtschaftsraum die stärkeren Impulse.
Für China entwickelt Roto ein neues Geschäftsmodell, während in Südamerika Nachfrageschwäche herrscht. „Jetzt ermöglichen es die soliden Umsätze in Europa und Nordamerika, Anpassungen in anderen Märkten zu finanzieren“, so Hugenberg.
Optimistischer Ausblick auf 2026
Für das kommende Jahr rechnet der Vorstand mit einer weiterhin leicht positiven Umsatzentwicklung in der EU und Nordamerika. „Neubau und Sanierung werden zwar 2026 nicht explosionsartig wachsen, aber doch zumindest nicht weiter zurückgehen.“
Hugenbergs Fazit: „Roto hat allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu schauen. Statt mögliche Herausforderungen groß zu reden, gestalten wir lieber unsere Zukunft selbst. Zur besten Zukunft, die es je gab.“
Enge Kundenpartnerschaft zahlt sich aus
Daniel Mund / GW
Die Beschlags-Division von Roto (FTT) habe im laufenden Jahr eindrucksvoll bewiesen, dass kundenindividuelle Lösungen der Schlüssel zum Markterfolg sind. CEO Marcus Sander stellte auf dem 20. Roto-Fachpressetag drei Projekte vor, die zeigen, wie der Beschlagspezialist gemeinsam mit Kunden neue Wege geht – und dabei seinen Marktanteil kontinuierlich ausbaut.
„Roto FTT ist der Perfect Match, weil wir uns genau den Themen widmen, die für unsere Kunden individuell besonders wichtig sind“, erklärte Sander. „Ob Produktdesign, Fertigungseffizienz oder Warenwirtschaft, wir bieten die Unterstützung, die den höchsten Mehrwert stiftet.“
So wollte beispielsweise die Fenster- und Fassadenbau Rommel GmbH aus Großbodungen ihre Stulp-Fenstertüren-Fertigung vereinfachen und gleichzeitig höchste Dichtungsanforderungen erfüllen. Roto lieferte nicht nur die Hardware – Beschlag, Dichtung und Schwelle – sondern brachte auch die komplette Prüfkompetenz ein.
In Polen unterstützt Roto Aluminiumsystemhäuser wie Aliplast, Aluprof und Yawal mit maßgeschneiderten Services. Joanna Skalbaniok, Geschäftsgebietsleiterin Nordosteuropa, berichtete von vorkonfigurierten Beschlagsets für „Roto Patio Alversa“-Schiebetüren, die die Werkslogistik vereinfachen und Montagefehler reduzieren.
Globales Netzwerk sichert Lieferperformance
„Wir verdanken der Qualität unserer Dienstleistungen ebenso wie unserem zukunftsfähigen Produktprogramm einen stetig wachsenden Marktanteil“, so Sanders Fazit.
Auf der kommenden Fensterbau Frontale will Roto das Thema effiziente und individuelle Fertigung in den Mittelpunkt stellen. Die „Roto City“ soll dafür einen inspirierenden Rahmen bieten. „Beschlag- und Dichtungstechnologie für alle Rahmenmaterialien und Öffnungsarten inszeniert in Räumen, wie sie typisch sind für Büros, Hotels, weitere kommerzielle Zwecke oder Eigenheime, geben einen Vorgeschmack auf die Zukunft im Bauelementebau“, kündigte Sander an.