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Nach Insolvenz: VBH Deutschland wird stillgelegt

Die insolvente VBH Deutschland bereitet die schrittweise Stilllegung des operativen Geschäftsbetriebs zum Jahresende vor. Trotz umfangreicher Bemühungen konnte keine tragfähige Fortführungslösung für das Unternehmen gefunden werden. Die Geschäftsleitung informierte die Mitarbeiter am 6. August über diese Entscheidung.

Bis Ende Oktober können Kunden weiterhin Bestellungen platzieren und werden in gewohnter Weise beliefert. Danach erfolgt nur noch die Bearbeitung ausstehender Aufträge und die geordnete Abwicklung. Von der Schließung sind rund 450 Arbeitsplätze in Deutschland betroffen.

"Ich bedauere es sehr, dass wir keine langfristig tragfähige Lösung für die VBH Deutschland GmbH finden konnten und wir das Unternehmen zum 31. Dezember 2025 stilllegen müssen", erklärt Fekke van Dijk, Geschäftsführer der VBH Deutschland, der erst letztes Jahr die Position des Geschäftsführers besetzt hatte. "Wir beabsichtigen, Bestellungen unserer Kunden bis Ende Oktober anzunehmen und diese bis zum Jahresende zuverlässig mit Waren zu versorgen."

Monatelange Investorensuche blieb erfolglos

Das Amtsgericht Ludwigsburg hatte am 1. Juli das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung der VBH Deutschland eröffnet. Bereits seit Monaten führten die Geschäftsführung und der Generalbevollmächtigte Gespräche mit möglichen Investoren für eine Übernahme des gesamten Unternehmens oder von Unternehmensteilen. Die VBH Holding als Muttergesellschaft unterstützte das Verfahren mit personellen und finanziellen Ressourcen.

"Wir gestalten für unsere Kunden in den kommenden Monaten eine Übergangszeit, um nach geordnetem Abverkauf der Lagerbestände einen koordinierten Übergang zu anderen Marktteilnehmern zu ermöglichen, bevor wir den Geschäftsbetrieb der VBH Deutschland geregelt herunterfahren", so van Dijk weiter.

Bernd Grupp, ebenfalls Geschäftsführer der VBH Deutschland, ergänzt: "Unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken wir sehr für ihr Engagement, insbesondere in den vergangenen Monaten. Auch mit unseren Lieferanten und Dienstleistern werden wir den Prozess in engem Austausch koordinieren."

Kompensationspaket für Mitarbeiter in Verhandlung

Für die betroffenen Mitarbeiter verhandeln Arbeitgeber und Betriebsrat aktuell ein Kompensationspaket. Die Verhandlungen befinden sich in einem fortgeschrittenen Stadium und sollen bis Ende der dritten Augustwoche abgeschlossen werden.

VBH Deutschland bot Fenster- und Türenbauern ein vollständiges Sortiment sowie Systemlösungen für die Herstellung und Montage von Fenstern und Türen. Das Angebot umfasste neben Markenprodukten und Systemlösungen der Eigenmarke greenteQ auch Zubehör für die Produktion und Produkte für Sicherheitstechnik.

Die VBH-Gruppe ist in mehr als 20 Ländern mit eigenen Tochtergesellschaften präsent und beschäftigt rund 1.600 Mitarbeiter. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von knapp 500 Millionen Euro. Das Eigenverwaltungsverfahren betrifft ausschließlich die Aktivitäten in Deutschland. In einer Mitteilung Mitte Juli wurde darüber informiert, dass die VBH Holding als Muttergesellschaft eine richtungsweisende Entscheidung getroffen hatte: Sie hatte beschlossen, die deutsche Tochter nicht mehr unter dem Dach der VBH-Gruppe weiterzuführen. Stattdessen ging es der Holding ausschließlich darum, die Verkaufsbemühungen an einen oder mehrere Investoren zu unterstützen.