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5 Antworten zur Digitalisierung von Kai Knuutila (Glaston)

„Wir stellen jetzt mehr Software-Ingenieure mit KI- und Cloud-Kenntnissen ein“

Glaswelt – Wird sich die Produktion in der Glasverarbeitung in den nächsten fünf Jahren grundlegend ändern?

Kai Knuutila – Der Automatisierungsgrad der Verarbeitungslinien in der Glasbranche hat in den letzten Jahren bereits deutlich zugenommen. Mit neuen Digitalisierungstechnologien wie KI(= Künstliche Intelligenz), Cloud-Diensten und IoT (Internet of Thing = Industrie 4.0) wird sich dieser Trend sogar noch beschleunigen. Wir von Glaston forschen aktuell beispielsweise an einem
voll­automatischen Temperprozess mithilfe von KI.

Durch die Digitalisierung erhalten Glasverarbeiter mehr Einblick in ihre Produktion und die Arbeitsweise ihrer Linien. Sie erhalten so unter anderem eine bessere Übersicht zur Leistung der Anlagen und der Prozesse, zu Kapazitätsschwankungen während der Schichten und zum Energieverbrauch ihrer Linien. Weiter ist eine bessere Orientierung hinsichtlich des Wartungszustands der Maschinen möglich, was wiederum eine vorausschauende Wartung erlaubt und dadurch Stillstandszeiten verkürzt. IoT- und Cloud-Dienste ermöglichen zudem neue Möglichkeiten bei der Sicherung wichtiger Produktions-Software und die nahtlose Implementierung von Software-Updates.

Glaswelt – Was sind die Gründe für diese Änderungen?

Knuutila – Die Beschleunigung der globalen Entwicklung von Digitalisierungstechnologien macht heute die Konnektivität (= Vernetzung) und Cloud-Dienste weltweit für alle Unternehmen in jeder Branche verfügbar. Wir als ein Technologie- und Innovationsführer der Glasindustrie gehören zu den ersten, die lernen, wie sich diese technologischen Möglichkeiten optimal nutzen lassen und wie wir damit unseren Kunden Mehrwert bieten können.

Glaswelt – Welche Rolle spielen die Software und Updates?

Knuutila – Intelligente Software war schon immer bei der Automatisierung von Glaston-Verarbeitungslinien von entscheidender Bedeutung. Da immer mehr Software für die Vernetzung von Anlagen und Cloud-Diensten darauf aufbaut, wird ihre Rolle noch wichtiger. Deshalb hat Glaston (G www.glaston.net) mehr Software-Ingenieure mit Kenntnissen in KI- und Cloud-Diensten gewonnen und arbeitet mit Anbietern von hochmodernen Software-Technologien zusammen.

Glaswelt – Wie verändert sich der Support?

Knuutila – Durch einen besseren Einblick in die Nutzung von Produktionslinien und die Organisation von Anlagenchecks wird ein erstklassiger Support einfacher und die Reaktionszeiten können beschleunigt werden. Durch den Einsatz von IoT- und Augmented-Reality-Anwendungen müssen weniger Servicetechniker zum Kunden ins Werk fahren, gleichzeitig lassen sich Störungen schneller beheben. Insgesamt senkt das die Kosten für den Verarbeiter.

Glaswelt – Wie können Verarbeiter von der Digitalisierung profitieren, was sind die Kosten, wo lauern Gefahren und gibt es auch Bereiche, die darauf verzichten können?

Knuutila – Glasverarbeiter können damit rechnen, dass sie mit der Digitalisierung ihre Produktionslinien effizienter, mit höherer Ausbeute, mit weniger Bedienern und mit weniger unerwarteten Ausfallzeiten betreiben können. Sie erhalten einen besseren Einblick in die Funktions­weise und Wartung der einzelnen Verarbeitungslinien, um ihre zukünftige Produktion und Investitionen besser planen zu können. Die Gesamtkosten für den Betrieb der Produktion werden sinken und neue Abonnement-basierte Dienste können die Finanzierung flexibler gestalten.

Herausforderungen ergeben sich aus der Anpassung neuer Arbeitsmethoden für diese neuen Dienste und Produkte, um ihr volles Potenzial auszuschöpfen und sicherzustellen, dass die Cybersicherheit auf allen Ebenen ernst genommen wird.

Die Fragen stellte Matthias Reh­berger

Kai Knuutila von Glaston

Foto: Glaston

Kai Knuutila von Glaston

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