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Bauchemie-Gigant Soudal trotzt der Baukrise

Seit Jahren wächst der führende Kleb- und Dichtstoffhersteller Soudal kontinuierlich. Eine Entwicklung, die auch aktuell trotz der in der DACH-Region stagnierenden Baukonjunktur weiter anhält. Mit einem Gesamtumsatz vom 115 Mio. Euro hat Soudal in dieser Region im letzten Jahr das beste Ergebnis der Firmengeschichte erzielt und sich gegenüber dem Vorjahr nochmals um 16 Prozent gesteigert. Auch im aktuellen Geschäftsjahr erweist sich das Deutschlandgeschäft von Soudal mit einem voraussichtlichen Wachstum beim Absatz von 5 Prozent als krisenstabil. Nachdem es in diesem Jahr erstmals keine Materialengpässe und damit verbundene Preissteigerungen mehr gab, konnten die Preise in einigen Materialgruppen bereits zurückgeführt werden.Neue Niederlassung in der Schweiz

Eine Skulptur am Soudal-Hauptsitz in Turnhout, die zugleich auch die Dynamik und Stärke des Players symbolisiert.  

Daniel Mund / GW

Eine Skulptur am Soudal-Hauptsitz in Turnhout, die zugleich auch die Dynamik und Stärke des Players symbolisiert.  

Einen besonderen Fokus legt Soudal auf den Ausbau der Märkte in Österreich und der Schweiz, die nach Ansicht von Harald Lüdtke, Geschäftsführer Soudal Deutschland und Regional Director Central Europe, noch ein hohes Wachstumspotenzial haben. In Österreich hat Soudal bereits seit 20 Jahren eine eigene Niederlassung und Lagerstätte und erzielte im letzten Jahr einen Umsatz von 12,5 Mio. Euro.

Der Schweizer Markt wurde bisher nur sporadisch von Deutschland aus betreut. Nun gründet das Unternehmen im November 2023 auch in der Schweiz eine eigene Niederlassung. Lüdtke: „Wir gehen damit jetzt in die direkte Bearbeitung des letzten noch verbliebenen Landes in Zentraleuropa, in dem Soudal bisher noch nicht mit einer eigenen Vertriebsorganisation aktiv war.“

„Wir haben uns dazu entschlossen nicht an der Krise teilzunehmen“

Luc Thys, Soudal Group Director Marketing and R&D führt auf dem Fachpressetag die insgesamt krisenstabile Geschäftsentwicklung des Unternehmens auf mehrere Faktoren zurück: „Natürlich sind wir wie alle anderen Baustoffproduzenten auch von Konjunktureinbrüchen betroffen. Aber mit dem breiten Spektrum und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten unserer Produkte können wir flexibel auf alle Marktschwankungen reagieren und Einbrüche in einem Segment mit Zuwächsen in anderen Bereichen ausgleichen. Wenn wie derzeit die Nachfrage im Neubau zurückgeht, können wir z.B. mit unseren Produkten auch im Sanierungsmarkt punkten.“ Aus der Deutschlandzentrale in Leverkusen bedient der Vollsortimenter den Baustoff-Fachhandel, den Do-it-yourself-Fachhandel sowie Großabnehmer im Bereich Industrie & Transport.

Die größten prozentualen Wachstumsraten hat Soudal auch im letzten Jahr wieder im Industriesegment erzielen können. Insgesamt gilt bei uns das geflügelte Wort: „Wir haben beschlossen, an der Krise nicht teilzunehmen“.

Kompetenzzuwachs für die Isolierglasproduktion

Seinen internationalen Wachstumskurs hat Soudal immer auch durch Unternehmenszukäufe unterstützt und sich dadurch neue Kompetenzfelder und Technologien erschlossen. Durch die in 2015 erfolgte Übernahme des lettischen Zulieferers Tenachem hat sich Soudal Know-how und Technologien für die Isolierglasproduktion ins Haus geholt und sich seitdem mit einer breiten Produktpalette als Komplettanbieter rund um den Fensterbau erfolgreich positioniert. Im nächsten Jahr wird man deshalb auch mehrere Messen in diesem Segment besuchen – die FENSTERBAU/FRONTALE in Nürnberg genauso wie die glasstec in Düsseldorf. 

Innerhalb der vier Kompetenzfelder im Profisegment ist der Bereich Bauelemente / Fenster prozentual am stärksten gewachsen. Im aktuellen Geschäftsjahr bewegt sich das Geschäft trotz des massiven Konjunktureinbruchs im Wohnungsbau ebenfalls auf Vorjahresniveau.

Standort-Ausbau in Leverkusen

Um den Markt noch besser zu bedienen, hat Soudal die Mitarbeiterzahl in allen Bereichen deutlich erhöht – vom Vertrieb über Marketing, Innendienst und Logistik bis hin zur Anwendungstechnik und dem internen Service. Aktuell beschäftigt Soudal Deutschland 90 Mitarbeiterbeitende und damit rund 20 Prozent mehr als 2019. Die Insgesamt investiert Soudal in den Ausbau des Standorts Leverkusen rund 6,5 Mio. Euro.

Vielseitige Ressourcenschonung

Nachhaltigkeit ist für Soudal ein wichtiges Zukunftsthema. Um den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, betreibt das Unternehmen seine Werke teilweise bereits durch Windkraft und Photovoltaik mit regenerativen Energien und setzt bei seinen Verpackungen auf recycelte Materialien wie Post-Consumer-Rezyklat (PCR). Das Sortiment wird sukzessive auf kreislauffähige Verpackungen umgestellt. Um zu einer höheren Recyclingquote beizutragen, bietet Soudal als Mitbegründer des Recyclingunternehmens PDR (Produkte durch Recycling) schon seit drei Jahrzehnten ein komfortables Rücknahmesystem für leere PU-Schaumdosen an. Darüber hinaus ist der Bauchemie-Hersteller seit 2022 Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB), einige seiner Produkte sind bereits im DGNB-Navigator gelistet.

Daniel Mund / GW