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Interview mit Verena Oberrauch

 „Wir müssen es nur umsetzen!“

GLASWELT – Der Vorstoß ist eine Gesetzesvorlage des EU-Parlamentes. Glauben Sie, dass die EU-Kommission diesen Vorstellungen folgen wird?

Oberrauch – Jedes Land wird für sich entscheiden, wie man das Gesetz mit staatlichen Förderungen und Abfederungen für sozial schwächere Bevölkerungsschichten ausgestaltet. Das liegt in der Verantwortung der Länder.

GLASWELT – Kennen Sie noch weitere Details vom Gesetzesvorschlag?

Oberrauch – Es kommen im Gesetzesvorschlag weitere Kriterien wie die „Indoor Environmental Quality“ und Lebenszyklusbetrachtungen zur Geltung.

GLASWELT – Gibt es Ihrerseits auch Kritik am Gesetzesvorschlag?

Oberrauch – Was die Energiethematik betrifft, hätte sich EuroWindoor gewünscht, dass für Gebäude auch die solaren Zugewinne von Fenstern und Fassaden berücksichtigt werden. Es bleibt aber leider bei dem Ansatz, dass man mit viel Dämmstoff auch viel erreichen kann.

GLASWELT – Woher sollen die ganzen Fenstermonteure kommen, die den Fenstertausch vornehmen sollen. Glauben Sie, das ist zu schaffen?

Oberrauch – Immer wenn ein großer Strukturwandel ansteht, wird sich auch der Arbeitsmarkt danach richten – das betrifft aber nicht nur die Fensterbranche. Ich glaube ganz fest daran, dass die Not auch erfinderisch macht. Die Industrie liefert bereits erste Ansätze, wie man mit innovativen Montagemodulen die Ressource Arbeitskraft um den Faktor 4 effizienter nutzen kann. Das bedeutet: Mit einem anderen Montageprozedere können wir die Fenster in nur einem Viertel der Zeit ins Loch bringen.

GLASWELT – Sie meinen damit die minimalinvasiven Montagepraktiken?

Oberrauch – Genau. Es gibt da verschiedene Anbieter – auch wir als Finstral bieten ein solches Konzept an – die auf Methoden setzen, wo der alte Blendrahmen im Gebäude bleiben darf und das neue Fenster von Innen auf den alten Rahmen aufgeschoben wird. Das bringt den großen Vorteil, dass wir viel weniger Zeit auf der Baustelle benötigen und uns oftmals auch die Gerüstkosten sparen können. Solche Methoden und diese Art von Innovationen werden jetzt gebraucht und wir sollten uns davor nicht sperren. Die Baubranche ist traditionell und oft werden Dinge so getan, wie noch vor Jahrzehnten. Aber neue Ideen und sogar erprobte Konzepte gibt es längst. Wir müssen es nur umsetzen.

GLASWELT – Herzlichen Dank und viele Grüße nach Südtirol.

Das Gespräch führte Chefredakteur Daniel Mund.

Jetzt auf den Fenstertausch ­setzen!

Im Video, das wir anlässlich unseres Forums „Gebäudehülle im Fokus“ aufgezeichnet haben, erklärt die Präsidentin von EuroWindoor, was es mit der europäischen ­Verbände­gemeinschaft für die Fensterbranche auf sich hat und warum der ener-­geti­sche Fenstertausch so wichtig ist. Verena Oberrauch legt dar, auf welche Weise der ­Gebäudebereich in den Fokus europäischer Zukunftspolitik geraten muss.

Sie können das Video auf unserer Homepage abrufen, indem Sie in das Eingabefeld den Webcode 1423 eingeben. www.glaswelt.de

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