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Nachhaltige Fassaden-Revitalisierung von Saint-Gobain, Wicona und Lenderoth

Ein Vorreiterprojekt für Kreislaufwirtschaft

Fasadenbauer Christophe Lenderoth, Geschäftsführer der Lenderoth GmbH, nimmt Nachhaltigkeit ernst, und hat vor kurzem bei seinem Verwaltungsgebäude die Pfosten-Riegel-Fassade aus dem Jahr 1972 revitalisiert: „Ziel war nicht nur die energetische Effizienz, sondern auch unser starkes Bekenntnis zum Kreislaufgedanken. Durch die Zusammenarbeit mit Wicona und Saint-Gobain Glass wurden 100 % recycelte Aluminium-Profile und 64 % recyceltes Glas verwendet, was zu einer Ersparnis von 24,6 Tonnen CO2 führte.“

Dazu erläutert Pascal Decker, CEO von Saint-Gobain Glass Deutschland, das Projekt aus Sicht des Glasherstellers: „Kreislaufwirtschaft kann nur gemeinsam funktionieren.“ Das zeige die neue Fassade bei der Lenderoth GmbH. Da das Glas für mehr als 1/3 des gebundenen CO2 in einer Fassade verantwortlich sei, liege hier noch enormes Optimierungspotenzial.

Vor diesem Hintergrund hat Saint-Gobain Glass die bei Lenderoth in der Fassade verbauten Oraé Gläser entwickelt.

Das CO2-reduzierte Oraé Glas bietet durch die Kombination eines hohen Anteils an recyceltem Glas mit rund 64 % Scherben und der Verwendung erneuerbarer Energien für die Herstellung einen sehr niedrigen CO2-Fußabdruck.

Ziel der Unternehmensstrategie von Saint-Gobain sei die CO2-Neutralität bis 2050. Der Glashersteller investiere sehr viel in innovative und ressourcensparende Produkte sowie neue Technologien und lege großen Wert auf enge Partnerschaften im Markt, so Pascal Decker weiter.

Mit Blick auf die Zukunft stellte Pascal Decker klar: „Wir müssen weiterhin den Fokus auf Ressourcenschonung und CO2-Einsparung legen. Gebäude der Zukunft müssen so geplant und realisiert werden, dass sie zu einer echten Materialbank werden.“

Ralf Seufert (VP Commercial North Europe Hydro Building Systems) betonte den Pionier-Charakter des Projekts. „Wir stehen vor einer riesigen Renovierungswelle und müssen die verbauten Materialien recyceln. Und genau hier setzen wir an.“

Dabei unterstrich Seufert die Vorreiterrolle von Wicona beim kreislauffähigen Bauen. Schon seit sechs Jahren habe das Unternehmen mit Hydro Circal ein Produkt im Markt, das zu mindestens 75 % aus End-of-Life-Aluminium besteht. Mit Hydro Circal 100R ist nun auch noch eine Aluminiumlegierung aus 100 % Recycling-Material erhältlich – eingesetzt auch bei Lenderoth.

Dieser Innovationsgeist erfordert ein umfangreiches technologisches Know-how, insbesondere der Sortierungs- und Wiederaufbereitungsprozess sei High-Tech, so Ralf Seufert. Derzeit werden von Hydro jährlich 55 000 t Aluminium recycelt und in den Markt zurückgeführt.

Mit der Errichtung weiterer Sortierwerke unter anderem in Spanien und in England erhöhe der Konzern die Kapazitäten weiter – denn das sei die Zukunft. Darüber hinaus habe man im Hydro Konzern alle Kompetenzen der Wertschöpfungskette in einer Hand, so Ralf Seufert.

Sein Appell: „Wir können nur gemeinsam mit starken Partnern wie Lenderoth und Saint-Gobain Glass erfolgreich sein und die Kreislaufwirtschaft Realität werden lassen. Daher suchen wir immer neue Mitstreiter, die mit uns voran gehen und den Markt verändern wollen.“

Das leistete Oraé von Saint-Gobain

Das von Saint-Gobain Glass in 20222 auf den Markt gebrachte Oraé ist eine Glas mit einem der weltweit niedrigsten CO2-Fußabdrückemit 6,64 kg CO2-Äquivalent/m² (von „Cradle to Grave“ für 4 mm Glasstärke).

Das entspreche laut Hersteller einer Reduktion um 42 % im Vergleich zum europäischen Basiswert von Saint-Gobain Glass für Standard-Floatglas. Die zugehörige EPD Umweltproduktdeklaration wird EU weit anerkannt und entspreche den Anforderungen der EN Norm 15804.

Bei der Präsentation gab Sarah Ryglewski, Staatsministerin für Bund-Länder-Beziehungen und nachhaltige Entwicklung, präsentierte Einblicke in die politische Agenda für nachhaltiges Bauen. Die „Allianz für Transformation“ der Bundesregierung setzt sich mit Themen wie Kreislaufwirtschaft, CO2-Bepreisung und Rezyklat-Quoten auseinander. Ryglewski betonte die Wichtigkeit eines neuen Geschäftsmodells für wertvolle Rohstoffe in der Kreislaufwirtschaft.

Die Fassaden-Revitalisierung bei Lenderoth repräsentiert somit nicht nur ein technologisches Meisterstück, sondern auch einen wegweisenden Schritt in Richtung nachhaltiger Baupraktiken und Kreislaufwirtschaft.

Christophe Lenderoth zieht eine positive Bilanz: „Wir wollten gemeinsam mit der Fassade neue Wege gehen und weiterdenken. Das haben wir mit diesem Pionierprojekt für eine echte Kreislaufwirtschaft eindrucksvoll geschafft.“

Foto: Saint-Gobain Glass / Lasse Olsson

Hier ein Blick auf den Aufbau der neuen Wicona Fassade mit den Oraé Gläsern.

Foto: Mediashots / Fotograf Marco Kessler

Hier ein Blick auf den Aufbau der neuen Wicona Fassade mit den Oraé Gläsern.

Die CO2-optimierte Fassade

Realisiert wurde die neue 370 m² große Fassade mit einer Wicona Pfosten-Riegel-Konstruktion vom Typ Wictec 50 – hergestellt aus der Aluminiumlegierung Hydro Circal 100R.

Die Verglasung der neuen Fassade besteht aus Oraé von Saint-Gobain Glass. Dieses CO2-reduzierte Glas bietet durch die Kombination eines hohen Anteils an recyceltem Glas mit rund 64 % Scherben und der Verwendung erneuerbarer Energien für die Herstellung einen sehr niedrigen CO2-Fußabdruck von nur 6,64 kg CO2-Äquivalent pro m² auf (bei 4 mm Glasdicke).

Durch das zukunftsweisende Konzept konnte die Fassaden-Revitalisierung bei Lenderoth komplett aus Sekundär-Rohstoffen realisiert werden – was letztendlich eine Ersparnis von insgesamt 24,6 t CO2 bedeutete.

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