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Interview mit Antonio Gioello von Sanco

„Unser Ziel ist ein nachhaltiges Wachstum“

Glaswelt – Herr Gioello, wie ist Ihre Einschätzung bezüglich der aktuellen Marktentwicklung in der heimischen Isolierglas-Branche?

Antonio Gioello – Die letzten Jahre haben die Baubranche vor viele Herausforderungen gestellt. Sei es der Materialmangel, steigende Rohstoffpreise oder die allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheiten aufgrund des Ukraine-Krieges. Aktuell bremsen die steigenden Zinsen vielerorts die Bauaktivitäten. Dennoch sehen wir optimistisch in die Zukunft, da die Renovierung viel Potenzial bietet und gerade in den Großstädten dringend neue Wohnungen gebraucht werden. Als Gruppe ist unser Ziel ein nachhaltiges Wachstum“

GW – Wie hat sich die Sanco Gruppe in den letzten Jahren entwickelt, welche Ziele verfolgen Sie?

Gioello – Als größte Allianz mittelständischer Isolierglasbetriebe in Europa sind wir internationaler geworden und trotz der zum Teil großen Entfernungen enger zusammengerückt. Wir konzentrieren uns auf unsere Stärken und wollen die Dynamik bei Produktinnovationen und bei den Dienstleistungen für unsere Partner beibehalten. Zudem streben wir ein qualitatives Wachstum an und möchten in den nächsten Jahren weitere Lizenzpartner für die Sanco Familie gewinnen. Wir heißen jeden Isolierglashersteller willkommen, der unsere Qualitätskriterien umsetzen will.

GW – Welche Bedeutung haben neue Technologien (Digitalisierung) für die Sanco Gruppe?

Gioello – Wir nutzen selbstverständlich die Chancen, die uns neue Technologien bieten. So haben wir im Marketing unsere digitalen Kanäle weiter ausgebaut und für die interne Kommunikation ein neues Intranet eingeführt. Dort versorgen wir unsere Partnerbetriebe regelmäßig mit aktuellen Informationen und bieten ihnen ein breites Spektrum an technischen Unterlagen für die tägliche Arbeit. Aber auch der persönliche Kontakt ist uns sehr wichtig. Von daher setzen wir auf den Austausch, etwa bei Besuchen vor Ort oder unserer jährlichen Hauptversammlung.

Glas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der innovativsten Baustoffe entwickelt, der auch für die Zukunft noch einige ­Potentiale bietet.

Antonio Gioello

Matthias Rehberger / GW

GW – Welche Innovationen sind auf Ihrer Agenda, um die Gruppe weiter zu entwickeln?

Gioello – Glas hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einem der innovativsten Baustoffe entwickelt. Ob Schutz vor Lärm, Einbruch oder auch Vogelschlag: Unsere Produkte werden immer multifunktionaler – und immer intelligenter. Das gilt auch für den Einsatz von Glas in Innenräumen. Bestes Beispiel ist hier unser neues Glastrennwandsystem Sanco Divide ­Easy, das eine einfache Montage und hohe Sicherheit mit einem zeitgemäßen ­Design kombiniert.

GW – Welche Rolle spielt die Nachhaltigkeit

Gioello – Eine sehr große. Isoliergläser leisten einen wichtigen Beitrag für die Nachhaltigkeit von Gebäuden. Denn einmal eingesetzt, amortisiert sich ihr Produktionsaufwand schnell. Bei einem Tausch von 30 Jahre alten Isoliergläsern gegen 3-fach-Isoliergläser ist das nach bereits zwei Jahren der Fall. Insofern sehen wir unseren Beitrag zur Nachhaltigkeit vor allem darin, den Austausch veralteter Verglasungen zu forcieren. Und es geht uns darum, die richtigen Produkte an der richtigen Stelle einzusetzen. Es macht z. B. wenig Sinn, bei einer Nordfassade dieselben Isoliergläser einzuplanen wie nach Süden, Westen oder Osten. Ziel der Sanco Beratung ist es, Planer und Fensterbauer hier über Einsparpotenziale aufzuklären, um die Energieeffizienz weiter zu verbessern.

GW – Die Glasherstellung ist energieintensiv. Welchen Beitrag leistet die Gruppe, um dem CO2-Footprint ihrer Produkte weiter zu reduzieren?

Gioello – Grundsätzlich profitieren wir von den umfassenden Aktivitäten unseres Lizenzgebers. Die Glas Trösch Gruppe hat unter dem Leitsatz „Green for Generations“ im letzten Jahr eine Initiative gestartet, um in allen Unternehmensbereichen noch nachhaltiger zu werden. Das betrifft vor allem eine noch effizientere Produktion durch den Einsatz von Grünstrom, dem Ausbau der Energierückgewinnung oder der Nutzung von Photovoltaik. Auch unsere Mitgliedsunternehmen tun viel für die Nachhaltigkeit. Sie investieren in effizientere Maschinen und Technologien, um den Ressourcenverbrauch zu minimieren.

Wir leisten konkrete Hilfestellungen für die tägliche Praxis, ­etwa bei Zertifizierungen und ­Prüfzeugnissen. Zudem nutzen wir unsere ­Marktstellung, um die Position des Baustoffs Glas im Markt insgesamt zu festigen.

GW – Aktuell gibt es viel Bewegung im Markt. Wie unterstützen Sie mit der Sanco Beratung dabei die Mitglieder der Gruppe?

Gioello – Wir leisten konkrete Hilfestellungen für die tägliche Praxis, etwa bei Zertifizierungen, Prüfzeugnissen und durch vielfältige Marketingaktivitäten. Zudem nutzen wir unsere Marktstellung, um die technischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für unsere Partner positiv mitzugestalten und die Position des Baustoffs Glas im Markt insgesamt zu festigen. Ich denke, wir haben einiges zu bieten, sodass sich die Mitglieder in der Sanco Familie wohl fühlen können. 

Das Gespräch führte Matthias Rehberger.

Weiter zählen Interieurglas-Produkte wie dieses Trennwandsystem zum ­Angebot.

Foto: Joerg Eckhardt

Weiter zählen Interieurglas-Produkte wie dieses Trennwandsystem zum ­Angebot.

Über die Sanco-Gruppe

Mit über 60 aktiven Mitgliedern in 14 Ländern ist Sanco der größte Zusammenschluss von Isolierglas-Herstellern in Europa. Lizenzgeber ist die Glas Trösch Gruppe (CH). Das Produktportfolio der Sanco Partner umfasst energieeffiziente und multifunktionale Isoliergläser für Fenster und Fassade sowie anspruchsvolle Glas-Lösungen für Innenräume.

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