Neben neuen Glasprodukten standen beim Treffen des Netzwerks noch weitere spannende Themen auf den Agenda. Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war dem Thema Glasrecycling gewidmet. Tobias Rist vom Fraunhofer IWM erläuterte hierzu das Konzept eines geschlossenen Kreislaufs („Closed-Loop-System“), bei dem vermehrt recyceltes Glasmaterial eingesetzt werden soll, um Ressourcen zu schonen.
Schwerpunkt Dünnglas-Isolierglas
Das Netzwerk arbeitet darüber hinaus an innovativen Dichtstoffen, besseren Versiegelungstechniken und hybrid-basierten Aufbauvarianten, um Gewicht und Herstellungskosten zu senken. Ebenfalls relevant sind Fortschritte im Dünnglasbereich, etwa Tests zum Biegen und Vertiefen von Flachglas und Pläne zur Serienfertigung großer, bruchsicherer Dünnglas-Elemente (z. B. 3 × 4 m). Dr. Matthias Seel von der Uni Darmstadt betonte, dass aktive Beiträge von Unternehmen in Normungsausschüssen notwendig sind, weil praktisches Erfahrungswissen dort besonders gefragt ist.
Neben technischen Themen diskutierten die Teilnehmer auch die Bedeutung von Netzwerk und Gemeinschaft. Glashersteller wie Glas Gschwendtner sowie Familienunternehmen sehen den Austausch als entscheidend für ihren Alltag. Weiter bleibe die Nachwuchsgewinnung eine große Herausforderung – insbesondere in Ländern wie Österreich, wo die Glaser- und Flaschner-Ausbildungen zusammengelegt wurden und Fachkraftpotenzial verloren gehe.
Die GlasLotsen konnten eine eigene Fortbildungseinheit „Glas und Architektur“ mit fünf zertifizierten Fortbildungsstunden bei der Architektenkammer Sachsen platzieren. Für das kommende Jahr ist geplant, eine Dokumentation über die Innovationskraft und die Vielfalt der Glasbranche zu produzieren, um die Öffentlichkeit stärker einzubeziehen. Die Zahl der Unternehmen im Netzwerk steigt stetig, was die wachsende Relevanz und Wirkung der GlasLotsen unterstreicht, so die Verantwortlichen.
Über GlasLotsen
Das Netzwerk vereint Forschungsinstitute – etwa die TU Darmstadt und das Fraunhofer-Institut IWM – mit Glasherstellern, Glasverarbeitern, Architekten und Sachverständigen. Thematische Schwerpunkte liegen auf Glas-Innovationen, Glasrecycling, Normung und Nachwuchsförderung.
Zudem bieten die GlasLotsen anerkannte Fortbildungen an, etwa das von der Architektenkammer Sachsen zertifizierte Seminar „Glas und Architektur“.
Aktuell zählt die GlasLotsen-Community rund 28 Mitglieder