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Im Gespräch mit Ralf M. Kronenberg

„Nur durch stetige Investitionen können wir unsere Marktführerschaft erhalten“

Glaswelt – Herr Kronenberg, was ist das Geheimnis des langanhaltenden Erfolgs Ihres Unternehmens?

Ralf M. KronenbergDie langjährige Erfolgsgeschichte von Eduard Kronenberg basiert auf einer gelungenen Verbindung von Tradition und Innovation. Die fortlaufende Anpassung an sich wandelnde Märkte und Kundenbedürfnisse ermöglicht es uns, seit über 155 Jahren und nunmehr in der fünften Generation in verschiedenen Märkten relevant zu bleiben. Eine entscheidende Rolle spielt dabei zweifelsohne unsere konsequente Ausrichtung auf hohe Qualitätsstandards. Langfristige Kundenbeziehungen und ein starkes familiäres Fundament tragen ebenso zum nachhaltigen Erfolg bei. Durch einen ausgewogenen Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft sichern wir die Kontinuität und den Erfolg von EK auch für kommende Generationen.

GW – Sie haben vor einigen Jahren einen großen Schritt gewagt, indem Sie mit dem gesamten Unternehmen, inklusive Produktion, an einen neuen Standort gezogen sind. Wie kam das?

Ralf M. KronenbergDie strategische Entscheidung, das gesamte Unternehmen an einen neuen Standort auf der „grünen Wiese“ zu verlagern und zusammenzulegen, basierte auf mehreren Überlegungen. Ein entscheidender Faktor war die Optimierung der Produktionsabläufe, die mit einer Steigerung der Effizienz einherging. In Solingen produzierten wir an zwei historisch gewachsenen Standorten in einem Mischgebiet mit suboptimaler Anbindung. Die Zweiteilung unserer Aktivitäten führte zu einem höheren Aufwand in Kommunikation und Koordination.

Der aktuelle Standort im Technologiepark in ­Haan ermöglicht die Implementierung moderner Produktionsanlagen, verbessert interne logistische Prozesse und erlaubt eine flexible ­Anpassung an zukünftige Marktentwicklungen. Die Wahl dieses Standorts in Autobahnnähe und an einem bedeutenden Drehkreuz in der Metropolregion Rheinland bringt klare Vorteile: die Verfügbarkeit qualifizierter Fachkräfte und eine verbesserte Erreichbarkeit für Kunden und ­Partner.

GW – Also hat sich dieser Schritt gelohnt?

KronenbergEindeutig ja. Durch den Standortwechsel verzeichnen wir Erfolge: u.a. in Form von Effizienzgewinnen durch verbesserte Produktionsabläufe. Damit verbunden sind geringere Kosten durch eine effizientere Betriebsführung.

Am Standort Haan haben wir eine verbesserte Positionierung für die Rekrutierung neuer qualifizierter Mitarbeiter erreicht, sowie auch die Zufriedenheit und Produktivität unseres bestehenden Teams gesteigert.
Eine zeitgemäße Arbeitsumgebung und höhere Mitarbeiterzufriedenheit wirken sich langfristig positiv auf die Gesamtproduktivität aus. Ich gehe davon aus, dass der Standortwechsel zu einer verbesserten Kundenzufriedenheit, erhöhter Kundenbindung und neuen Geschäftsmöglichkeiten geführt hat.

GW – Sie haben mir einmal gesagt, bei EK ist Qualität Chefsache, wie ist das bei Investitionen?

Kronenberg – Bei EK (www.kronenberg-eduard.de) wird bei Investitionen dieselbe Philosophie wie bei der Qualität verfolgt und liegt in der Verantwortung der Geschäftsleitung. Das bedeutet, dass Investitionsentscheidungen einen sorgfältigen und strategischen Ansatz erfordern, der aktiv von der Unternehmensführung begleitet wird. Selbstverständlich werden Investitionen im Einklang mit unserer langfristigen Strategie und den Qualitätsstandards getroffen.

Eine enge Verknüpfung zwischen der Geschäftsleitung, den Fachbereichen und dem Investitionsprozess gewährleistet, dass Ressourcen effizient genutzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die langfristige Nachhaltigkeit von EK sicherzustellen. Dieser Ansatz zielt darauf ab, die neuesten Technologien/Innovationen zu integrieren, um die Effizienz zu steigern und unsere Position im Markt weiter zu festigen.

GW – Wenn Sie investieren, welche Schwerpunkte legen Sie dabei?

KronenbergBei Investitionen konzentrieren wir uns auf mehrere Schlüsselaspekte, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu stärken, unsere Qualitätsstandards zu wahren und uns in allen Bereichen weiterzuentwickeln. Schwerpunkte sind bei uns technologische Innovationen durch Investitionen in modernste Technologien. Wir streben nach einer kontinuierlichen Steigerung unserer Produktionseffizienz, u. a. durch die Implementierung automatisierte Prozesse, fortschrittliche Maschinen und digitale Lösungen.

Des Weiteren legen wir besonderen Wert auf umweltfreundliche Produktionsverfahren. Daher fließen unsere Investitionen auch in nachhaltige Technologien und Prozesse, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Trotz bereits hoher Standards setzen wir auf die fortlaufende Steigerung der Produktqualität, Stichwort Qualitätsverbesserung. Unsere Investitionen zielen dabei auf fortschrittliche Qualitätssicherungssysteme, Mitarbeitertrainings und die intensive Wartung von Werkzeugen und Anlagen ab.

GW – Was fokussieren Ihre Investitionen mit Blick auf neue Marktrends?

KronenbergWir setzen hier auf Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die schnelle Reaktion an sich verändernde Marktbedingungen ist für uns entscheidend. Daher investieren wir konstant in Technologien und Prozesse, die die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit unserer Produktion erhöhen. Dies schließt selbstverständlich auch unsere Forschung und Entwicklung mit ein. Gerade auch unsere Investitionen in F&E ermöglichen die Entwicklung innovativer Produkte und damit sichern wir uns wiederum eine Vorreiterrolle am Markt.

Unsere Forschung und Entwicklungsarbeit (F&E) trägt damit maßgeblich dazu bei, für uns langfristige Wettbewerbsvorteile zu sichern. Durch diese gezielten Investitionen in F&E stärken wir die Eduard Kronenberg GmbH.

GW – Was würden Sie Firmen raten, die eher zögerlich sind, wenn es um Investitionen geht?

KronenbergMit Blick auf die EK Historie und unsere erfolgreiche Entwicklung, würde ich raten, einen ausgewogenen Ansatz zu wählen. Hier sind einige Empfehlungen:

Langfristig planen: Investitionen nicht als kurzfristige Kosten betrachten, man sollte sie mit Blick in die Zukunft treffen und die potenziellen langfristigen Vorteile in den Fokus stellen.

Eine gründliche Marktbeobachtung, (inkl. Marktforschung) ist entscheidend, um Kundenbedürfnisse und Markttrends zu verstehen. Investitionen sollten darauf abzielen, den wandelnden Markt-Anforderungen gerecht zu werden.

Ich kann jedem nur raten: Seien Sie offen für Innovationen. Der Invest in innovative Technologien und Prozesse stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und hilft, sich in einem dynamischen Geschäftsumfeld zu behaupten.

Jede Investition birgt auch Risiken, Firmen sollten diese sorgfältig abwägen. Ein effektives Risikomanagement ist entscheidend, um potenzielle Herausforderungen zu bewältigen.

Investitionen sollten darauf abzielen, den Kundennutzen zu steigern. So kann Kundenorientierung dazu beitragen, dass Investitionen besser auf die Marktbedürfnisse ausgerichtet sind.

In einem sich schnell ändernden Geschäftsumfeld ist Flexibilität entscheidend. Investitionen sollten nicht nur auf aktuelle Bedürfnisse ausgerichtet sein, sondern auch die zukünftige Anpassungsfähigkeit der Firmen berücksichtigen.

Durch einen abgewogenen Ansatz können Unternehmen sicherstellen, dass ihre Investitionen nicht nur Kosten erzeugen, sondern langfristig zur Stärkung der Wettbewerbsposition und zum Erfolg des Unternehmens beitragen.

GW – Wie schätzen Sie das Jahr 2024 für EK und für die Glasbranche ein?

KronenbergDie Prognose für unser Unternehmen und die Isolierglasbranche im Jahr 2024 ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Eine genaue Vorhersage für das noch junge Jahr ist natürlich mit Unsicherheiten verbunden.

Unsere Fokussierung auf Kontinuität bleibt bestehen, und wir setzen weiterhin auf Qualitätsorientierung, Innovation und Kundenfokussierung. Unser Ziel ist es, unsere stabile Positionierung im Markt auszubauen. Die entscheidende Variable liegt in unserer Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Marktanforderungen. Durch kontinuierliche Beobachtung der Branchentrends und eine rasche Reaktion darauf möchten wir Chancen nutzen, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Unsere Zielsetzung für eine diversifizierte Marktpräsenz, durch die Belieferung verschiedener Branchen und hohe Internationalität, bleibt bestehen. Dies ermöglicht uns, flexibel auf geopolitische und wirtschaftliche Entwicklungen auf globaler Ebene zu reagieren.

In der Glasbranche erkennen wir eine wachsende Nachfrage nach energieeffizienten Lösungen sowie einem verstärkten Bedarf an nachhaltigen und umweltfreundlichen Produkten. Wir richten unseren Fokus auch auf die weitere Entwicklung im Baugewerbe, wo mittelfristig eine steigende Nachfrage nach Glas als bevorzugtem Baustoff erwartet wird, aufgrund des anziehenden Bausektors.

Der Wunsch der Architekten nach Transparenz in der Gebäudehülle wird diese Nachfrage weiter antreiben. Zudem beobachten wir eine klare Nachfrage nach neuen technologischen Lösungen in der Glasproduktion und -verarbeitung. Innovative Produkte sollen dabei die Effizienz in der Fertigung steigern und einen stabilen Output sicherstellen.

GW – Wie bestimmt die Zukunft Ihr Handeln?

KronenbergIn Anbetracht des dynamischen Marktumfelds unterstreichen wir die Notwendigkeit einer flexiblen Anpassung an die sich stetig ändernden Rahmenbedingungen. Dies ist gekoppelt mit einer kontinuierlichen Ausrichtung an Kundenbedürfnisse. Dabei bleibt uns bewusst, wie stark externe Faktoren wie wirtschaftliche Entwicklungen und globale Ereignisse unvorhersehbare Auswirkungen auf unser Unternehmen haben können. Doch auch hier gilt für uns: nur durch stetige Investitionen können wir unsere Marktführerschaft erhalten.­

Das Interview führte Matthias Rehberger

Ralf M. Kronenberg, Gesellschafter und Geschäftsführer der Eduard Kronenberg GmbH

Foto: Eduard Kronenberg

Ralf M. Kronenberg, Gesellschafter und Geschäftsführer der Eduard Kronenberg GmbH
Ein Blick in die Produktion der Eduard ­Kronenberg GmbH am Standort in Haan.

Foto: DirkSchumacher_Photographer

Ein Blick in die Produktion der Eduard ­Kronenberg GmbH am Standort in Haan.
Stetige Investitionen in Maschinen sind bei EK ebenso die Regel, wie ein Invest in Mitarbeiter. Wichtiger Teil davon sind hierbei auch Schulungen und Weiterbildungen.

Foto: Eduard Kronenberg

Stetige Investitionen in Maschinen sind bei EK ebenso die Regel, wie ein Invest in Mitarbeiter. Wichtiger Teil davon sind hierbei auch Schulungen und Weiterbildungen.
EK Mitarbeiter in der Produktion

Foto: Eduard Kronenberg

EK Mitarbeiter in der Produktion

Fakten zu EK

Die Eduard Kronenberg GmbH wurde im Jahr 1867 in Solingen gründet und ist heute in fünfter ­Generation durch die Inhaberfamilie geführt. ­Aktuell sind am Produktionsstandort in Haan über 100 Mitarbeiter aktiv. Zertifizierungen:
IATF 16949 (Qualität) und ISO 14001 (Umwelt)

EK-Produkte: Stahl- und Kunststoff-Verbinder

Digitale Lösungen für Isolierglas

6 Tipps, wie Investitionen eine Firma voranbringen

  • 1 Langfristige Perspektive: Unternehmen sollten ihre Investitions-Entscheidungen mit Blick in die Zukunft treffen und die potenziellen langfristigen Vorteile in Betracht ziehen, d. h. die Investitionen sollten nicht nur als kurzfristige Kosten betrachtet werden
  • 2 Marktforschung nutzen: Eine gründliche Marktbeobachtung ist entscheidend, um die Kundenbedürfnisse und die Markttrends zu verstehen. Investitionen sollten darauf abzielen, den wandelnden Markt-Anforderungen gerecht zu werden.
  • 3 Innovationen fördern: Investitionen in innovative Technologien und Prozesse helfen die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Unternehmen sollten offen für Innovationen sein, um sich in einem dynamischen Geschäftsumfeld zu behaupten.
  • 4 Risikomanagement ist ein Muss: Jede Investition birgt auch Risiken, und Betriebe sollten die Risiken sorgfältig abwägen. Ein effektives Risikomanagement ist entscheidend, um Herausforderungen zu bewältigen.
  • 5 Kundenorientierung nicht vergessen: Investitionen sollten darauf abzielen, den Kundennutzen zu steigern. Eine starke Kundenorientierung kann dazu beitragen, dass Investitionen besser auf die Bedürfnisse des Marktes ausgerichtet sind.
  • 6 Flexibel bleiben: In einem sich schnell verändernden Geschäftsumfeld ist Flexibilität entscheidend. Investitionen sollten nicht nur auf aktuelle Bedürfnisse ausgerichtet sein, sondern auch die künftige Anpassungsfähigkeit des Betriebs berücksichtigen und diese flexibel ausrichten.
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