Mit ihrem Einzug in den 21. Deutschen Bundestag schrieb Sandra Stein auch ein Stück Branchengeschichte. Als Mitglied der Geschäftsleitung der Sorpetaler Fensterbau GmbH gehört die 38-jährige Grünen-Politikerin zu der extrem kleinen „Unternehmerfraktion“.
Sandra Stein, Mitglied der Geschäftsleitung von Sorpetaler Fensterbau, hat mit ihrem Einzug in den Deutschen Bundestag nicht nur einen bemerkenswerten Schritt in ihrer Karriere gemacht, sondern auch Branchengeschichte geschrieben. Die 38-jährige Grünen-Politikerin vereint nun Unternehmertum und Politik und bringt frischen Wind in die politische Landschaft – und in die Fensterbranche.
Im exklusiven Interview mit der GW spricht Sandra Stein über die Herausforderungen und Chancen ihrer neuen Doppelrolle. Sie erzählt von ihrem Engagement für eine grüne Mittelstands- und Handwerkspolitik, ihrer Leidenschaft für den Wohnungsbau und die Sanierung sowie ihrem Einsatz für Bürokratieabbau und die Digitalisierung. Auch die Vereinbarkeit von Familie, Politik und Unternehmertum ist ein zentrales Thema – eine Herausforderung, die sie mit Präzision, Organisation und Unterstützung ihrer Familie meistert.
Zu ihrer Motivation: „Ich wollte aktiv dazu beitragen, eine lebenswerte Zukunft für meine Kinder zu gestalten. Politik bietet die Möglichkeit, Veränderungen im großen Maßstab voranzutreiben.“
Zur Vereinbarkeit von Familie, Unternehmen und Politik: „Das geht nur mit klarer Planung und der Unterstützung meiner Familie. Ohne die würde es nicht funktionieren.“
Zum Thema Klimaschutz: „Das Wort ‚Klimaschutz‘ taucht im Koalitionsvertrag nicht mal auf. Wir müssen viel ambitionierter handeln, um die Chancen erneuerbarer Energien voll auszuschöpfen.“
Zur Wirtschaftspolitik: „Ich möchte eine grüne Mittelstands- und Handwerkspolitik vorantreiben. Der Abbau von Bürokratie und die Förderung der Digitalisierung müssen Priorität haben.“
Zur Fensterbranche: „Sanierung ist für uns entscheidend, nicht Neubau. Wir brauchen pragmatische Förderung und weniger ideologische Blockaden.“
Sandra Stein zeigt, wie Unternehmerperspektiven und politische Arbeit sich gegenseitig befruchten können. Klar, pragmatisch und zielorientiert setzt sie sich für Veränderung ein. Auf die Frage, wie sie das Plenum erlebt hat, und wie der Kontakt zu den neuen Kolleginnen und Kollegen auch von den anderen Parteien entstanden ist, antwortet Sie:
Die konstituierende Sitzung fand ich krass, weil ich da auch das erste Mal die große Zahl der AfD-Abgeordneten erlebt habe. Das hat mich schon erschreckt, denn sie benutzen absolut martialische und diffamierende Begriffe. Bei Alice Weidel etwa konnte ich gar nicht mehr im Saal bleiben, weil ich das einfach nicht aushielt. Zum Glück nehme ich das bei anderen Parteien nicht so wahr.
Jens Nieth
Das vollständige Interview, dass mit vielen weiteren spannenden Details und Hintergründen lesen Sie in der Juliausgabe! Lesen Sie, welche exklusiven Informationen Frank Linnig für die GW aus Berlin mitbrachte.
Deutscher Bundestag / Thomas Imo / photothek
Ein volles Plenum wie hier bei der konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages dürfte auch in der gerade begonnenen Legislaturperiode eher eine Seltenheit sein. Sandra Stein räumt im GW-Interview ein, dass die oft schwache Abgeordnetenpräsenz dem Politikerimage schadet.