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ESG und VSG als Basisglas

„Mit Sicherheitsgläsern wird Isolierglas einfach besser“

Nachfolgend finden Sie eine Reihe von Argumenten gegenüber Kunden, die für den Einsatz von Sicherheitsgläsern beim Aufbau von Isolierglas-Einheiten sprechen.

Mehr Sicherheit in der Gebäudehülle

Der erste Vorteil von Isolierglas aus Sicherheitsglas/-gläsern ist die erhöhte Sicherheit gegen Einbruchversuche oder Beschuss. Solche Glasaufbauten bestehen i.d.R. aus Verbundgläsern mit oder aus VSG (Verbundsicherheitsglas) und ESG (Einscheibensicherheitsglas). ESG und VSG halten physischen Attacken länger stand und sorgen dafür, dass Fenster und Türen nicht ohne weiteres aufgebrochen werden können. Je nach Glasaufbau sind geprüfte Sicherheitsverbundgläser für unterschiedliche Widerstandsklassen geeignet.

Gesenktes Verletzungsrisiko

Werden ESG und VSG verbaut, ist das Verletzungsrisiko bei Glasbruch geringer. ESG bricht nicht in scharfe Splitter, sondern in kleine Stücke, die keine langen, klingenartigen Schneiden besitzen. Viele kennen das von der Seiten- oder Heckscheibe eines Pkws. Bei VSG sind die Bruchstücke an der Verbundfolie gebunden.

Weniger Lärm

Ein weiterer Vorteil ist der Schutz vor Lärm. Verbundgläser und VSG erhöhen gegenüber Einfachgläsern die Schalldämmung und sorgen so für eine ruhigere und angenehmere Innenraum- Atmosphäre.

Sicherheitsglas als Design-Element

Unabhängig vom erhöhten Widerstand gegen physische Angriffe, erlauben bei VSG die verwendeten Folien der Verbundtechnik zudem die Möglichkeit, die Isolierglas-Scheibe als Design-Element zu nutzen. Es gibt zahlreiche Farben, Muster und Strukturen die implementiert werden können, um das Glas als gestalterisches Element in der Gebäudehülle sowie im Interieur einzusetzen. Auch schaltbare Gläser als Sichtschutz oder moderne Sonnenschutzlösungen werden dadurch ermöglicht.

Woraus besteht Verbundsicherheitsglas?

Für die Verwendung von Sicherheitsglas in Isolierglas eignet sich insbesondere VSG. Ein VSG besteht aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die durch eine oder mehrere Folien vollflächig miteinander verbunden sind.

Reines ESG hingegen ist ein Einzelglas, das in einem (Vorspann-)Ofen erwärmt und kontrolliert wieder abgekühlt wird, es ist dann vorgespannt. Ein VSG kann auch aus mehreren Lagen ESG gefertigt werden.

Je nach Art des erforderlichen Schutzes und daraus resultierender Widerstandsklasse werden entsprechende VSGs gefertigt/entwickelt. Beim Aufbau eines VSG können konventionelle Floatgläser, thermisch vorgespannte Gläser (ESG oder TVG) sowie Polycarbonate miteinander Verbunden werden.

Die Verbundfolien und -technologien sind sehr vielfältig. Sie reichen von PVB- über PU- Folien hin zu Gießharzverbunden. Der Glasaufbau eines Verbunsicherheitsglases mit hoher Widerstandsklasse kann also recht komplex sein.

Sicherheitsglas als Teil des Systems

Sicherheitsglas in Tür- und Fensterrahmen einzubauen, um Einbrüche zu verhindern, reicht allein jedoch nicht aus. Die Glasanbindung stellt das Bindeglied zwischen dem geprüftem Glas und dem geprüftem Rahmen dar und muss ebenfalls der Einbruchprüfung standhalten.

Für viele Anfragen gibt es keine Musterlösung oder detaillierte Vorgaben für die Abstimmung von Glas und Rahmen. Stattdessen müssen das jeweilige System aus Glas-Profil-Falzraum-Glasleiste sowie die Rahmenanbindung an den Baukörper optimal aufeinander abgestimmt werden.

Einsatz in Fenster, Türen, Fassaden

Sicherheitsglas kann in sämtliche Fenster-, Türen und Rahmen-Systeme integriert werden, also bei Bauelementen aus Holz, Aluminium, Stahl und Kunststoff. Ausschlaggebend ist die Prüfung und Freigabe des Systemherstellers.

Für eine gewünschte Nachrüstung sollte erfahrener Rat hinzugezogen werden, um ein aufeinander abgestimmtes System zu erhalten.

Wann ist Sicherheits-ISO möglich

Welche Widerstandsklasse und welche Glastypen in ein entsprechendes System integriert werden können, ist abhängig von den Systemprüfungen und -freigaben des jeweiligen Systemlieferanten für Fenster, Tür oder Fassade.

In der Nachrüstung ist in erster Linie zu klären welche Glasgewichte die Beschlagtechnik aufnehmen kann. Selbes gilt für die Gesamtdicke des Isolierglases. Beides kann meist jedoch bis zu einem gewissen Grad nachgerüstet oder an das schwerere und dickere Glas angepasst werden.

Wann braucht es Panikglas?

Die Anforderungen für einbruchhemmendes Glas in Flucht- und Rettungswegen werden häufig missverstanden oder falsch eingeschätzt. Sobald Panikglas laut Auftragsvorgabe gefordert wird, muss die verbaute Glas-Einheit auch als ein Panikglas geprüft sein. Hintergrund: Durch ein Glas, das nur gemäß EN356 geprüft ist, kann in Sekundenschnelle eingebrochen und der innenliegende Panikbeschlag geöffnet werden.

Um das richtige Panikglas zu finden, sollten Verarbeiter auf Schlagwörter wie Flucht- und Rettungsweg, Türbeschläge nach DIN EN 179 oder DIN EN 1125, Glas mit Polycarbonat usw. achten.

Heute kann Panikglas auf Wunsch auch durch Brandschutzglas ergänzt werden, das wiederum zugelassen sein muss.

Sämtliche Widerstandsklassen mit Brandschutzgläsern EI30, EI60 oder EI90 lassen sich fertigen. Vielfach liegen dafür bei den Herstellern entsprechende Zulassungen vor. Kann auf eine solche Zulassung nicht zurückgegriffen werden, ist eine Zustimmung im Einzelfall notwendig.

So stimmt das Sicherheitskonzept

Ob bei Neufertigung oder Nachrüstung mit Sicherheitsgläsern, ohne die gesamtheitliche Betrachtung des Sicherheitskonzepts geht es nicht. Einfach das alte Glas durch ein Sicherheitsglas der Widerstandsklasse XY auszutauschen ersetzt kein professionell abgestimmtes Sicherheitskonzept.

Des Weiteren ist bei der Nachrüstung von einbruch- oder beschusshemmendem Glas eine Anzahl an Details bei der Integration zu beachten, um keine Schwachstelle zu übersehen oder sogar Folgeschäden hervorzurufen.

Halten Sie deshalb immer die Vorgaben des Systemherstellers ein und holen Sie sich für die Nachrüstung und bei projektspezifischen Sonderlösungen immer professionelle und erfahrene Unterstützung ins Projekt.—

Sebastian Dengg, Glasberater

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