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Bauschäden vermeiden: Neuer Standard für Montage bodentiefer Fenster und Türen

Bodentiefe und barrierefreie Fenster- und Türelemente erfreuen sich wachsender Beliebtheit in modernen, energieeffizienten Gebäuden. Doch gerade im Bodenbereich wird die Abdichtung zur besonderen Herausforderung: Hier ist die Belastung durch anstehendes Wasser am größten und die Schnittstelle zur Bauwerksabdichtung nach geltenden Normen und Fachregeln besonders komplex.

Steigende Bauschäden durch Gewerke-Konflikte

Die Praxis zeigt einen deutlichen Anstieg von Bauschäden, bei denen mehrere Gewerke beteiligt sind. Als Hauptursachen nennt das ift Rosenheim Planungsdefizite, Fachkräftemangel, Zeitdruck und komplexe Anforderungen. Besonders problematisch: Die Regelwerke der betroffenen Gewerke sind nicht interdisziplinär aufgestellt und bilden die Praxis nur unzureichend ab. Dies führt zu Zielkonflikten zwischen Herstellung, Montage und Abdichtung von Bauelementen, Gebäudeabdichtung inklusive Entwässerung sowie Rohbau oder Wärmedämmverbundsystemen.

„Keine Ausführung ohne vorherige Planung und Koordination!" – dieser Grundsatz wurde laut ift Rosenheim in der Praxis bisher nur unzureichend beachtet.

Neue Begriffe und praktische Lösungen

Das Merkblatt schafft zunächst eine gemeinsame Begriffsbasis: Zentrale Begrifflichkeiten wie „Regeleinbau nach DIN 18531, DIN 18533 oder Flachdachrichtlinie" und „Maximale Wasseranstauhöhe" wurden abgestimmt. Ergänzt wurden Neudefinitionen wie „Stauwasserdichtheit" und „Anschlussflansch".

Der neu eingeführte Anschlussflansch bietet ausreichend Platz und geeignete Materialeigenschaften für die Schnittstelle der Abdichtungsebenen. Er kann als Problemlöser bei schwierigen Anschlusssituationen dienen, beispielsweise bei Elementen mit Führungsschienen.

Klare Aufgabenteilung und Planungsvorlagen

Anschlussausbildung mit Anschlussflansch  und Arbeitsschritten:  a) Anschluss unten seitlich mit Anschluss-  flansch (1) (Gewerk Fensterbauarbeiten)  b) mit seitlicher schlagregendichter Abdich-  tung (2) (Gewerk Fensterbauarbeiten)  c) mit Abdichtung unten (3) (Gewerk Ab-  dichtungsarbeiten)  d) ggf. Ausführung mit seitlicher Führungsi-  schiene (4)

ift Rosenheim

Anschlussausbildung mit Anschlussflansch
und Arbeitsschritten:
a) Anschluss unten seitlich mit Anschluss-
flansch (1) (Gewerk Fensterbauarbeiten)
b) mit seitlicher schlagregendichter Abdich-
tung (2) (Gewerk Fensterbauarbeiten)
c) mit Abdichtung unten (3) (Gewerk Ab-
dichtungsarbeiten)
d) ggf. Ausführung mit seitlicher Führungsi-
schiene (4)

Das Merkblatt enthält detaillierte Beschreibungen und Vorlagen für Planungsablauf, Planungsaufgaben und Zuständigkeiten. Diese unterstützen ausführende Betriebe bei der Koordination der Schnittstelle und bei der Abstimmung mit Planern oder Bauherren. Besonders wichtig: Planer und Bauherren müssen oft Entscheidungen für zusätzliche Leistungen treffen oder Bauabnahmen von Teilleistungen durchführen.

Das gilt vor allem für Maßnahmen zur Kompensation von fehlenden oder reduzierten Anschlusshöhen des Abdichtungsanschlusses bei bodentiefen Elementen. Eine klare Regel: Monteure machen keine Bauwerks-, Dach- oder Terrassenabdichtung.

Praxishilfe für alle Beteiligten

Das Merkblatt MO-05/1 richtet sich an Hersteller, Montagebetriebe, Zulieferer und Planer. Es enthält umfangreiche Praxisbeispiele, Abbildungen, Tabellen und normative Hinweise als Hilfe für die tägliche Praxis.

„Eine dauerhafte, funktionstüchtige sowie fachgerechte Montage und Abdichtung bodentiefer Elemente ergibt sich nur durch eine vorherige Planung, eine Abstimmung und Koordination aller Beteiligten", betont das ift Rosenheim. Dazu gehören Auftraggeber, Planer, Fachplaner und alle ausführenden Gewerke.

Infos und Bestellung unter www.shop.ift-rosenheim.de