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Roto

Über Wachstum in der Krise und Herausforderungen

Alle Jahre wieder: Im November ruft Roto zur Pressekonferenz – und die komplette Fachpresselandschaft folgt gerne, schließlich gewährt der Roto-Holding-Vorstand Dr. Eckhard Keill und auch die Geschäftsführer der einzelnen Divisionen tiefe Einblicke in die aktuelle wirtschaftliche Situation, neue Produktideen und Projekte. Eine präzise konjunkturelle Standortbestimmung gibt es derweil immer oben drauf: Dr. Keill zeigt sich zufrieden mit der Performance der drei Roto-Divisionen. Das 2-prozentige Wachstum sei angesichts der schwierigen Lage als durchweg erfreulich zu bezeichnen. Per 30.9. hat man 681 Mio. Euro umgesetzt. Enttäuschend agierten dagegen politische Gremien in einigen für Roto wichtigen Märkten: „Statt Branchen wie der unseren Rückenwind zu geben, produzieren die EU und die deutsche Bundesregierung sogar Gegenwind.“

Die Sanierung wurde ausgebremst

Die bereits vorhersehbaren Einbußen bei der Nachfrage nach Bauelementen durch einen rückläufigen Neubau konnten viele Kunden der Division Fenster- und Türtechnologie (FTT) und der Division Dachsystem-Technologie (DST) im laufenden Jahr erwartungsgemäß durch ein gesteigertes Engagement in der Gebäudesanierung erfolgreich kompensieren, so der Holding-Vorstand. Auch die Division Professional Service (RPS) habe ihr enormes Wachstum in diesem Jahr zu einem beachtlichen Teil dem kritischen Blick auf ältere Fenster zu verdanken. Allerdings hätte die Begeisterung für den Fenstertausch in Bestandsgebäuden nach seiner Einschätzung noch deutlich stärker ausfallen können, wenn die Politik nicht einen Rückgang der Sanierungsquote „zur Unzeit“ verursacht hätte.

Wir brauchen eine neue Lust auf Sanierung, Lust auf Klimaschutz!

Roto-Holding Chef Dr. Eckhard Keill

Daniel Mund / GW

Dr. Keill kritisierte einerseits die deutsche Förderpolitik, andererseits aber auch die schleppende Arbeit des EU-Parlaments an der Gebäuderichtlinie. Immer noch sei unklar, wie die Sanierung von Bestandsgebäuden in Europa schlussendlich gesteuert und forciert werden soll. Im Prinzip sanierungswillige EU-Bürger würden sich deshalb fragen, ob es nicht das Beste ist, noch ein oder zwei Jahre abzuwarten bis klar ist, was sein muss und was sein darf.

Jetzt „die Bremse zu lösen“ sei aber für den Erhalt der Kapazitäten in der Bauzulieferindustrie und in den Baugewerken entscheidend. „Die Politik sollte dringend ihren Beitrag zu dieser Mobilisierung leisten, indem sie Zuverlässigkeit in Fragen der Energie- und Förderpolitik herstellt“, betonte er.

Jetzt seien deshalb auch die Unternehmen in der Wertschöpfungskette gefragt. Alle müssten mithelfen, die Sanierung „aus der Ecke“ herauszuholen, in die sie dank der Politik geraten sei. Kaum noch spreche man von dem Mehrwert, der zu erzielen sei. „Wir brauchen eine neue Lust auf Sanierung, Lust auf Klimaschutz!“

Die im EU-Parlament diskutierten Mindeststandards für Gebäude müssten, dafür sprach sich der Holding-Vorstand deutlich aus, mittelfristig für alle Wohnimmobilien gelten. Dies sei keineswegs sozial unverträglich, sondern die Voraussetzung dafür, dass das Wohnen bezahlbar bleibt. Denkbar sei nach Einschätzung von Dr. Keill beispielsweise, dass das Momentum eines Hausverkaufs oder eines Erbfalls genutzt wird, um Gebäude in Richtung der Mindeststandards oder darüber hinaus zu entwickeln.

Anlässlich des Fachpressetages gab es auch direkte Einblicke in das Roto-Werk in Karlsdorf bei Graz

Foto: Daniel Mund / GW

Anlässlich des Fachpressetages gab es auch direkte Einblicke in das Roto-Werk in Karlsdorf bei Graz

Fenstertausch besonders beliebt

Energieberater wüssten zu berichten, dass der Austausch älterer gegen neue Bauelemente bei selbstnutzenden Hausbesitzern eine besonders beliebte Maßnahme sei. „Ich verstehe das gut, denn unsere Branche hilft nicht nur beim Energiesparen, sondern sorgt auch für eine ästhetische Aufwertung von Räumen und für mehr Wohnkomfort – ein echter Trumpf.“ Jetzt die Attraktivität neuer Fenster und Türen in den Vordergrund zu stellen, sei klug und lohnend. So könne der Wettbewerbsvorteil der Branche gegenüber der Dämmstoffindustrie gehalten oder sogar ausgebaut werden.

So blickt Roto in die Zukunft

Für das Geschäftsjahr 2024 rechne er erneut mit einem niedrigen einstelligen Wachstum beim Nettoumsatz der Roto-Gruppe. „Unter der Voraussetzung, dass sich die internationale Politik darauf beschränkt, den Rahmen für eine klimagerechte Entwicklung von Gebäuden zu setzen.“

FTT-CEO Marcus Sander kann über eine fort­gesetzte Neukundengewinnung berichten.

Foto: Daniel Mund / GW

FTT-CEO Marcus Sander kann über eine fort­gesetzte Neukundengewinnung berichten.

Innovationen angekündigt

Die Division Fenster- und Türtechnologie (FTT) war auf dem Fachpressetag durch CEO Marcus Sander vertreten. Er blickte auf eine deutliche Portfolioerweiterung seiner Division zurück. Gleichzeitig habe der Beschlagslieferant durch Zuverlässigkeit und außergewöhnliche Serviceleistungen überzeugt – was auch die fortgesetzte Neukundengewinnung begründe, so Sander. Durch die Integration der Deventer-Gruppe und der US-amerikanischen Ultrafab Inc. stünden Kunden weltweit Dichtsysteme zur Verfügung, die optimal auf die Bewegungsgeometrie der Beschlagprogramme für alle Öffnungsarten und Rahmenmaterialien ausgelegt werden. Solcherart systembezogener Service werde von Bauelementeherstellern geschätzt und gesucht. Die Beratung zu Beschlag und Dichtung nähmen immer mehr Kunden in Anspruch.

In der Produktentwicklung bleibe man dem „Baukastenprinzip“ treu: Können Beschlagbauteile für die Herstellung unterschiedlicher Elemente, diverser Öffnungsarten und für alle Rahmenmaterialien genutzt werden, so steigert das die Wirtschaftlichkeit in der Bauelementefertigung. Auf der Fensterbau Frontale im März werde der Bauzulieferer weitere Neuheiten vorstellen und demonstrieren, wie Beschlag und Dichtung gemeinsam Funktionssicherheit und Bedienkomfort optimieren, versprach Sander. 

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